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Gold besitzen bevor sich die Büchse der Pandora wieder öffnet

14.03.2018  |  Egon von Greyerz
Wie es in der griechischen Mythologie heißt, brachte das Öffnen der Büchse der Pandora viele Übel über die Welt. In den kommenden Jahren werden wir erleben, wie eine moderne Büchse der Pandora geöffnet wird - mit ebenso zerstörerischen Folgen wie beim Öffnen der alten Büchse. Der große Unterschied zu damals: Die Konsequenzen werden nicht Teil einer historischen Mythologie sein, sondern real und katastrophal für die gesamte Welt und zwar in einem bisher völlig unbekannten Ausmaß.

Pandora - die Allgeberin - war die erste menschliche Frau, die von griechischen Göttern geschaffen wurde. Zeus befahl ihre Schöpfung als Strafe für die Menschheit, da Prometheus das Geheimnis des Feuers gestohlen und es der Menschheit geschenkt hatte. Pandora ergatterte die Büchse (eigentlich eine Art Krug), die Prometheus‘ Bruder gehört hatte und öffnete sie, worauf alle Übel der Menschheit, wie auch Tod und Krankheit, entwichen. Als sie ihren Fehler erkannte, schloss sie den Krug wieder und allein die Hoffnung blieb darin.

So wie Pandora die Strafe über die Menschheit brachte, so wird die Welt in den kommenden Jahren für die Exzesse, Schulden, Täuschungen und fehlenden moralischen wie ethischen Werte bestraft werden. Nach dem Öffnen der modernen Büchse der Pandora wird es so viele Probleme und Schocks geben, dass die Welt erkennen muss, dass diese Liste endlos ist.

Geschichtlich betrachtet, gab es zahlreiche Perioden, in denen sich eine intakte, auf vernünftigen Prinzipien beruhende Wirtschaft in einen Zustand massiver Verschuldung, Geldschöpfung und Krieg verwandelte. Einige dieser Zyklen blieben von eher kleinerem Ausmaß, und buchstäblich jeder dieser Zyklen blieb lokal oder regional beschränkt. So gibt es viele Beispiele für Wirtschaftszusammenbrüche in Einzelländern wie Argentinien oder in einzelnen Regionen wie dem Römischen Reich.

Doch niemals zuvor in der Geschichte war buchstäblich jedes Land und jede Region gleichzeitig insolvent oder bankrott gewesen.


China - Schuldenstandsquote 833%

Beginnen wir mit China, wo sich die Verschuldung in diesem Jahrhundert exponentiell vermehrt hat - von 2 Billionen $ auf 40 Billionen $. Wie die meisten schuldenbasierten Länder muss auch China seine Verschuldung in einem stetig wachsenden Umfang ausweiten, um BIP-Wachstum erzeugen zu können. Seit 2009 wuchsen die Schulden Chinas dreimal so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt.

Die Schuldenstandsquote (Staatsverschuldung zu BIP) soll sich geschätzt bei massiven 300% bewegen. Legt man dieser Quote jedoch die Zahlen des Finanzstabilitätsrates zugrunde, bekommt man ein ganz anderes Ergebnis. In die Kalkulationen des Rates fließen auch alle Finanzanlagen mit ein. Auf dieser Grundlage ergibt sich für China eine schwindelerregende Schuldenstandsquote von 833%.


Vereinigtes Königreich - Schuldenstandsquote von 1008%

Doch China ist nicht das schlimmste Land. Unter Benutzung desselben Maßstabs kommt das Vereinigte Königreich - das größte Finanzzentrum der Welt - auf eine Schuldenstandsquote von 1008 %. Viele Industriestaaten liegen oberhalb von 400%, wie die Tabelle unten zeigt. Die Schweiz, mit einem für das Land zu großen Bankensystem, wäre ebenfalls ganz oben auf der Liste.

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Japans Wirtschaft versinkt im Pazifik

Den dritten Listenplatz hat Japan mit einer Schuldenstandsquote von 657%, einschließlich aller Finanzanlagen. Japans Ökonomie ist völlig pleite und wird im Pazifik versinken. Das Land wird natürlich überleben, die Wirtschaft hingegen nicht. Die Staatsverschuldung Japans beträgt 1,013 Billiarden Yen (10 Billionen $), also 250% des Bruttoinlandsprodukts.

Aktuell liegen die Zinskosten für diese Schulden bei 1,1% und zehren 20% der Steuereinnahmen des Landes auf. Stiegen die Zinsen in Japan auf 5%, was sehr wahrscheinlich ist, würden die Zinskosten bei 100% der Steuereinnahmen liegen. Doch selbst wenn die Zinsen bei 1,1% blieben, würde das Land spätestens 2041 100% der Steuereinnahmen für Zinszahlungen leisten müssen.

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