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Strategien für Live Cattle, Lean Hogs, Weizen und Kupfer!

04.01.2007  |   Sebastian Hell
Der März Kupfer Future in New York verlor gestern 22,20 Cents auf 264,90. Ausschlaggebend hierfür war ein Anstieg der Lagerbestände an der London Metal Exchange auf mittlerweile 190.000 Tonnen. Des weiteren war in der letzten Woche ein Zuwachs der Kupferdepots an der Shanghai Futures Exchange um elf Prozent zu verzeichnen. In Anbetracht eines chinesischen Nachfragerückgangs um sieben Prozent in 2006, sind die zukünftigen Aussichten für Kupfer alles andere als bullisch. Obwohl wir eigentlich laut der Saisonalität einen Aufwärtstrend seit Ende Oktober haben sollten, hat sich ein sehr starker Countertrend entwickelt, der keinerlei Anzeichen von Schwäche zeigt. Die netto Shortposition der Non Commercials ist momentan so hoch wie zuletzt im November 2001 als die Hausse des roten Metalls begann. Ich würde Kupfer dennoch nicht von der langen Seite her anfassen, da erst ein fundamentaler Katalysator benötigt wird, um den Trend wieder zu drehen.

Die Februar Futures auf Live Cattle konnten gestern um 0,60 Cents auf 93,10 Cents zulegen. Ausschlaggebend waren vor allem Schneestürme in den amerikanischen Plains, die bei den Tieren einen erhöhten Stressfaktor sowie eine damit verbundene langsamere Gewichtszunahme hervorrufen. Des weiteren ist die Nachfrage auf Großhandelsebene wieder stabil, was durch die steigenden Preise des Boxed Beef Cutout Values bestätigt wird. Bis zum Handelsende stiegen die Großhandelspreise um 0,94 $ auf 145,33 $ an und liegen damit deutlich über dem Wert der Vorwoche von 141,33 $. Allerdings gibt es zwei extrem bärische Faktoren, die auch von den kurzfristig positiven Wetterkapriolen nicht aufgewogen werden können. Einerseits haben wir die immer noch sehr hohen Preise für Mais und andererseits ist der Bestand an Tieren, die sich seit 120 Tagen in der Mast befinden unverhältnismäßig hoch. Laut dem letzten Cattle on Feed Report befinden sich momentan fast 3.500.000 Rinder seit mindestens vier Monaten in der Mast verglichen mit etwa 2.800.000 im letzten Jahr. Der Druck auf die nahen Futures sollte schon sehr bald wieder entstehen und kann einen Abverkauf hervorrufen.

Technisch betrachtet konnte der Februar Future über seine Widerstandszone zwischen 92,60 und 93 steigen. Allerdings eröffnete der Handel gestern mit einem Gap auf Tageshoch und wurde anschließend abverkauft. Ein derartiges Verhalten deutet auf eine wahrscheinliche Topbildung hin. Mein ursprünglicher Plan, den ich im kostenlosen Trading Letter angekündigt hatte, war der Aufbau einer synthetischen Shortposition, bestehend aus dem Verkauf eines 93-er Calls und gleichzeitigem Kauf eines 91-er Puts für eine Gutschrift. Allerdings eröffnete der Markt gestern bereits über der 93-er Marke, weswegen ich die Strategie nicht umsetzen konnte, da meine Exitregeln eine Glattstellung der Position vorschreiben, sobald der leerverkaufte Call ins Geld kommt. Deswegen werde ich die Strategie etwas umbauen und einen 94-er Call verkaufen und weiterhin den 91-er Put kaufen. Die ganze Transaktion sollte uns eine Gutschrift von 50 $ bis 100 $ bringen.

In der letzten Woche wurde der wichtige Hogs & Pigs Report veröffentlicht, der Aufschluss über das Angebot der kommenden Monate geben wird. Unterm Strich wurde der ganze Bericht als neutral eingestuft, da die Erwartungen bei fast allen Kategorien getroffen wurden. Eine Ausweitung der Geburtenrate an Schweinen zwischen September und November um ein Prozent, lässt das kurzfristige Angebot steigen und ruft dadurch Bear Spreads auf den Plan. Des weiteren sind die Kassapreise gestern um weitere 2,50 $ eingebrochen und auch der Kursverlauf auf großhandelsebene zeigt einen steten Abwärtstrend auf. Außerdem fördert das warme Wetter in manchen Gebieten die Gewichtszunahme der Tiere, was ein weiterer Pluspunkt für die Bären ist. Der massive gestrige Einbruch des Februar Futures um 2,20 Cents auf 59,50, hat eine frühere Umkehrzone ohne weiteres durchbrochen. Ich favorisiere den Bear Spread Juni long vs. Februar short, der sich zu einer regelrechten "Cashmachine" entwickelt hat. Erst gestern konnte wieder ein neues Hoch erreicht werden und das beste ist, dass die saisonal starke Phase jetzt erst begonnen hat. Der gestrige Schlusskurs des Spreads bei 12,75 ist im langfristigen Vergleich noch nicht einmal übertrieben, da wir schon Kurse über 21 hatten.

Bei den Grains waren gestern massive Einbrüche zu verzeichnen, die allen voran März Weizen mit einem Minus von 24,5 Punkten am stärksten getroffen haben. US Weizen ist gegenüber der EU, Argentinien und Kasachstan nicht mehr wettbewerbsfähig uns muss von seinem hohen Ross herabsteigen. Des weiteren gibt es bisher keinerlei Bedrohungen seitens des Wetters, weswegen immer noch mit einer hohen Produktion gerechnet werden darf. Frühere Spekulationen über eine kommenden Dürre in den amerikanischen Plains, wurden durch mehrere Regenschauer und Schneestürme wieder neutralisiert. Allerdings favorisiere ich weiterhin gegenüber einem reinem Shortengagement im Weizen, meinen Old Crop - New Crop Spread. Hierbei handelt es sich um eine Longposition im Chicago Weizen Juli Future und eine Shortposition im März. Der Spread hat eine starke saisonale Untermauerung und konnte gestern um 6,25 Punkte zulegen.


In eigener Sache: Ich werde im nächsten Jahr Seminare zu den Themen Futures, Options und Spreads sowie technische- und fundamentale Analyse der Rohstoffmärkte geben. Unverbindliche Anmeldungen bitte an s.hell@emfis.com senden! Wir werden Sie dann umgehend informieren sobald die ersten Termine feststehen!


© Sebastian Hell
www.emfis.com



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