Der Euro und seine Droogies! Dow trotzt den schlechten Zahlen!
05.12.2006 | Sebastian Hell
Der Yen war heute unter den Devisen der Tagesgewinner mit einem Plus von 36 Pips oder 450 $ auf 0,8722 $ ( Basis Dezember). Ausschlaggebend waren Äußerungen aus zentralbanknahen Kreisen, dass die Zinsen auch angehoben werden können, wenn nicht alle Wirtschaftsindikatoren auf grün stehen. Die Devisenhändler warten nun mit Spannung die für heute Nacht anberaumten Frühindikatoren aus Japan ab, um weitere Prognosen hieraus ziehen zu können.
Beim Euro kam heute nicht so richtig Freude auf, obwohl der überwiegende Teil der europäischen und amerikanischen Daten Dollar-negativ war. Der Dienstleistungsindex in Europa stieg gegenüber dem Vormonat von 56,5 auf 57,6 Zähler und überraschte damit den Markt positiv, da nur eine minimale Veränderung um 0,1 Punkte erwartet wurde. Auch in Deutschland und Italien konnte der Index überraschen, während in Frankreich die Prognosen verfehlt wurden.
Die Arbeitsproduktivität in den USA im dritten Quartal konnte zwar um 0,2% zulegen (nach Vorabschätzungen von Null Prozent) lag jedoch unter den von Dow Jones befragten Analysten von +0,5%. Bei den Lohnstückkosten (die von der Fed gerne beobachtet werden) zeigte sich ein moderater Anstieg um 2,3% im dritten Quartal, gegenüber dem Konsens von +3,2%. Ein Blick auf die Auftragseingänge im Oktober, zeigte ebenfalls keine positiven Aussichten für die US Wirtschaft, da ein Rückgang um 4,7% bekannt gegeben wurde (Prognose -4,5%), was dem stärksten Einbruch seit sechs Jahren entspricht.
Einzig und allein der ISM Dienstleistungsindex konnte das Ruder noch herumreißen, da dieser nicht wie der letzte Woche veröffentlichte ISM Index für das verarbeitende unter 50 Punkte fiel. Es stellte sich ein Wert für den November in Höhe von 58,9 Zählern ein, der über den Erwartungen von 55,5 lag. Dies war anschließend ausschlaggebend, dass der Euro und seine "Droogies" zeitweise einbrachen. Während die europäische Währung fast unverändert gegenüber dem gestrigen Schlusskurs steht, notiert das Pound 59 Pips tiefer.
Der Dezember Dollar Future verliert zwei Pips und konnte nur temporär ansteigen.
Der US Aktienmarkt scheint von den bärischen Wirtschaftszahlen unbeeindruckt zu sein, was einerseits als Stärke und andererseits als Wahn bezeichnet werden kann. Es wird vermutet, dass der schwache US Dollar eine Reihe von ausländischen Firmenkäufern anziehen könnte sowie auch innerhalb der USA weitere Merger & Acquisitions anstehen dürften. In Anbetracht der Fähigkeit des Marktes die schlechten Nachrichten einfach zu ignorieren sowie des schnellen und aggressiven Reversals des letzten Sell Offs, bin ich positiv für den Dow gestimmt. Der März Dow Jones Future legt aktuell um 37 Punkte auf 12.420 Zähler zu und notiert damit 15 Stellen unterhalb des Tageshochs. Das letzte All Time High bei 12.458 rückt damit wieder in greifbare Nähe. Sollte es der Future schaffen, über dem All Time High zu schließen (dieser Umstand würde alle Spekulationen über Doppel-Tops oder 1-2-3 Reversals widerlegen), halte ich den Aufbau von Longpositionen mittels eines "Bull Call Spread with naked leg" für angebracht (Weiter Infos finden Sie dann in meinem Trading Letter! Infos auf Emfis).
Bei den Heizöl Futures zeigen sich moderate Kursverluste was offenbar auf enttäuschte Trader zurückzuführen ist, die auf eine Kältewelle spekuliert hatten. Allerdings war schon von Anfang an festgestanden, dass sich die Temperaturen in der folgenden Woche wieder mäßigen werden und überdurchschnittlich sein sollten. Ich bin ebenfalls mittels einem Bull Spread zwischen März/April bullisch positioniert, jedoch aus anderen Gründen. Die Intention für diesen Trade, sind die massiven Rückgänge der letzten Wochen in den Lagerbeständen. Während die Saisonalität darauf hinweist, dass innerhalb der vergangenen vier Wochen die Bestände um 528.000 Barrel hätten ansteigen sollen, gab es eine Reduktion um 4,8 Millionen Barrel.
Ein Analyst meldete sich zu Wort und behauptete, die milden Temperaturen hätten einen Rückgang der Nachfrage zur Folge. Dies stimmt nur bedingt. Ein Blick auf die Nachfrage nach Destillaten (Heizöl und Diesel) zeigt, dass diese seit mehreren Wochen überdurchschnittlich hoch ist, obwohl die Temperaturen nicht sonderlich kalt waren. Zusätzlich bullisch für Heizöl sind auch die Nebenschauplätze beim Rohöl, da Hugo Chavez für die nächsten sechs Jahre Präsident von Venezuela bleiben wird. Die OPEC will bei ihrem nächsten Treffen in wenigen Tagen über eine weitere Kürzung um 500.000 Barrel diskutieren, da man eine Überversorgung befürchtet. Die hohen Lagerbestände in den USA sowie den OECD Ländern (acht Jahreshoch) treiben dem Kartell leichte Schweißperlen auf die Stirn. Aus China war zu hören, dass die strategischen Reserven im November mit 8,2 Millionen Barrel befüllt wurden, was der doppelten Menge der Vorabschätzungen entspricht. Die Analysten des Hightower Reports rechnen damit, dass diese Nachricht einen Boden unterhalb der Kurse bilden sollte, da China offenbar bei Preiseinbrüchen als Käufer auftritt.
Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!
© Sebastian Hell
www.emfis.com
Beim Euro kam heute nicht so richtig Freude auf, obwohl der überwiegende Teil der europäischen und amerikanischen Daten Dollar-negativ war. Der Dienstleistungsindex in Europa stieg gegenüber dem Vormonat von 56,5 auf 57,6 Zähler und überraschte damit den Markt positiv, da nur eine minimale Veränderung um 0,1 Punkte erwartet wurde. Auch in Deutschland und Italien konnte der Index überraschen, während in Frankreich die Prognosen verfehlt wurden.
Die Arbeitsproduktivität in den USA im dritten Quartal konnte zwar um 0,2% zulegen (nach Vorabschätzungen von Null Prozent) lag jedoch unter den von Dow Jones befragten Analysten von +0,5%. Bei den Lohnstückkosten (die von der Fed gerne beobachtet werden) zeigte sich ein moderater Anstieg um 2,3% im dritten Quartal, gegenüber dem Konsens von +3,2%. Ein Blick auf die Auftragseingänge im Oktober, zeigte ebenfalls keine positiven Aussichten für die US Wirtschaft, da ein Rückgang um 4,7% bekannt gegeben wurde (Prognose -4,5%), was dem stärksten Einbruch seit sechs Jahren entspricht.
Einzig und allein der ISM Dienstleistungsindex konnte das Ruder noch herumreißen, da dieser nicht wie der letzte Woche veröffentlichte ISM Index für das verarbeitende unter 50 Punkte fiel. Es stellte sich ein Wert für den November in Höhe von 58,9 Zählern ein, der über den Erwartungen von 55,5 lag. Dies war anschließend ausschlaggebend, dass der Euro und seine "Droogies" zeitweise einbrachen. Während die europäische Währung fast unverändert gegenüber dem gestrigen Schlusskurs steht, notiert das Pound 59 Pips tiefer.
Der Dezember Dollar Future verliert zwei Pips und konnte nur temporär ansteigen.
Der US Aktienmarkt scheint von den bärischen Wirtschaftszahlen unbeeindruckt zu sein, was einerseits als Stärke und andererseits als Wahn bezeichnet werden kann. Es wird vermutet, dass der schwache US Dollar eine Reihe von ausländischen Firmenkäufern anziehen könnte sowie auch innerhalb der USA weitere Merger & Acquisitions anstehen dürften. In Anbetracht der Fähigkeit des Marktes die schlechten Nachrichten einfach zu ignorieren sowie des schnellen und aggressiven Reversals des letzten Sell Offs, bin ich positiv für den Dow gestimmt. Der März Dow Jones Future legt aktuell um 37 Punkte auf 12.420 Zähler zu und notiert damit 15 Stellen unterhalb des Tageshochs. Das letzte All Time High bei 12.458 rückt damit wieder in greifbare Nähe. Sollte es der Future schaffen, über dem All Time High zu schließen (dieser Umstand würde alle Spekulationen über Doppel-Tops oder 1-2-3 Reversals widerlegen), halte ich den Aufbau von Longpositionen mittels eines "Bull Call Spread with naked leg" für angebracht (Weiter Infos finden Sie dann in meinem Trading Letter! Infos auf Emfis).
Bei den Heizöl Futures zeigen sich moderate Kursverluste was offenbar auf enttäuschte Trader zurückzuführen ist, die auf eine Kältewelle spekuliert hatten. Allerdings war schon von Anfang an festgestanden, dass sich die Temperaturen in der folgenden Woche wieder mäßigen werden und überdurchschnittlich sein sollten. Ich bin ebenfalls mittels einem Bull Spread zwischen März/April bullisch positioniert, jedoch aus anderen Gründen. Die Intention für diesen Trade, sind die massiven Rückgänge der letzten Wochen in den Lagerbeständen. Während die Saisonalität darauf hinweist, dass innerhalb der vergangenen vier Wochen die Bestände um 528.000 Barrel hätten ansteigen sollen, gab es eine Reduktion um 4,8 Millionen Barrel.
Ein Analyst meldete sich zu Wort und behauptete, die milden Temperaturen hätten einen Rückgang der Nachfrage zur Folge. Dies stimmt nur bedingt. Ein Blick auf die Nachfrage nach Destillaten (Heizöl und Diesel) zeigt, dass diese seit mehreren Wochen überdurchschnittlich hoch ist, obwohl die Temperaturen nicht sonderlich kalt waren. Zusätzlich bullisch für Heizöl sind auch die Nebenschauplätze beim Rohöl, da Hugo Chavez für die nächsten sechs Jahre Präsident von Venezuela bleiben wird. Die OPEC will bei ihrem nächsten Treffen in wenigen Tagen über eine weitere Kürzung um 500.000 Barrel diskutieren, da man eine Überversorgung befürchtet. Die hohen Lagerbestände in den USA sowie den OECD Ländern (acht Jahreshoch) treiben dem Kartell leichte Schweißperlen auf die Stirn. Aus China war zu hören, dass die strategischen Reserven im November mit 8,2 Millionen Barrel befüllt wurden, was der doppelten Menge der Vorabschätzungen entspricht. Die Analysten des Hightower Reports rechnen damit, dass diese Nachricht einen Boden unterhalb der Kurse bilden sollte, da China offenbar bei Preiseinbrüchen als Käufer auftritt.
Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!
© Sebastian Hell
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