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Warten auf den nächsten großen Crash

05.04.2018  |  Mark J. Lundeen
- Seite 4 -
Sehen Sie sich diesen Chart genau an. In den letzten drei Jahrzehnten zeigte er uns beinahe perfekt abgepasste und profitable Ein- und Austrittspunkte an. Dasselbe galt auch für die Goldenen Zwanziger und die deprimierenden 1930er! Mit einer hervorragenden Erfolgsbilanz, die bis weit vor die Zeit zurückreicht, als wir gerade einmal ein Funkeln in den Augen unserer Mütter waren, motiviert mich die Tatsache, dass die roten Linie im obenstehenden Chart innerhalb der letzten beiden Monate von Null auf fünf gestiegen ist, dazu, aus den Aktien- und Anleihenmärkten auszusteigen und ihnen fern zu bleiben.

Das wird meine Haltung bleiben, bis die Anzahl der Tage mit extremen Kursbewegungen erneut zu sinken beginnt, wie 2003 und 2009. Anmerkung: Sollte der Dow Jones steigen und wieder einmal mehrere neue Rekordhochs bilden, würde dies das Verkaufssignal nicht negieren. Aber andererseits zeigt uns das Verkaufssignal auch nicht, wie lange wir warten müssen, bis der Bärenmarkt beginnt, die aufgeblasenen Marktbewertungen zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen. Vergessen Sie nicht, dass 2018 ein weiteres Wahljahr in den Vereinigten Staaten ist und die Machthaber es nicht mögen, das Boot in Wahljahren zum Schwanken zu bringen.

Der folgende Chart zeigt die "Top 20" der Dow Jones Total Market Group (DJTMG), d. h. die Anzahl der Marktsegmente, die höchstens 20% unter ihrem letzten Allzeithoch notieren. Am Handelsschluss dieser Woche traf das auf 50 der insgesamt 74 Gruppen zu. Ich denke, wir sind noch immer in den frühen Phasen eines massiven Bärenmarktes; eine Zeit, wenn Investoren und "Marktexperten" immer noch mehr von einem sterbenden oder toten Bullenmarkt erwarten.

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Gibt es etwas, das meine Meinung diesbezüglich ändern könnte? Das gibt es sicherlich; die Bullen im FOMC könnten sich dazu entscheiden, etwas "Liquidität" ins Finanzsystem "einzuspeisen" und damit die Marktsegmente in der untenstehenden Tabelle wieder weiter nach links bewegen, wo sie sich im Januar befanden. Aber nach neun Wochen niedrigerer Bewertungen in der DJTMG, haben sie dies bisher nicht getan.

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Die Anleihenrenditen (rote Linie unten) fallen, aber langfristige Faktoren werden sie in den kommenden Monaten und Jahren weiter nach oben treiben. Der Anleihenmarkt befand sich seit Oktober 1981 in einem Bullenmarkt, als das US-amerikanische Finanzministerium tatsächlich eine langfristige Anleihe mit einem 15%-Zins verkaufte. Im August 2016 bildeten die Renditen einen Boden mit einer 30-Jahres-Staatsanleihe, die mit einem Zinssatz von 2,25% ausgegeben wurde (d. h. der Anleihenbullenmarkt endete). Wie man unten sieht, steigen die Renditen seitdem, während die Preise fallen.

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Das, was man bezüglich dieser Anleihenrenditen im Kopf behalten muss, ist, dass die Wall Street einige Billionen Dollar schwere Zinsderivate auf dem Schuldenmarkt gebündelt hat. Beim aktuellen Niveau der Zinsen und Renditen sind diese Derivate wertlos und stellen damit kein Problem dar. Ich weiß nicht, wo sich der Stolperdraht auf dem Anleihemarkt befindet, aber ich erwarte, dass die Wall Street irgendwo bei einem Zinsniveau zwischen 3% und 5% realisieren wird, dass ihre großen Banken von Schuldverschreibungen im Gegenwert von zig Billionen Dollar in den Bankrott getrieben werden, denen sie nicht nachkommen können.

Das ist genau das, was während der Kreditkrise von 2007-2009 passierte. Die US-Regierung und die Federal Reserve retteten die größten Banken damals, aber könnten sie das erneut tun? Ich denke nicht.


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