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Silber: Was uns die Marktdaten von 2011 über die aktuelle Lage verraten

30.03.2018  |  Craig Hemke
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Sehen Sie sich die folgende Übersicht an:

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Es gibt mehrere Details, die Ihnen auffallen sollten. Lassen Sie uns einige aufzählen:

    1. Beachten Sie das gesamte Open Interest. Warum sollte das Angebot an digitalem Silber 2018 50% größer als 2011 sein? Und kommen mir Sie bloß nicht mit dem Unsinn bezüglich der Hedging-Aktivitäten der Produzenten. Wo sind die Daten, die das beweisen? Stattdessen erhöhte sich die Anzahl der insgesamt an der COMEX ausstehenden Silberfutures am 20. April 2017 auf einen Rekordwert von 234.787 Kontrakten (die 1.173.935.000 digitalen Unzen entsprechen!), nachdem sie Ende 2011 in den auf das MF-Global-Dilemma folgenden Tagen unter 100.000 Kontrakte fiel. Seit Montag befindet sich das gesamte Open Interest am Silberterminmarkt der COMEX wieder nahe seines Rekordniveaus von 217.662.

    2. Beachten Sie die relative Konsistenz der Positionen der großen Spekulanten und der Commercials von November 2010 bis März 2011; auch als der Preis mit der Durchführung von QE2 und einem fallenden US-Dollar um beinahe 50% stieg.

    3. Beachten Sie, dass die großen Spekulanten immer eine Netto-Long-Position und die Commercials immer eine Netto-Short-Position einnahmen und vergleichen sie das mit heute.

Schlussendlich und am wichtigsten sollten Sie jedoch dies beachten: Auch sieben Jahre später besteht die Ansicht, dass sich Silber 2011 in einer Art Spekulationsblase befand … als ob jeder Schuhputzer und Taxifahrer eine große Anzahl Silber-Futures während eines epischen Preisanstiegs besessen hätte. Wie man oben sehen kann, widerlegen die aktuellen Daten diese Vorstellung jedoch.

Stattdessen erfolgte die letzte Rally um 25% im April aufgrund eines massiven Short-Squeeze der Commercials am Silbermarkt - der Bullion-Banken. Als der Preis innerhalb von vier Wochen von 38 Dollar auf 49 Dollar stieg, verkauften die Spekulanten. Die Eindeckung von Short-Positionen durch die Banken ließ den Preis in die Höhe schießen und die Daten beweisen das!

Als sich die Krise ausweitete, griff die CME ein, indem sie die Marginanforderungen innerhalb von neun Tagen fünfmal erhöhte. Beginnend mit dem Sonntagnacht-Massaker am 1. Mai 2011 wurde der Preis nach unten gedrückt. JP Morgan machte beim Short-Squeeze im April mit seinen ungedeckten Short-Positionen wahrscheinlich die größten Verluste. Anschließend wurde der Bank schnell erlaubt ein eigenes COMEX-Silberlager zu öffnen; die letzten sieben Jahre nutze sie dann dazu, um eine Masse von beinahe 140.000.000 Unzen Silber zu sammeln, um eine Wiederholung eines derartigen Untergangsszenarios in Zukunft zu vermeiden.

Für die Zukunft erwarten wir also einen Anstieg des Silberkurses an der COMEX, während die großen Spekulanten (Hedgefonds, technische Handelsfonds und andere Formen von verwaltetem Vermögen) einem Short Squeeze unterzogen werden. Wir hegen jedoch keine Illusionen, wenn es darum geht, welche Kräfte wirklich die Macht auf diesem scheinbaren "Markt" haben. Nachdem sie 2011 beinahe die Kontrolle verloren hätten, haben die Banken ihre Lektion gelernt und werden sicherstellen, dass die Preise das nächste Mal, wenn Silber nach oben ausbricht, besser gehandhabt werden.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 27. März 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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