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Es ist Zeit für den Angst-Trade, um den Goldpreis zu bewegen

18.01.2018  |  Frank Holmes
Die Preise von Gold und Goldminen-Aktien lieferten sich 2017 einen Wettstreit. Das gelbe Metall beendete das Jahr mit etwas mehr als 13% Gewinn - sein bestes Jahr seit 2010 - während die Goldminenaktien, gemessen am NYSE Arca Gold Miners Index, gut 11% zulegten. Und all dies passierte, während die großen Aktien regelmäßig neue Allzeit-Hochs machten und die Kryptowährungen zu massiver Spekulation einluden.

Open in new windowWir können dem Angst-Trade für die Gold-Wertentwicklung im letzten Jahr danken. Der Angst-Trade wird natürlich von niedrigen bis negativen realen Zinssätzen - wenn Inflation die Renditen der Staatsanleihen wegerodiert - Defizitfinanzierung, einem schwächeren US Dollar und geopolitischer Unsicherheit getrieben.

Ich glaube, dass sich diese Kräfte 2018 nur verstärken können. Nachdem die Inflation endlich zu sprießen beginnt und Präsident Donald Trump´s 1,5 Billionen Steuerreform-Gesetz die Schuldenfinanzierung erhöhen wird, könnte dieses Jahr die richtigen Bedingungen schaffen, um den Goldpreis höherzutreiben.

Die mit der geldpolitischen Straffung der Federal Reserve verbundenen Risiken sind ein guter Anfang.


Hüten Sie sich vor dem Zinserhöhungszyklus?

Seit die Fed in den letzten Monaten die Zinsen erhöhte, hat sich Gold so verhalten, wie es das nach den beiden letzten Dezember-Zinserhöhungen getan hat, es begann also zu steigen. Am letzten Handelstag 2017 übertraf Gold 1.300 $/oz, ein psychologisch wichtiges Level, und seither ist es um ein weiteres Prozent gestiegen. Dies ist das erste Jahr seit 2013, wo Gold das Jahr über 1.300 $ begonnen hat.

Wir haben diesen Film schon einmal gesehen. Im Juli 2016 erreicht das gelbe Metall ein Hoch bei fast 1.370 $/oz, ein Anstieg von 29 Prozent seit der Zinserhöhung vom Dezember 2015. (Wenn Sie sich erinnern, dann war das das beste erste Halbjahr für Gold seit 1974) Und im September 2017 machte es eine Spitze bei ca. 1.360 $/oz, ein Zugewinn von fast 18 Prozent seit der Zinserhöhung vom Dezember 2016.

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Also werden wir auch 2018 eine "Fed Rallye" sehen? Natürlich ist nichts garantiert, aber lassen Sie uns annehmen, dass Gold in diesem Jahr eine ähnliche Entwicklung nimmt wie 2016 und 2017. Da würde Gold bis zum Sommer irgendwo zwischen 1.460 und 1.600 $/oz bringen. Das sind Preise, die wir seit 4 Jahren nicht mehr gesehen haben.

Ich denke, es ist es auch wert, auf die Graphik oben hinzuweisen, die den positiven Ausblick für Gold unterstützt. In den letzten Jahren zeigen sich immer höher liegende Tiefs.

Aber Moment - sollten Zinserhöhungen die Goldpreise nicht dämpfen? Gold, wie ich es mehrfach schon diskutiert habe, läuft in einer Niedrigzinsphase am besten, da es kein zinstragendes Asset ist. Was passiert hier wirklich?

Ich werde Jim Rickards, Herausgeber von Strategic Intelligence, diese Frage beantworten lassen. In einem kürzlich erschienenen Daily-Reckoning-Artikel "The Next Great Bull Market in Gold Has Begun", erklärt Jim, dass der Markt über die Zinserhöhung hinaus schaut und "fragt, was als nächstes kommt".

Schließlich wurden die Zinserhöhungen der Jahre 2015, 2016 und 2017 alle von der Fed im Voraus angekündigt und vom Markt vollständig eingepreist. Das heißt, dass die Zinserhöhung ein Nichtereignis war, weil Gold bereits so eingepreist war.

Doch die Zinserhöhung selbst und der Kommentar der Fed deuten sowohl auf Gegenwind für das Wirtschaftswachstum als auch eine mögliche Lockerung der Fed in Form zukünftiger Untätigkeit und späterer Handlungen gegenüber den Erwartungen hin.


Mit anderen Worten: Die Goldmärkte könnten aufgrund höherer Zinskosten ein schwächeres Wirtschaftswachstum prognostizieren. Sie werden Jim hier vielleicht nicht zustimmen und darum bitte ich Sie auch nicht. Schließlich brummt die US Wirtschaft derzeit. Die Verbraucherausgaben steigen, der Optimismus ist hoch und wir haben einen robusten Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenrate auf 17-Jahres-Tief bei 4,1 Prozent. Viele Leute erwarten von der Trump Steuersenkung, dass sie die multinationalen Konzerne veranlassen wird, in Übersee gehaltenes Geld nach Hause zu bringen, die Löhne zu erhöhen und die Investitionen zu erhöhen.

Gleichzeitig können wir die historischen Implikationen der letzten Zinserhöhungs-Zyklen nicht ignorieren. Ich habe Ihnen im letzten Monat mitgeteilt, dass in den letzten 100 Jahre nur 3 dieser Zyklen von mindestens 18 nicht in einer Rezession endeten. Der aktuelle Zyklus könnte sich nur als ebenso gutartig erweisen, aber dann wäre er eine große Ausnahme, nicht der Normalfall.


Die US Renditekurve flacht sich auf Niveaus ab, die es seit 2007 nicht gab

Dann gibt es die abflachende Zinskurve. Man spricht von einer sich "abflachenden" Zinskurve, wenn die Differenz zwischen 2jährigen Anleihen und 10jährigen Anleihen immer enger wird. Per heute erreichte dieser Spread mit 0,496 Prozentpunkten den niedrigsten Wert seit Oktober 2007.

Dies sollte man beobachten, weil es oft als einer der zuverlässigsten "Kanarienvogel in der Kohlemine" -Indikatoren einer Rezession ist. Den letzten 7 US Rezessionen ging direkt eine invertierte Renditekurve voraus, d.h. die kurzfristigen Renditen stiegen über die langfristigen Renditen.


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