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Showdown am Devisenmarkt! Euro und Pfund gehen durch die Decke!

30.11.2006  |   Sebastian Hell
Der Dezember Euro ist nach Bekanntgabe des US-Einkaufsmanagerindex im November explodiert. Während die Mehrzahl der Analysten mit einem Wert von 54,5 bis 56 gerechnet hatten, lief der tatsächliche Punktestand mit 49,9 über die Newsticker. Werte unterhalb der Marke von 50 spiegeln eine Kontraktion der Wirtschaft wider. Weitere Zahlen die heute veröffentlicht wurden, waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe welche mit 357.000 deutlich über den Schätzungen in Höhe von 316.000 Anträgen lagen. In Frankreich fiel das Verbrauchervertrauen von -21 auf -25 Punkte und das BIP der Eurozone lag mit 0,5% unter dem des Vorquartals von einem Prozent. Nichtsdestotrotz konnten starke Arbeitsmarktdaten aus Deutschland die schwächeren Zahlen ausgleichen und damit einen positiven Start beim Euro auslösen. Aktuell notiert die europäische Währung 107 Pips, gemessen an den Dezember Futures im Plus. Spielraum nach oben ist laut europäischen Analysten genügend. Sie sehen erst eine Beeinträchtigung der Wirtschaftsleistung ab 1,36 $. Auch in Anbetracht der angekündigten Diversifizierung seitens der PBoC scheint ein Engagement im Euro oder Pfund ratsam zu sein. Das Dezember Pfund steht aktuell 223 Pips im Plus, da neben den schwachen US Daten gute Zahlen aus dem Heimatland gemeldet wurden. Der Nationwide Housing Price Index stieg im November um 1,4% und gab damit den Bullen genügend Rückenwind um die Rallye weiter fortzusetzen. Der Bullenmarkt im Euro und Pfund dürfte durchaus noch weiter gehen, weswegen Long Engagements lohnenswert erscheinen.

Äußerst beeindruckend zeigt sich der von mir, vor einigen Wochen den Lesern des kostenlosen "Trading Letters" (Anmeldung kostenlos auf www.emfis.com) empfohlene Währungsspread. Wir haben damals den Aussie Dollar ge- und den Canadian Dollar verkauft (beides Dezember Futures). Ausschlaggebend war vorwiegend der steile Aufwärtstrend sowie die fundamentalen Rahmenbedingungen. In Australien liegt die Arbeitslosenquote auf einem 30-Jahrestief, die Wirtschaft brummt aufgrund der Rohstoffhausse und die Unternehmen planen mehr zu investieren. Obwohl Kanada auch von der Hause profitieren sollte, spiegelte das BIP heute Mittag nur ein Wachstum von 1,7% im dritten Quartal wider, gegenüber den Prognosen von mindestens zwei Prozent. Der Spread liegt bisher über 3.300 $ im Plus. Diejenigen die nicht engagiert sind, sollten mit einem Einstieg allerdings erst eine Korrektur abwarten und dann die März Futures favorisieren.

Kakao legt wie erwartet weiter zu und kann mit einem bisherigen Gewinn um 33 $ in den Märznotierungen aufwarten. Laut lokalen Beobachtern an der Elfenbeinküste, bezahlen die Händler mittlerweile mehr für den Kakao da sie langsam Panik bekommen. Offenbar ist an den Spekulationen über einen niedrigeren Output etwas dran.

Sojaöl weist derzeit einen Zugewinn um 24 Punkte auf, da gestern bekannt wurde, dass sich die Biodieselproduktion bis zum Jahr 2009 verdreifachen wird. Ein Teil der Nachfrage wird durch Sojaöl befriedigt werden müssen, wenn auch der überwiegende Teil durch Raps und andere Ölpflanzen bedient werden muss. Der Grund ist, dass bei der Sojaölproduktion zu 80% Sojamehl und nur zu 16% bis 18% Sojaöl anfällt. Die restlichen zwei Prozent sind Wasser und sonstiger Abfall. Cropcast meldete in einem monatlichen Special, dass die Anbauregionen in Indonesien und Malaysia während der kommenden drei Monate nur unterdurchschnittlich mit Regen versorgt werden würden. Weitere Kursphantasie ist somit vorprogrammiert. Die heutigen Export & Sales für Sojaöl waren mit 31.500 Tonnen sehr stark und lagen damit deutlich über den Vergleichswerten der Vorwochen.

Heizöl in der für Januar vorhergesehenen Lieferung kann um 1,87 Cents zulegen. Grund sind der starke gestrige Ausbruch sowie die Bestätigung des Doppelbodens. Fundamental gesehen notieren die Bestände an Destillaten (Heizöl und Diesel) mittlerweile nur noch 1,2 Millionen Barrel über den Vorjahresniveaus sowie 2,7 Millionen Barrel über dem saisonalen Durchschnitt. Die Kapazität der Raffinerien liegt mit 88% deutlich unter früheren Vergleichsdurschnitten im Bereich der 92%. Da am 22. Dezember offiziell der Winter in den USA beginnt, wäre es möglich, dass wir in diese Periode mit unterdurchschnittlichen Beständen einlaufen. Der Markt preist zumindest aktuell diese Möglichkeit ein. Laut einem Bericht der NY Times sollen im Irak bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, was für Phantasie bei Rohöl sorgt. Ein Engagement im Heizöl sollte am besten über Bull Spreads in den Futures oder Bull Call Spreads oder Long Calls bei den Options erfolgen. Die implizite Volatilität der Heizöl Options ist momentan sehr gering und favorisiert den Kauf von Optionen. Natürlich kann man auch Hebelzertifikate kaufen.

Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!


© Sebastian Hell
www.emfis.com



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