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Peak Platin

30.11.2017  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 3 -
Der weitaus größte Teil entstammt dem Recycling von Auto-Katalysatoren, deren Verwendung und Wiederverwertung Anfang der 1980er Jahre begann. Weitere Teile stammen aus dem Schmuck-Recycling (engl. "Jewelry") und dem Aufbereiten von Elektronikschrotten.

Auch in dieser Kurve ist im Jahr 2010 ein "Peak-Recycling" zu erkennen, wobei die Recyclingrate eine Funktion des Preises ist. Generell kommt mehr Material ins Recycling, wenn der Preis des Metalles steigt.

Angebot und Nachfrage halten sich bei Platin zumeist die Waage.

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Abb. 8: Angebot und Nachfrage von Platin 1976 - heute
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).


Nachdem die Nachfrage von 1982 - 2005 stark stieg, ist seit ca. einer Dekade eine gleichbleibende Nachfrage von ca. 7 Mio. Unzen (ca. 220 t) festzustellen. Die Nachfrage teilt sich wie folgt auf:

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Abb. 9: Nachfrage nach Platin 1976 - heute
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).


Die Hauptnachfrage kommt mit 46,0% aus der Automobilindustrie, 33,0% aus der Schmuckindustrie, 2,7% Elektronik, 9,0% Chemie & Ölraffinierung, 0,5% Medizin und 8,8% weitere Anwendungen. Katalysatoren für Dieselfahrzeuge werden mit Platin hergestellt, Benzinfahrzeuge benötigen hingegen Palladium. Durch die steigende Nachfrage nach Elektro- und Hybridfahrzeuge kann für die kommenden Jahre angenommen werden, dass die Nachfrage aus dem Automobilsektor sinken wird.

Das Jahrbuch für Platin stellt fest, dass obwohl Dieseltreibstoff in Europa günstiger ist als Benzin, und diese Fahrzeuge zudem verbrauchseffizienter sind, die Nachfrage sinke. Die Gründe hierfür werden u. A. in einem - Zitat - "negativen Sentiment" gesehen. Ein mainstreamfähiger Begriff für Gehirnwaschung und ein gutes Beispiel dafür, dass durch ständige Wiederholung jede Vorgabe zur gefühlten Wahrheit mutieren kann.


Modellierung der globalen Förderdaten

Die globalen Förderdaten alleine für Platin zu eruieren, ist nicht möglich, da die historischen jährlichen Fördermengen aus den bekannten Quellen nur für die gesamten Platingruppe dokumentiert sind.

Das unter Ref. [1] zitierte Jahrbuch gibt die expliziten Fördermengen für Platin erst ab 1976 an. Vergleich man diese Daten ab 1976 jedoch mit der historsischen Zeitreihe des U.S. Geological Survey für die gesamte Platingruppenmetalle [3], so stellt man fest, dass im Mittel ca. 40% der Förderung der Platinmetalle auf das Platin entfallen. Multipliziert man demnach die historische Datenreihe des USGS ab 1900 mit 0,4, dürfte man als Ergebnis eine gute Näherung der Realität erhalten.

Förderdaten vor 1900 sind nach bestem Wissen des Autors nicht dokumentiert. Einige nicht zitierfähige Quellen sprechen jedoch von ca. 9.400 Tonnen Platin, die bisher in der Menschheitsgeschichte gefördert worden sein sollen. Die wie oben beschrieben gewonnen Daten ergeben eine Summe von 6.855,1 Tonnen, die seit 1900 gefördert wurden. Wie in vorigen Artikeln bereits erörtert, muss in einem ersten Schritt die Gesamtfördermenge abgeschätzt werden, um eine Hubbert-Kurve zu modellieren. Die folgende Abb. 10 zeigt die kumuliert Förderkurve seit 1900, zusammen mit einer mathematischen Modellierung der Kurve.


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