JP Morgans Herrschaft über den COMEX-Silbermarkt
27.03.2018 | Craig Hemke
In letzter Zeit wurde viel über die Größe und das Ausmaß von JP Morgans COMEX-Silberlager geschrieben. Wir dachten, dass wir zu dieser Diskussion heute etwas beitragen könnten.
Zuallererst ein wenig Hintergrundwissen.
Im Frühjahr 2011 besaß JP Morgan noch nicht einmal ein COMEX-Silberlager. Der Antrag wurde erst im März desselben Jahres schnell durchgebracht und im Sommer 2011 wurde damit begonnen, Silber anzuhäufen. Siehe unten eine grafische Darstellung von GoldChartsRUs.
Seit 2012 hat JP Morgan Silberterminkontrakte während des COMEX-Lieferprozesses aggressiv "gestoppt", d.h. physisch ausliefern lassen. Die aktuellsten Daten zeigen, dass das Hauskonto von JPM 2015 insgesamt 5.239 Silberfutures ausliefern ließ und 2016 weitere 4.960 Kontrakte physisch in Besitz nahm. Im Jahr 2017 wurden 5.489 hinzugefügt; damit kommt man auf eine drei-Jahres-Gesamtanzahl von 15.688.
Bei 5.000 Unzen je Kontrakt sind das 78.440.000 Unzen Silber, die direkt auf das JPM-Eigenkapitalkonto flossen und damit wahrscheinlich in der Kategorie "Eligible", d.h. in die Kategorie der nicht zur Lieferung freigegebenen Bestände, im untenstehenden Bericht zu den physischen Silberbeständen der CME enthalten sind:
Also ist es einfach, zu schlussfolgern, dass diese gewaltige Menge an Silber weder als Kundensilber im Lager, noch sicher als Teil der Bestände des Silber-ETFs SLV verwahrt wird. Stattdessen ist dies höchstwahrscheinlich JPMs eigenes Silber, gegen welches JPM Terminkontrakte als vermeintliche Absicherung ausstellen kann. So wie der Verkauf von Kaufoptionen gegen eine große Aktienposition einem Investor zusätzliches Einkommen verschaffen kann, glauben wir, dass JPM Futures gegen diese physische Position verkauft. Das erlaubt es der Bank, den Preis zu verwalten und kontinuierlich Profite für ihren Rohstoff-Tradingdesk zu erzielen.
Diese dominante Position verschafft ihr ebenso Immunität gegenüber lästigen Regulierungen, die eine monopolistische und manipulative Kontrolle über die Märkte verhindern sollen. Der offizielle Positionsgrenzwert für COMEX-Silberfutures im Front- und Liefermonat beträgt 1.500 Kontrakte. Wie Sie jedoch unten sehen können, missachtete das Hauskonto von JPM diese Grenzwerte 2017 zweimal, indem 2.689 Futures im März und weitere 2.800 im Dezember gestoppt wurden.
Wir haben im März 2017 eine offizielle Beschwerde bei der Börsenaufsichtsbehörde CFTC eingelegt und haben diese zweite Missachtung im Dezember gemeldet. In einem Austausch via Sprachnachrichten bezüglich dieser Sache, wurde uns von Charles Ricci der CFTC erklärt, dass "es (hinsichtlich des Positionsgrenzwerts) Ausnahmen gibt, die bezüglich der Absicherungsgeschäfte gelten, wenn Ihr Unternehmen berechtigt ist."
Da haben Sie es.
JPMorgan hat sich eine monopolistische und manipulative Positionierung am Silbermarkt der COMEX aufgebaut. Sie können abertausende COMEX-Futures erstellen und verkaufen und rechtfertigen ihre Short-Position (und die klare Missachtung von gesetzlichen Positionsgrenzwerten) mit ihrer CFTC-gegebenen "berechtigten Ausnahme".
Das sind Ihre "Märkte" 2018. Sie werden von großen Banken dominiert - oftmals betrieben unter dem Schutzschleier, der ihnen als Eigenhändler für die Federal Reserve zur Verfügung gestellt wird. Die sogenannten Regulierungsbehörden wurden so stark an den Rand gedrängt, dass sie sogar zu machtlos sind, die einfachsten Statuten durchzusetzen. Also ist für die Preismanipulation auch weiterhin kein Ende in Sicht.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 21. März 2018 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Zuallererst ein wenig Hintergrundwissen.
Im Frühjahr 2011 besaß JP Morgan noch nicht einmal ein COMEX-Silberlager. Der Antrag wurde erst im März desselben Jahres schnell durchgebracht und im Sommer 2011 wurde damit begonnen, Silber anzuhäufen. Siehe unten eine grafische Darstellung von GoldChartsRUs.
Seit 2012 hat JP Morgan Silberterminkontrakte während des COMEX-Lieferprozesses aggressiv "gestoppt", d.h. physisch ausliefern lassen. Die aktuellsten Daten zeigen, dass das Hauskonto von JPM 2015 insgesamt 5.239 Silberfutures ausliefern ließ und 2016 weitere 4.960 Kontrakte physisch in Besitz nahm. Im Jahr 2017 wurden 5.489 hinzugefügt; damit kommt man auf eine drei-Jahres-Gesamtanzahl von 15.688.
Bei 5.000 Unzen je Kontrakt sind das 78.440.000 Unzen Silber, die direkt auf das JPM-Eigenkapitalkonto flossen und damit wahrscheinlich in der Kategorie "Eligible", d.h. in die Kategorie der nicht zur Lieferung freigegebenen Bestände, im untenstehenden Bericht zu den physischen Silberbeständen der CME enthalten sind:
Also ist es einfach, zu schlussfolgern, dass diese gewaltige Menge an Silber weder als Kundensilber im Lager, noch sicher als Teil der Bestände des Silber-ETFs SLV verwahrt wird. Stattdessen ist dies höchstwahrscheinlich JPMs eigenes Silber, gegen welches JPM Terminkontrakte als vermeintliche Absicherung ausstellen kann. So wie der Verkauf von Kaufoptionen gegen eine große Aktienposition einem Investor zusätzliches Einkommen verschaffen kann, glauben wir, dass JPM Futures gegen diese physische Position verkauft. Das erlaubt es der Bank, den Preis zu verwalten und kontinuierlich Profite für ihren Rohstoff-Tradingdesk zu erzielen.
Diese dominante Position verschafft ihr ebenso Immunität gegenüber lästigen Regulierungen, die eine monopolistische und manipulative Kontrolle über die Märkte verhindern sollen. Der offizielle Positionsgrenzwert für COMEX-Silberfutures im Front- und Liefermonat beträgt 1.500 Kontrakte. Wie Sie jedoch unten sehen können, missachtete das Hauskonto von JPM diese Grenzwerte 2017 zweimal, indem 2.689 Futures im März und weitere 2.800 im Dezember gestoppt wurden.
Wir haben im März 2017 eine offizielle Beschwerde bei der Börsenaufsichtsbehörde CFTC eingelegt und haben diese zweite Missachtung im Dezember gemeldet. In einem Austausch via Sprachnachrichten bezüglich dieser Sache, wurde uns von Charles Ricci der CFTC erklärt, dass "es (hinsichtlich des Positionsgrenzwerts) Ausnahmen gibt, die bezüglich der Absicherungsgeschäfte gelten, wenn Ihr Unternehmen berechtigt ist."
Da haben Sie es.
JPMorgan hat sich eine monopolistische und manipulative Positionierung am Silbermarkt der COMEX aufgebaut. Sie können abertausende COMEX-Futures erstellen und verkaufen und rechtfertigen ihre Short-Position (und die klare Missachtung von gesetzlichen Positionsgrenzwerten) mit ihrer CFTC-gegebenen "berechtigten Ausnahme".
Das sind Ihre "Märkte" 2018. Sie werden von großen Banken dominiert - oftmals betrieben unter dem Schutzschleier, der ihnen als Eigenhändler für die Federal Reserve zur Verfügung gestellt wird. Die sogenannten Regulierungsbehörden wurden so stark an den Rand gedrängt, dass sie sogar zu machtlos sind, die einfachsten Statuten durchzusetzen. Also ist für die Preismanipulation auch weiterhin kein Ende in Sicht.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 21. März 2018 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.