Suche
 
Folgen Sie uns auf:

USDA Supply & Demand Report für November veröffentlicht!

11.12.2006  |   Sebastian Hell
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium gab heute den Supply & Demand Report für den Monat November bekannt. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Passagen:

Sojabohnen: An der amerikanischen Übertragsrate änderte sich gegenüber der Vormonatsschätzung nichts. Das USDA rechnet weiterhin mit 565 Millionen Scheffel, was einem All Time High entspricht. Folglich veränderte sich auch das Ending Stocks to Use Ratio nicht und bleibt weiterhin bei 18,3% bestehen. Weltweit betrachtet, wurde der Übertrag von 55,22 Millionen Tonnen auf 55,72 Millionen angehoben, was jedoch keine Auswirkungen auf das Ending Stocks to Use Ratio hatte. Dieses notiert weiterhin bei 25%. Ausschlaggebend für die Anhebung, war eine höhere Produktionserwartung.

Mais: Auch hier gab es in den U.S.A keine Veränderungen gegenüber dem Vormonatswert. Auf globaler Ebene wurde jedoch die Produktion angehoben, was sich in einem leichten Zuwachs der Übertragsrate äußerte. Diese stieg von 90 Millionen auf nun 90,72 Millionen Tonnen an und erhöhte dadurch das Ending Stocks to Use Ratio von 12,4% auf 12,8%.

Weizen: Hier war die größte Veränderung unter den drei wichtigsten Agrargütern zu verzeichnen. Die amerikanische Übertragsrate wurde von 418 auf 438 Millionen Scheffel erhöht. Obwohl die Produktion mit 1.812.000.000 Scheffeln unverändert blieb, wurden die Exporte um 25 Millionen Scheffel verringert. Gleichzeitig erhöhte man jedoch den Nahrungsmittelverbrauch um fünf Millionen Scheffel, was anschließend einen Anstieg um 20 Millionen Scheffel verursachte. Aufgrund einer höheren weltweiten Produktion, wurde die globale Übertragsrate um knapp zwei Millionen Tonnen erhöht und das Ending Stocks to Use Ratio von 19,3% auf 19,6% nach oben angepasst.

Baumwolle: Bei diesem Rohstoff wurde die Übertragsrate von sechs Millionen Ballen auf nun 6,3 Millionen Ballen angehoben. Dieser Wert lag überwiegend im Rahmen der Erwartungen. Ausschlaggebend war eine Verringerung der Exporte um 200.000 und eine Reduktion des inländischen Verbrauchs um 100.000 Ballen. Global betrachtet, gab es nur einen geringen Anstieg der Übertragsrate von 51,05 auf 51,49 Millionen Ballen. Das Ending Stocks to Use Ratio erhöhte sich um 0,4% auf 42,6%.

Unterm Strich bot der heutige Supply & Demand Report keine Überraschungen, da alle Zahlen im Rahmen der Erwartungen lagen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Grains mit Abschlägen aufwarten, da ein Bullenmarkt ununterbrochen mit guten News gefüttert werden muss, während sich ein Bärenmarkt mit relativ wenig negativen Nachrichten zufrieden gibt. Momentan würde ich auf Spreads wie beispielsweise bei Weizen den Juli07 long gegen März07 short setzen. Dieser Spread hat eine sehr starke saisonale Tendenz und erfreut sich seit ein paar Wochen eines starken und soliden Aufwärtstrends. Des weiteren halte ich long Puts in den März Sojabohnen für interessant, da ich hier kein Potential nach oben mehr erkennen kann. Meiner Meinung nach wird Weizen in den kommenden Wochen weiter herunten kommen, solange sich das Wetter nicht gravierend verschlechtert und die Bohnen mitziehen. Obwohl es in den US Plains trockener ist als sonst, signalisieren die Meteorologen, dass die Chancen auf ergiebigere Regenfälle sehr gut sind. Des weiteren führt das momentan milde Wetter dazu, dass sich die Weizensaatlinge schneller entwickeln können als sonst üblich. Sollte das Wetter in dieser Saison mitspielen, wird bereits im nächsten Jahr von einem Versorgungsengpass bei Weizen keine Spur mehr zu finden sein. Außerdem muss man bei den Agrarrohstoffen beachten, dass die Ertragsrate pro Acre aufgrund neuer Hybridpflanzen immer mehr gesteigert wird. Eine kürzlich vorgestellte Präsentation der Firma „Monsanto“ zeigt, dass beim Mais die Ertragsrate in den amerikanischen Drylands um bis zu 40% binnen der nächsten neun Jahre gesteigert werden kann. Die Drylands sind ein Gebiet in Nordamerika, welches etwa 3,4 Millionen Acres an Maisanbaufläche beinhaltet (gesamte US Anbaufläche für Mais in der aktuellen Saison 78,6 Millionen Acres).

Für Orange Juice wies der USDA Supply & Demand Report eine Anhebung der Produktion in Florida um fünf Millionen Boxen auf 140 Millionen aus. Der Handel reagiert auf diese Nachricht sehr negativ und straft Januar Orangensaft mit einem Minus von sieben Cents ab.


Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!


© Sebastian Hell
www.emfis.com



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"