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Die Inflationsratte nagt nicht schnell genug

18.11.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Im Ausland werden diese Entwicklungen mit Misstrauen betrachtet. China verkauft US-Staatsanleihen auf Nettobasis. In russischen Häfen werden von Schiffen keine Dollars mehr entgegen genommen. Venezuela und Katar wollen keine Dollars mehr. Brasilien nimmt sie nur noch widerwillig. Russland und Saudi Arabien tauschen Dollars heimlich in Shanghai in Gold um.

Sogar die im Finanzsystem wie die Spinne im Netz sitzende BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) spricht von einer "Verschuldungsfalle" und warnt vor einer "Überhitzung des globalen Kredit- und Finanzsystems". Doch die Finanzmärkte jubeln weiterhin in Festlaune und die Börsen melden täglich neue Höchststände. In Deutschland brummt die Konjunktur wie ein alter Schiffsdiesel auf Hochtouren, den die braven Grünen vergaßen zu entsorgen. Die Flut des Billiggeldes deckt alle Bedenken unter der Bettdecke zu. Mangelt es irgendwo an Geld? Die nächste willige Sparkasse ist doch gleich um die Ecke.

Treibstoffe und Heizungskosten wurden ein wenig teurer, aber da hilft der Nullzinskredit. Und in den großen Städten Amerikas und Europas kann sich ein Normalverdiener ein Haus, ganz gleich zu welchem Zinssatz, schon lange nicht mehr leisten. Aber wer braucht denn schon ein Haus? Sollten größeren Menschenmengen ein paar tausend Wohnungen oder Häuser fehlen, springt der Staat, zumindest in Deutschland, sofort ein; und dies auch noch meist kostenlos für die künftigen Bewohner.

Die jetzt mit 3 Handys und 5 Laptops pro Person ausgerüstete "Generation Nullzins" glaubt, im Paradies zu leben. Das befreiende Gefühl, sich um immer höhere Schulden keine Sorgen vor dem späteren Zinsdruck, oder gar um lächerliche Abzahlungen, machen zu müssen, kommt dem Nirvana bedenklich nahe. Gäbe es je ein Problem, spränge Vater Staat sofort ein, und die Wunderpolitikerin im ewigen Hosenanzug dürfte maximal noch 40 Jahre als Hohepriesterin der Volks-Beglückung im Amt bleiben.

Dafür verschwindet das üble Trio Putin, Trump und der stolze Gockel in Nordkorea, alle zusammen spätestens am 3. Advent. Und Aldi eröffnet 30 000 neue Filialen in China und weitere 70 000 in Indien. Es werden 100 000 neue deutsche Geschäftsstellenleiter gesucht, was das Arbeitslosenproblem in Deutschland auf Jahre hinaus löst. Und bald schon kein Bargeld mehr! Wie könnte das irdische Glück noch größer sein?

Und nur ein kleiner Schatten fällt in diesen blühenden Paradiesgarten. Yellen, oder ihr Nachfolger, möchte die Bilanz der FED, die fast 5 Billionen an Schundpapieren enthält, ab Oktober eimerweise abschöpfen. Dies sollte die Zinsen etwas anheben, was den Großbanken hilft, denn die Bankprofite steigen mit höheren Zinsen. Ginge dieses bescheidene Experiment am Ende schief und die längst erwartete Rezession klopfte an die Türen der FED, beunruhigen sich die alles beherrschenden Finanzmärkte noch lange nicht.

Man weiß, dass dann die Geldpressen sofort wieder anlaufen, genau wie in den schlechten alten Zeiten und außerdem stünde anderswo Hilfe bereit: Andere Zentralbanken, wie die BoJ (Bank of Japan) mit ihren Abenomics oder die EZB unter dem allwissenden Draghi an der Spitze, halten die Geldschleusen weit offen. Und drittens gibt es noch den fast schon göttlichen IWF. Der Internationale Währungsfonds wird nicht müde, die neue Weltwährung, die SDRs (Special Drawing Rights), anzupreisen, die den Dollar als Weltleitwährung ersetzen soll. Und versagt auch dieses, könnten die USA ihr vorhandenes oder nicht vorhandenes Gold zu heutigen Phantompreisen ins Spiel bringen.

Russland, China und vor allem Indien könnten zusammen etwa über 60 000 Tonnen Gold (etwa ein Viertel des Weltgoldes, falls die Schätzungen korrekt sind) verfügen, das meiste davon in privater Hand. Diese drei Länder hätten also im Falle der Einführung einer Weltwährung mit Gold-Komponente, falls es je dazu käme, ein mächtiges Wort mitzureden. Silber würde in einem solchen Szenario automatisch mit nach oben gezogen. Die Chancen dieses unentbehrlichen Industriemetalls für eine Spitzenperformance sind aus einer Vielzahl von Gründen deutlich größer als die von Gold.

Vielleicht hat man an der Vorstandstür des kosmischen Hauses der Macht - genannt Goldman Sachs - das goldgeprägte Schild an der Eingangstür des Chefzimmers, welches bisher mit der Aufschrift "Wir tun das Werk Gottes" den Besuchern entgegen leuchtete, durch eine neue Tafel mit der dringlichen Aufforderung "Oh Ratte der Inflation, bitte nage etwas schneller, auf dass wir vom Übel der Folgen der Verschuldung langsam aber sicher befreit werden". Man darf also in Kreisen der Hochfinanz wieder neue Hoffnung schöpfen. Für das einfache Volk aber wird gelten: "Gottes Inflationsratten nagen hoffentlich weiterhin sicher, aber dafür möglichst langsam".

Die Eindeckung mit dem spottbilligen Silber wird für die bisher finanziell vom großen globalen Finanz-Gespann völlig abgehängte Gruppe der oben genannten 99,5% der Menschen immer dringlicher! Eine Grundregel aber bleibt fest im Zentrum wie aus Granit gemeißelt bestehen, und zwar mit oder ohne FED; EZB oder BOJ: Je höher die Inflation, umso größer das Glück der regierenden Hochfinanz, und umso stärker die aufgestaute Volkswut!

Besorgen Sie sich ausreichende Mengen von Silber-Badesalz für die anstehende Heilungsphase des gesamten kranken Systems. Die Produktionsraten des weißen Metalls gehen seit Jahren langsam aber stetig zurück. Die Kosten lohnen neue Investitionen nicht, und die Unzenpreise sind lachhaft niedrig!


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch



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