Könnte eine Rally im Rohstoffsektor Silber neuen Schwung verleihen?
12.11.2017 | Craig Hemke
Es herrscht weithin die Ansicht, dass die Rohstoffe aktuell zu den wenigen "unterbewerteten" Sektoren zählen. Doch in den letzten Jahren ist es an den Rohstoffmärkten kaum zu längeren Rallys gekommen. Könnte sich hier nun endlich eine Trendwende abzeichnen?
Der Schlüssel zu jedem Aufwärtstrend im Rohstoffsektor ist ein schwacher US-Dollar. Die meisten Rohstoffe werden in der amerikanischen Währung gehandelt, daher setzt ein steigender Dollarkurs den Sektor normalerweise unter Druck. Wenn der Dollar sinkt, profitieren die Rohstoffkurse dagegen. Wie Sie im folgenden Chart sehen können, entwickelte sich der US-Dollar gemessen am Dollarindex seit 2015 im Allgemeinen seitwärts oder abwärts:
Man könnte nun argumentieren, dass Kupfer und Rohöl global betrachtet die beiden bedeutendsten Rohstoffe sind. Beginnen wir mit Kupfer. Im Laufe des letzten Jahres bildete sich im Chart ein langer Boden heraus, bevor der Kurs schließlich nach oben ausbrach. Sieht das für Sie nach einem Bärenmarkt oder doch eher nach einer Umkehr und dem Beginn einer neuen Hausse aus?
Werfen wir jetzt einen Blick auf den Ölpreis. Beachten Sie dabei, wie das Muster dem Kupferchart ähnelt. Könnte ein Preisanstieg auf 60 $ nach einem dreijährigen Prozess der Bodenbildung als Ausbruch und Beginn eines neuen Bullenmarktes interpretiert werden?
Angesichts der dynamischen Rallys, die an anderen Rohstoffmärkten wie z. B. bei Zink und Palladium bereits eingesetzt haben, stellt sich sich nun die Frage, ob sich die Rohstoffe im Allgemeinen in der Frühphase eines neuen Bullenmarktes befinden. Im nachfolgenden Chart des Continuous Commodity Index sind die potentiellen Anfänge einer Trendwende zu erkennen:
Was könnte das nun für Silber bedeuten, welches trotz seiner langen Geschichte als monetäres Metall heute überwiegend als Industriemetall und "Rohstoff" wahrgenommen wird? Wenn wir den Silberpreis der COMEX im gleichen Zeitfenster von fünf Jahren betrachten, bemerken wir ein umgekehrtes Schulter-Kopf-Schulter-Muster, das den Chartformationen von Kupfer und Rohöl ähnelt. Wir müssen aber auch feststellen, dass Silber im Gegensatz zu den beiden anderen Rohstoffen noch keine nennenswerte Aufwärtsbewegung begonnen hat.
Was können wir nun daraus ableiten? Eigentlich ist die Lage recht eindeutig. Wenn sich die Rally des Rohstoffsektors fortsetzt, wird sich der Trend selbst verstärken, denn dann werden die Vermögensverwalter und Fondsmanager den neuen Bullenmarkt anerkennen und durch ihre Käufe die Preise dieses "unterbewerteten" Sektors nach oben treiben. In diesem Fall wird Kupfer in Richtung der 4,00-$-Linie klettern während der Ölpreis auf über 60 $ und in Richtung von 80 $ steigen wird.
Wenn das passiert, können wir davon ausgehen, dass sich der Silberpreis irgendwann im kommenden Jahr problemlos auf deutlich über 20 $ erhöhen wird. Ist das möglich, oder wird es den Banken gemeinsam gelingen, den Kurs niedrig zu halten? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie viel Kapital letztlich in den Silbersektor fließt.
Die Auflösung der derzeitigen Situation hängt also unter Umständen nur vom Dollar, vom Kupferpreis und vom Ölpreis ab. Wenn es Ihnen gelingt, die Entwicklung dieser drei Kurse vorherzusagen, können Sie wahrscheinlich auch die künftige Entwicklung des Silberpreises korrekt einschätzen.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 8. November 2017 auf www.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Der Schlüssel zu jedem Aufwärtstrend im Rohstoffsektor ist ein schwacher US-Dollar. Die meisten Rohstoffe werden in der amerikanischen Währung gehandelt, daher setzt ein steigender Dollarkurs den Sektor normalerweise unter Druck. Wenn der Dollar sinkt, profitieren die Rohstoffkurse dagegen. Wie Sie im folgenden Chart sehen können, entwickelte sich der US-Dollar gemessen am Dollarindex seit 2015 im Allgemeinen seitwärts oder abwärts:
Man könnte nun argumentieren, dass Kupfer und Rohöl global betrachtet die beiden bedeutendsten Rohstoffe sind. Beginnen wir mit Kupfer. Im Laufe des letzten Jahres bildete sich im Chart ein langer Boden heraus, bevor der Kurs schließlich nach oben ausbrach. Sieht das für Sie nach einem Bärenmarkt oder doch eher nach einer Umkehr und dem Beginn einer neuen Hausse aus?
Werfen wir jetzt einen Blick auf den Ölpreis. Beachten Sie dabei, wie das Muster dem Kupferchart ähnelt. Könnte ein Preisanstieg auf 60 $ nach einem dreijährigen Prozess der Bodenbildung als Ausbruch und Beginn eines neuen Bullenmarktes interpretiert werden?
Angesichts der dynamischen Rallys, die an anderen Rohstoffmärkten wie z. B. bei Zink und Palladium bereits eingesetzt haben, stellt sich sich nun die Frage, ob sich die Rohstoffe im Allgemeinen in der Frühphase eines neuen Bullenmarktes befinden. Im nachfolgenden Chart des Continuous Commodity Index sind die potentiellen Anfänge einer Trendwende zu erkennen:
Was könnte das nun für Silber bedeuten, welches trotz seiner langen Geschichte als monetäres Metall heute überwiegend als Industriemetall und "Rohstoff" wahrgenommen wird? Wenn wir den Silberpreis der COMEX im gleichen Zeitfenster von fünf Jahren betrachten, bemerken wir ein umgekehrtes Schulter-Kopf-Schulter-Muster, das den Chartformationen von Kupfer und Rohöl ähnelt. Wir müssen aber auch feststellen, dass Silber im Gegensatz zu den beiden anderen Rohstoffen noch keine nennenswerte Aufwärtsbewegung begonnen hat.
Was können wir nun daraus ableiten? Eigentlich ist die Lage recht eindeutig. Wenn sich die Rally des Rohstoffsektors fortsetzt, wird sich der Trend selbst verstärken, denn dann werden die Vermögensverwalter und Fondsmanager den neuen Bullenmarkt anerkennen und durch ihre Käufe die Preise dieses "unterbewerteten" Sektors nach oben treiben. In diesem Fall wird Kupfer in Richtung der 4,00-$-Linie klettern während der Ölpreis auf über 60 $ und in Richtung von 80 $ steigen wird.
Wenn das passiert, können wir davon ausgehen, dass sich der Silberpreis irgendwann im kommenden Jahr problemlos auf deutlich über 20 $ erhöhen wird. Ist das möglich, oder wird es den Banken gemeinsam gelingen, den Kurs niedrig zu halten? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wie viel Kapital letztlich in den Silbersektor fließt.
Die Auflösung der derzeitigen Situation hängt also unter Umständen nur vom Dollar, vom Kupferpreis und vom Ölpreis ab. Wenn es Ihnen gelingt, die Entwicklung dieser drei Kurse vorherzusagen, können Sie wahrscheinlich auch die künftige Entwicklung des Silberpreises korrekt einschätzen.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 8. November 2017 auf www.silverseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.