Öl-Futures in Yuan womöglich "größter Umbruch aller Zeiten an den Kapitalmärkten" - UBS
29.03.2018 | Michael J. Kosares
"Der Handelsstart der Öl-Futures in China am Montag wird die Bedeutung des Yuan an den Finanzmärkten stärken und könnte die internationale Vorherrschaft des Dollars gefährden, argumentiert Hayden Briscoe, Leiter der Abteilung für festverzinsliche Anlagewerte in der APAC-Region bei UBS Asset Management. 'Das ist womöglich der größte Umbruch aller Zeiten an den Kapitalmärkten', sagte Briscoe in einem anschließenden Telefoninterview."
- Kate Duguid, Reuters, 26. März 2018
Gehen wir für einen Moment davon aus, dass ein in Yuan lautender und gehandelter Ölterminkontrakt aus irgendeinem Grund für die Rohölhändler attraktiver wird, als die Kontrakte, bei denen der Zahlungsausgleich in US-Dollar erfolgt. In dem Maße, wie die Marktteilnehmer diese Entwicklung annehmen, wird sich die Dollarnachfrage verringern und die Nachfrage nach Yuan zunehmen. Die eine Währung wird geschwächt, die andere gestärkt. Während bislang praktisch alle Ölkäufe mit Hilfe des Dollars abgewickelt wurden, wird ein Teil des internationalen Handels nun in Yuan stattfinden, einschließlich der Geschäfte einiger amerikanischer Unternehmen. "Das hilft, die Funktionsfähigkeit des neuen Handelsplatzes zu untermauern und stellt eine Herausforderung des Petrodollar-Systems dar, in dessen Rahmen der Rohölhandel mit Hilfe des Dollars abgewickelt wird", sagt Hayden Briscoe von der UBS. "Dies würde die Nachfrage nach der amerikanischen Währung reduzieren und die Inflation in den USA ankurbeln."
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unmöglich, die Auswirkungen abzuschätzen. Es lässt sich nur feststellen, dass eine solche Verschiebung der Dynamiken am internationalen Rohölmarkt weit über das Tagesgeschäft hinausgehen und das Währungs- und Finanzsystem in seinem Kern treffen wird, da der Ölmarkt einen beträchtlichen Anteil am täglichen internationalen Gesamthandel hat. Aus diesem Grund ist Briscoe der Ansicht, dass es sich um "den größten Umbruch aller Zeiten an den Kapitalmärkten" handeln könnte.
Damit der Yuan den US-Dollar offen herausfordern kann, müsste das Handelsvolumen mit Petro-Yuan groß genug sein, um das Interesse von Spekulanten und Investoren weltweit auf sich zu ziehen. Die Webseite OilPrice.com berichtet, dass am ersten Handelstag respektable 15,4 Millionen Barrel Rohöl im Wert von rund 1 Milliarde Dollar in Form von September-Kontrakten gehandelt wurden. Glencore, Trafigura und Freepoint Commodities gehörten zu den ersten, die Positionen eröffneten. Jeff Brown, der Präsident des auf Energiemärkte spezialisierten Consultingunternehmens FGE, erklärte gegenüber Reuters: "Die Regierung [in Peking] scheint entschlossen, den neuen Terminmarkt zu fördern, und ich habe von verschiedenen Firmen gehört, dass sie gebeten oder unter Druck gesetzt wurden, dort zu handeln. Das könnte helfen die Kontrakte zu etablieren."
Ein Tag macht noch keinen Markt, aber es ist doch interessant, dass der Yuan am 26. März gegenüber dem US-Dollar deutlich stieg und das höchste Kursniveau seit 31 Monaten erreichte. Interessant ist auch, dass Gold zeitgleich ebenfalls zulegte. Ob sich der Petro-Yuan nun als einflussreiche Kraft an den Märkten etablieren kann, die den Petrodollar offen und wirkungsvoll herausfordert oder nicht - sein weiterer Werdegang ist in jedem Fall etwas, das unsere genaue Aufmerksamkeit verdient. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass der Petro-Yuan angesichts all der anderen aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten ein Faktor ist, der noch nicht einmal ansatzweise mit einkalkuliert wurde.
Der eingangs zitierte Artikel von Kate Duguid ist ein hervorragender Ausgangspunkt für die weitere Beschäftigung mit diesem Thema. Obwohl Gold mit keiner Silbe erwähnt wird, bietet der Artikel doch eines der überzeugendsten Argumente für den Kauf von Edelmetallen, die seit langer Zeit aufgekommen sind.
© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.
Der Artikel wurde am 27. März 2018 auf www.usagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
- Kate Duguid, Reuters, 26. März 2018
Gehen wir für einen Moment davon aus, dass ein in Yuan lautender und gehandelter Ölterminkontrakt aus irgendeinem Grund für die Rohölhändler attraktiver wird, als die Kontrakte, bei denen der Zahlungsausgleich in US-Dollar erfolgt. In dem Maße, wie die Marktteilnehmer diese Entwicklung annehmen, wird sich die Dollarnachfrage verringern und die Nachfrage nach Yuan zunehmen. Die eine Währung wird geschwächt, die andere gestärkt. Während bislang praktisch alle Ölkäufe mit Hilfe des Dollars abgewickelt wurden, wird ein Teil des internationalen Handels nun in Yuan stattfinden, einschließlich der Geschäfte einiger amerikanischer Unternehmen. "Das hilft, die Funktionsfähigkeit des neuen Handelsplatzes zu untermauern und stellt eine Herausforderung des Petrodollar-Systems dar, in dessen Rahmen der Rohölhandel mit Hilfe des Dollars abgewickelt wird", sagt Hayden Briscoe von der UBS. "Dies würde die Nachfrage nach der amerikanischen Währung reduzieren und die Inflation in den USA ankurbeln."
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unmöglich, die Auswirkungen abzuschätzen. Es lässt sich nur feststellen, dass eine solche Verschiebung der Dynamiken am internationalen Rohölmarkt weit über das Tagesgeschäft hinausgehen und das Währungs- und Finanzsystem in seinem Kern treffen wird, da der Ölmarkt einen beträchtlichen Anteil am täglichen internationalen Gesamthandel hat. Aus diesem Grund ist Briscoe der Ansicht, dass es sich um "den größten Umbruch aller Zeiten an den Kapitalmärkten" handeln könnte.
Damit der Yuan den US-Dollar offen herausfordern kann, müsste das Handelsvolumen mit Petro-Yuan groß genug sein, um das Interesse von Spekulanten und Investoren weltweit auf sich zu ziehen. Die Webseite OilPrice.com berichtet, dass am ersten Handelstag respektable 15,4 Millionen Barrel Rohöl im Wert von rund 1 Milliarde Dollar in Form von September-Kontrakten gehandelt wurden. Glencore, Trafigura und Freepoint Commodities gehörten zu den ersten, die Positionen eröffneten. Jeff Brown, der Präsident des auf Energiemärkte spezialisierten Consultingunternehmens FGE, erklärte gegenüber Reuters: "Die Regierung [in Peking] scheint entschlossen, den neuen Terminmarkt zu fördern, und ich habe von verschiedenen Firmen gehört, dass sie gebeten oder unter Druck gesetzt wurden, dort zu handeln. Das könnte helfen die Kontrakte zu etablieren."
Ein Tag macht noch keinen Markt, aber es ist doch interessant, dass der Yuan am 26. März gegenüber dem US-Dollar deutlich stieg und das höchste Kursniveau seit 31 Monaten erreichte. Interessant ist auch, dass Gold zeitgleich ebenfalls zulegte. Ob sich der Petro-Yuan nun als einflussreiche Kraft an den Märkten etablieren kann, die den Petrodollar offen und wirkungsvoll herausfordert oder nicht - sein weiterer Werdegang ist in jedem Fall etwas, das unsere genaue Aufmerksamkeit verdient. Es muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass der Petro-Yuan angesichts all der anderen aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten ein Faktor ist, der noch nicht einmal ansatzweise mit einkalkuliert wurde.
Der eingangs zitierte Artikel von Kate Duguid ist ein hervorragender Ausgangspunkt für die weitere Beschäftigung mit diesem Thema. Obwohl Gold mit keiner Silbe erwähnt wird, bietet der Artikel doch eines der überzeugendsten Argumente für den Kauf von Edelmetallen, die seit langer Zeit aufgekommen sind.
© Michael J. Kosares
USAGOLD / Centennial Precious Metals, Inc.
Der Artikel wurde am 27. März 2018 auf www.usagold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.