Gold legt nach Fed-Sitzung spürbar zu
14.12.2017 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise fielen gestern den zweiten Tag in Folge. Brent handelt am Morgen knapp unterhalb von 63 USD je Barrel, WTI bei 56,8 USD je Barrel. Die US-Rohölvorräte sanken zwar letzte Woche deutlich. Dem standen aber ein kräftiger Lageraufbau bei Benzin und ein weiterer Anstieg der US-Ölproduktion gegenüber. Die Unterbrechung der Forties-Pipeline in der Nordsee dürfte einem weiteren Preisrückgang zunächst entgegenstehen.
Die OPEC hat in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht die Schätzung für das Nicht-OPEC-Angebot im nächsten Jahr leicht nach oben revidiert und erwartet nun einen Anstieg um 1 Mio. Barrel pro Tag.
Die globale Ölnachfrage soll laut OPEC unverändert um 1,5 Mio. Barrel pro Tag steigen. Der Bedarf an OPEC-Öl steigt daraufhin um 400 Tsd. auf 33,2 Mio. Barrel pro Tag. Die OPEC-Produktion ging im November dank einer rekordhohen Umsetzung der Kürzungen von 121% auf 32,45 Mio. Barrel pro Tag zurück. Auf Basis dieser Zahlen wäre der Ölmarkt im nächsten Jahr deutlich unterversorgt und die Lagerbestände würden weiter fallen.
Allerdings liegt auch die neue Schätzung der OPEC zum Nicht-OPEC-Angebot noch immer deutlich niedriger als die der US-Energiebehörde. Letztere rechnet mit einem Wachstum von 1,7 Mio. Barrel pro Tag. Auch die Internationale Energieagentur liegt mit einem erwarteten Plus von 1,6 Mio. Barrel pro Tag merklich darüber. Nimmt man die unseres Erachtens deutlich höheren Zahlen der EIA bzw. IEA, wäre der Ölmarkt bei der aktuellen OPEC-Fördermenge und der unterstellten Nachfrageentwicklung im nächsten Jahr weitgehend ausgeglichen. Es würde somit zu keinem weiteren Lagerabbau mehr kommen.
Edelmetalle
Gold ist gestern im Nachgang der Sitzung der US-Notenbank Fed deutlich gestiegen und handelt heute Morgen bei knapp 1.260 USD je Feinunze. Grund hierfür ist die etwas überraschende Abwertung des US-Dollar. Zuvor hatte bereits eine niedriger als erwartet ausgefallene US-Kerninflation den US-Dollar belastet und den Goldpreis steigen lassen. Die Fed hat wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben und auch ihren Ausblick unverändert beibehalten. Sie hält drei weitere Zinsanhebungen im nächsten Jahr und zwei im übernächsten für angemessen.
Janet Yellen äußerte sich auf der Pressekonferenz positiv zur US-Wirtschaft und der erwartete Inflationspfad blieb unverändert. Heute finden die Sitzungen der EZB, der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank statt. Von der EZB erwarten wir keine Neuigkeiten.
In China wurden im November gemäß Daten des Verbands der chinesischen Automobilhersteller 2,59 Mio. Autos verkauft. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr kein Wachstum dar, das hohe Verkaufsniveau des Vorjahresmonats wurde aber wiederholt. Zum Jahreswechsel wird die chinesische Regierung die Steueranreize zum Kauf von Fahrzeugen mit kleinen Motoren vollständig zurückführen (zum Jahreswechsel 2016/17 wurden sie bereits halbiert), was die Leute in China offenbar jetzt noch zu Käufen veranlasst. Betrachtet man das Gesamtjahr, so dürften die Autoabsätze in China nur noch um etwa 2% gestiegen sein.
Dies wäre das schwächste Wachstum seit mindestens 12 Jahren. 2016 gab es noch ein Plus von 15%. Dies hat den rasanten Anstieg des Palladiumpreises in diesem Jahr aber nicht gebremst.
Industriemetalle
Die vom Nationalen Statistikbüro in China heute Morgen berichteten Konjunkturdaten für November fielen so aus wie erwartet. Sowohl das Wachstum der Industrieproduktion als auch der Anlageinvestitionen verlor leicht an Dynamik. Die Metallpreise reagieren daher auf die Daten kaum. Zink kostet rund 3.150 USD je Tonne, Blei handelt bei 2.500 USD je Tonne. Wie die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) gestern Abend berichtete, gab es sowohl am globalen Zinkmarkt als auch am globalen Bleimarkt in den ersten zehn Monaten des Jahres ein hohes Angebotsdefizit.
Bei Zink blieb das Angebot um 401 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurück. Das Defizit war damit doppelt so hoch wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Einer moderat gestiegenen Nachfrage stand ein Rückgang des Angebots in mehreren großen Produzentenländern gegenüber.
Auch bei Blei fiel das Angebotsdefizit von Januar bis Oktober mit 173 Tsd. Tonnen sehr hoch aus. Zwar wurde das Angebot im Vergleich zum Vorjahr um 3,8% ausgeweitet, die weltweite Nachfrage stieg aber um 6,1%. Hierzu trugen alle wichtigen Bleikonsumenten bei. Das stärkste Nachfragewachstum war in China zu beobachten (+11,3%), was sich auch in stark gestiegenen Bleiimporten widerspiegelte. China hat in den ersten zehn Monaten des Jahres gemäß Daten der Zollbehörde 73 Tsd. Tonnen Blei netto importiert, nachdem es im Vorjahr noch Netto-Exporteur war. Im nächsten Jahr sollte sich die Lage am Zink- und Bleimarkt spürbar entspannen.
Agrarrohstoffe
Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer hat ihre Schätzung für die französischen Weichweizenexporte in Nicht-EU-Länder den zweiten Monat in Folge nach unten revidiert. Sie erwartet nun Ausfuhren von 9,5 Mio. Tonnen nach bislang 9,9 Mio. Tonnen. FranceAgriMer macht dafür die hohe Konkurrenz auf den Weltmärkten verantwortlich.
Eine Rolle spielt dabei auch der Preisrückgang in den USA, der US-Weizen für wichtige Abnehmer wie Mexiko oder Algerien preiswert macht. Die kumulierten französischen Weizenexporte liegen bislang 33% über dem Vorjahresniveau, das allerdings durch eine schwache Ernte beeinträchtigt war. So soll das französische Weizenangebot in diesem Jahr 29% höher sein als im Vorjahr.
Der Kaffee Arabica-Preis hat gestern erstmals nach sieben Tagesverlusten in Folge wieder einen Handelstag im Plus beendet. Zuvor hatte der Preis bei 118 US-Cents je Pfund ein 7½-Monatstief verzeichnet. Der Robusta-Preis markierte zeitgleich sogar ein 18-Monatstief von 1.676 USD je Tonne, bevor er sich ebenfalls leicht erholte. Beide Kaffeepreise werden von der Erwartung guter Ernten in den jeweils wichtigsten Produzentenländern Brasilien (Arabica) und Vietnam (Robusta) belastet.
In Vietnam läuft die Ernte gerade, in Brasilien beginnt sie im kommenden Frühjahr. Eine einflussreiche Bank prognostiziert insbesondere aufgrund eines deutlich steigenden Angebots in Brasilien für das Erntejahr 2018/19 einen globalen Angebotsüberschuss von 4,1 Mio. Sack.
Die Ölpreise fielen gestern den zweiten Tag in Folge. Brent handelt am Morgen knapp unterhalb von 63 USD je Barrel, WTI bei 56,8 USD je Barrel. Die US-Rohölvorräte sanken zwar letzte Woche deutlich. Dem standen aber ein kräftiger Lageraufbau bei Benzin und ein weiterer Anstieg der US-Ölproduktion gegenüber. Die Unterbrechung der Forties-Pipeline in der Nordsee dürfte einem weiteren Preisrückgang zunächst entgegenstehen.
Die OPEC hat in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht die Schätzung für das Nicht-OPEC-Angebot im nächsten Jahr leicht nach oben revidiert und erwartet nun einen Anstieg um 1 Mio. Barrel pro Tag.
Die globale Ölnachfrage soll laut OPEC unverändert um 1,5 Mio. Barrel pro Tag steigen. Der Bedarf an OPEC-Öl steigt daraufhin um 400 Tsd. auf 33,2 Mio. Barrel pro Tag. Die OPEC-Produktion ging im November dank einer rekordhohen Umsetzung der Kürzungen von 121% auf 32,45 Mio. Barrel pro Tag zurück. Auf Basis dieser Zahlen wäre der Ölmarkt im nächsten Jahr deutlich unterversorgt und die Lagerbestände würden weiter fallen.
Allerdings liegt auch die neue Schätzung der OPEC zum Nicht-OPEC-Angebot noch immer deutlich niedriger als die der US-Energiebehörde. Letztere rechnet mit einem Wachstum von 1,7 Mio. Barrel pro Tag. Auch die Internationale Energieagentur liegt mit einem erwarteten Plus von 1,6 Mio. Barrel pro Tag merklich darüber. Nimmt man die unseres Erachtens deutlich höheren Zahlen der EIA bzw. IEA, wäre der Ölmarkt bei der aktuellen OPEC-Fördermenge und der unterstellten Nachfrageentwicklung im nächsten Jahr weitgehend ausgeglichen. Es würde somit zu keinem weiteren Lagerabbau mehr kommen.
Edelmetalle
Gold ist gestern im Nachgang der Sitzung der US-Notenbank Fed deutlich gestiegen und handelt heute Morgen bei knapp 1.260 USD je Feinunze. Grund hierfür ist die etwas überraschende Abwertung des US-Dollar. Zuvor hatte bereits eine niedriger als erwartet ausgefallene US-Kerninflation den US-Dollar belastet und den Goldpreis steigen lassen. Die Fed hat wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben und auch ihren Ausblick unverändert beibehalten. Sie hält drei weitere Zinsanhebungen im nächsten Jahr und zwei im übernächsten für angemessen.
Janet Yellen äußerte sich auf der Pressekonferenz positiv zur US-Wirtschaft und der erwartete Inflationspfad blieb unverändert. Heute finden die Sitzungen der EZB, der Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank statt. Von der EZB erwarten wir keine Neuigkeiten.
In China wurden im November gemäß Daten des Verbands der chinesischen Automobilhersteller 2,59 Mio. Autos verkauft. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr kein Wachstum dar, das hohe Verkaufsniveau des Vorjahresmonats wurde aber wiederholt. Zum Jahreswechsel wird die chinesische Regierung die Steueranreize zum Kauf von Fahrzeugen mit kleinen Motoren vollständig zurückführen (zum Jahreswechsel 2016/17 wurden sie bereits halbiert), was die Leute in China offenbar jetzt noch zu Käufen veranlasst. Betrachtet man das Gesamtjahr, so dürften die Autoabsätze in China nur noch um etwa 2% gestiegen sein.
Dies wäre das schwächste Wachstum seit mindestens 12 Jahren. 2016 gab es noch ein Plus von 15%. Dies hat den rasanten Anstieg des Palladiumpreises in diesem Jahr aber nicht gebremst.
Industriemetalle
Die vom Nationalen Statistikbüro in China heute Morgen berichteten Konjunkturdaten für November fielen so aus wie erwartet. Sowohl das Wachstum der Industrieproduktion als auch der Anlageinvestitionen verlor leicht an Dynamik. Die Metallpreise reagieren daher auf die Daten kaum. Zink kostet rund 3.150 USD je Tonne, Blei handelt bei 2.500 USD je Tonne. Wie die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) gestern Abend berichtete, gab es sowohl am globalen Zinkmarkt als auch am globalen Bleimarkt in den ersten zehn Monaten des Jahres ein hohes Angebotsdefizit.
Bei Zink blieb das Angebot um 401 Tsd. Tonnen hinter der Nachfrage zurück. Das Defizit war damit doppelt so hoch wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Einer moderat gestiegenen Nachfrage stand ein Rückgang des Angebots in mehreren großen Produzentenländern gegenüber.
Auch bei Blei fiel das Angebotsdefizit von Januar bis Oktober mit 173 Tsd. Tonnen sehr hoch aus. Zwar wurde das Angebot im Vergleich zum Vorjahr um 3,8% ausgeweitet, die weltweite Nachfrage stieg aber um 6,1%. Hierzu trugen alle wichtigen Bleikonsumenten bei. Das stärkste Nachfragewachstum war in China zu beobachten (+11,3%), was sich auch in stark gestiegenen Bleiimporten widerspiegelte. China hat in den ersten zehn Monaten des Jahres gemäß Daten der Zollbehörde 73 Tsd. Tonnen Blei netto importiert, nachdem es im Vorjahr noch Netto-Exporteur war. Im nächsten Jahr sollte sich die Lage am Zink- und Bleimarkt spürbar entspannen.
Agrarrohstoffe
Die französische Agrarbehörde FranceAgriMer hat ihre Schätzung für die französischen Weichweizenexporte in Nicht-EU-Länder den zweiten Monat in Folge nach unten revidiert. Sie erwartet nun Ausfuhren von 9,5 Mio. Tonnen nach bislang 9,9 Mio. Tonnen. FranceAgriMer macht dafür die hohe Konkurrenz auf den Weltmärkten verantwortlich.
Eine Rolle spielt dabei auch der Preisrückgang in den USA, der US-Weizen für wichtige Abnehmer wie Mexiko oder Algerien preiswert macht. Die kumulierten französischen Weizenexporte liegen bislang 33% über dem Vorjahresniveau, das allerdings durch eine schwache Ernte beeinträchtigt war. So soll das französische Weizenangebot in diesem Jahr 29% höher sein als im Vorjahr.
Der Kaffee Arabica-Preis hat gestern erstmals nach sieben Tagesverlusten in Folge wieder einen Handelstag im Plus beendet. Zuvor hatte der Preis bei 118 US-Cents je Pfund ein 7½-Monatstief verzeichnet. Der Robusta-Preis markierte zeitgleich sogar ein 18-Monatstief von 1.676 USD je Tonne, bevor er sich ebenfalls leicht erholte. Beide Kaffeepreise werden von der Erwartung guter Ernten in den jeweils wichtigsten Produzentenländern Brasilien (Arabica) und Vietnam (Robusta) belastet.
In Vietnam läuft die Ernte gerade, in Brasilien beginnt sie im kommenden Frühjahr. Eine einflussreiche Bank prognostiziert insbesondere aufgrund eines deutlich steigenden Angebots in Brasilien für das Erntejahr 2018/19 einen globalen Angebotsüberschuss von 4,1 Mio. Sack.