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Die Jahrhundertkrise bietet auch eine Jahrhundertchance

05.12.2017  |  Dr. Uwe Bergold
Auch wenn das Mantra der blühenden Wirtschaft Tag für Tag dem Publikum - quasi in einer Dauerschleife - breit präsentiert wird, ändert dies jedoch nichts an der historisch einmalig globalen Verschuldungskrise, welche sich über unseren Planeten ausgebreitet hat. Mit 215 Billionen US-Dollar entsprechen die weltweiten Gesamtschulden aktuell 325 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Dies ist mehr als am Hoch der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Wirtschaft wächst nominal nur mehr auf Pump, initiiert durch historisch einmalig niedrige Zinsen.

Auch Deutschland, das Zugpferd der Europäischen Union, ist, wie fast alle anderen EWWU-Länder auch, aktuell nicht in der Lage - mit einer expliziten Staatsverschuldung von etwa 2 Billionen Euro (implizite Verschuldung zirka 6 Billionen Euro) - den Maastricht-Vertrag, mit der gesamtwirtschaftlichen Schuldenstandsquote von maximal 60 Prozent der Wirtschaftsleistung, zu erfüllen. Die deutsche Schuldenquote beträgt aktuell knapp 70 (!) Prozent (siehe hierzu den exponentiellen Verlauf des Schuldenstands in Abbildung 1).

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Abb. 1: Deutsche Staatsverschuldung von 1950 bis 2014
Quelle: Ueberlebensphilosophie.de


Im Januar 2016 generierten die Goldminen ein Jahrhunderttief

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Abb. 2: BGMI - Barron´s Gold Mining Index in US-Dollar von Juli 1938 bis November 2017
Quelle: GR Asset Management


Will man die Goldminenentwicklung innerhalb des langfristig historischen Kontexts einordnen, so muss man den Barron ́s Gold Mining Index (BGMI) verwenden (siehe hierzu die Bewertung der Goldminen in US-Dollar in Abb. 2). Dessen Daten reichen bis zur Weltwirtschaftskrise des letzten Jahrhunderts zurück. Bei der "realen" Betrachtung des Goldminenindex (siehe hierzu die Bewertung der Goldminen in Unzen Gold in Abb. 3) kam es 1942, bei einem Wert von 0,47 Unzen Gold, zu einem Allzeittief im vergangenen Jahrhundert.

Im Januar 2016, am Ende der zyklischen Rohstoff-Baisse, "kapitulierte" der Goldminensektor dann mit einer Bewertung von 0,22 Unzen Gold, was ein signifikant zyklisches Tief darstellte. Von da an stiegen die Goldminen, in nur sechs Monaten, um knapp 200 Prozent, um anschließend - bis zum heutigen Stand - zu konsolidieren.

Aktuell liegt die Bewertung des BGMI bei 0,37 Unzen Gold, was noch immer eine Notierung unter dem vorherigen Jahrhunderttief aus dem Jahr 1942 darstellt. Normalerweise bewegt sich das BGMI-GOLD-Ratio (Goldminen in Unzen Gold bewertet), seit nun mehr 80 Jahren, zwischen dem Wert von 1 (Goldminen gegenüber dem Goldpreis unterbewertet) und dem von 2 (Goldminen gegenüber dem Goldpreis überbewertet).

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Abb. 3: BGMI - Barron´s Gold Mining Index in Unzen Gold von Juli 1938 bis 2017
Quelle: TheDailyGold.com


Bei der Gold-Kapitulation im Januar 2016 erreichte das Ratio einen Extremwert von 0,22, signifikant unterhalb des vergangenen Jahrhunderttiefs vom April 1942 (siehe hierzu bitte die grünen Kreise in Abbildung 3). Solche epochalen Unterbewertungen der Edelmetallaktien kommen anscheinend nur einmal pro Jahrhundert vor und im Jahr 2016 war dies das letzte Mal der Fall.


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