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Interview mit Steve Forbes

20.12.2017  |  Mike Gleason
Steve Forbes über Federal Reserve, freie Märkte und die Rückkehr zum Goldstandard

Willkommen zum Market Warp Podcast dieser Woche, ich bin Mike Gleason. Mr. Forbes gewährt uns einige sagenhafte Einblicke in die wachsende Unzufriedenheit mit der Fed und jenen Booms und Busts, die durch die Politik der US-Zentralbank erzeugt werden. Er liefert Argumente für seine Überzeugung, dass die USA jetzt damit beginnen sollten, Gold erneut einen Platz in unserem Geldsystem einzuräumen. Gleich nach dem Markt-Update für diese Woche kommt das Interview mit Steve Forbes, Milliardär-Investor und Chef von Forbes Inc..

Die Edelmetalle versuchten sich diese Woche an einer bescheidenen Rally, während sich die Republikaner im Kongress mit ihren Steuersenkungen abrackerten und die Fed den Leitzins anhob. Am Mittwoch erhöhte die Fed den Leitzins um einen Viertelpunkt auf 1,25%, ein Schritt, der seit Monaten von den Märkten vorhergesagt und erwartet wurde.

Obgleich der Leitzins niedrig und deutlich expansiv bleibt, so ist das trotzdem immer weniger der Fall. Wer Kredite hat oder andere Schulden mit flexibler Verzinsung wird nächstes Jahr die Konsequenzen in Form steigender Kreditkosten zu spüren bekommen - vor allem dann, wenn die Fed ihren Leitzins noch drei bis fünf weitere Male anheben sollte, wie manche vom kommenden Fed-Vorsitzenden Jay Powell erwarten.

Die scheidende Fed-Vorsitzende Janet Yellen erwähnte diese Woche auf ihrer letzten Presskonferenz, dass sich die Zentralbanken weltweit genauer mit Kryptowährungen befassen. Sie machte jedoch deutlich, dass die Fed nicht den Plan habe, eine eigene Kryptowährung einzuführen, um möglicherweise Bitcoin zu verdrängen. Gleichzeitig gab sie zu verstehen, dass in dieser Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen sei.

Zitat Janet Yellen: “Verschiedene Zentralbanker diskutieren derzeit mögliche Vorteile der Schaffung einer digitalen Währung direkt durch die Zentralbank. Ich möchte Sie, ähm, deutlich darauf verweisen, dass die Fed dieses Thema aktuell sehr ernsthaft in Betracht zieht, während wir uns mit, ähm, mit Studien zum Thema beschäftigen.“

Bislang scheinen die Zentralbanken Bitcoin nur als eine weitere Spekulationsanlage zu betrachten, nicht aber als ernste Bedrohung unserer Giralgeldordnung.

In gewisser Hinsicht haben die Zentralbanken damit auch Recht. Die meisten Bitcoin-Käufer, die während der letzten Jahre im Umfeld unglaublicher Kursgewinnen kauften, taten dies wahrscheinlich nicht, um die Bitcoins als Währung zu nutzen, obgleich wir bei unserer Money Metals Exchange einen starken Anstieg von Kunden zu verzeichnen haben, die mit Bitcoins bezahlen.

Meistens wollen die Krypto-Liebhaber jedoch einfach nur warten, dass die Kurse weiter steigen, um irgendwann den Gewinn in Dollar zu realisieren. Solange der Staat in den Lage ist, die Gewinne aus Kryptowährungen zu besteuern und deren Zahlung in Dollar zu erzwingen, solange ist das Fiat-Geldsystem noch im Sattel.

Jeder, der ein Interesse an einer alternativen Freimarkt-Währung hat, dürfte sich die Frage stellen, ob eine digitale Währung, die durch nichts gedeckt ist, jemals mehr sein kann, als eine Spekulation. Gold und Silber - als Hartwährungen - haben den Test der Zeit schon bestanden, obwohl sie in den letzten Jahren nicht zu den profitabelsten Bereichen für Wetten auf steigende Kurse zählten.

Diese Woche stieg der Goldpreis um 0,5% auf 1.255 $ pro Unze (Freitag, 15.Dez.). Spot-Silber schaffte es auf 16,04 $ und lag damit auf Wochenbasis um 0,7% im Plus. Platin weist einen Wochenverlust von 0,4% aus und liegt aktuell bei 886 $. Palladium kann unterdessen nach wie vor mit relativer Stärke aufwarten. Diese Woche stieg das Metall um 2,00% auf ein weiteres Mehrjahreshoch; nach Stand von Freitagmorgen lag der Kurs bei 1.029 $/ oz.

Am Aktienmarkt konnten wir am Donnerstag einen Rücksetzer beobachten, nachdem die Widerstände gegen die Steuerreform der republikanischen Partei möglicherweise einige Investoren verunsichert hatten. Der republikanische Senat hatte am Dienstag in Alabama eine knappe Niederlage erlitten, was erneut die Frage aufwirft, ob die Partei noch in der Lage sein wird, die nötigen Stimmen zusammenbringen, um 2018 noch irgendetwas durchsetzen zu können.

Wahlen zu gewinnen in der republikanischen Hochburg Alabama war nicht allzu kompliziert für die Republikaner. Sie brauchten nur dafür zu sorgen, dass alle Wähler der Republikaner an die Urnen gingen. Das passierte diesmal nicht, was wohl am innerparteilichen Riss zwischen dem Establishment-Flügel und dem populistischen Flügel lag und dazu führte, dass viele republikanische Wähler die Wahl des kontroversen, populistischen Kandidaten Roy Moore ablehnten.

Selbst Alabamas dienstältester republikanischer Senator Richard Shelby verweigerte ihm die Stimme. Der tiefe Graben zwischen dem Washingtoner Establishment und der republikanischen Basis könnte den Demokraten die Kontrolle über den Kongress nach den Zwischenwahlen im nächsten Jahr verschaffen.

Wenn Paul Ryan und Mitch McConnell weiter an ihren Mehrheiten festhalten wollen, so müssen sie den republikanischen Wählern einen Grund zum Urnengang präsentieren. Für sie scheint Loyalität zur einseitigen Angelegenheit geworden zu sein. Sie erwarten von den Wählern, dass sie nach siegreicher Vorwahl auch für die von ihnen bestimmten Kandidaten wählen. Doch wenn ein nicht gebilligter Populist zum Kandidaten der Republikanischen Partei wird, so scheinen die Wähler eher einen Sieg eines Demokraten vorzuziehen.

Vielleicht werden sie nächstes Jahr ernten, was sie damit säten. Ein demokratisch kontrollierter Kongress könnte negativ für den Aktienmarkt sein. Die Demokraten werden nicht nur Widerstand gegen Steuersenkungen und regulatorische Entlastungen leisten, sondern auch versuchen, den Nachrichtenumlauf mit politischen Ermittlungen und einem möglichen Vorstoß zu einem Impeachment-Verfahren zu dominieren. Es könnte das Ende des Aufstiegs Trumps bedeuten.
Kommen wir jetzt direkt zu unserem Interview mit einer Business-Ikone.

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