Wie groß ist das Abwärtsrisiko vor der nächsten Goldrally?
09.05.2018 | Craig Hemke
Letzte Woche haben wir die Möglichkeit diskutiert, dass die großen Spekulanten am Goldmarkt der COMEX erneut aus ihren Long-Positionen getrieben werden, und sind auf die zu erwartenden Folgen für den Preis des gelben Metalls eingegangen. Das wollen wir uns heute noch einmal genauer ansehen. Den Artikel der letzten Woche finden Sie hier (englisch).
Letztlich ist alles eine Frage der Stärke des US-Dollars. In den vergangenen vier Wochen hat der Dollar kontinuierlich zugelegt, und der Dollar-Index ist um 4% gestiegen. Das führte dazu, dass die Computeralgorithmen, die den Gold- und Silberhandel an der COMEX bestimmen, ihre Long-Positionen liquidierten. Infolgedessen sanken die Preise beider Edelmetalle. Wenn der inzwischen stark überkaufte Dollar (der RSI liegt schon fast bei 80!) demnächst korrigiert, wird der Verkaufsdruck am Gold- und Silberterminmarkt in New York nachlassen.
Doch was, wenn der Dollar nicht korrigiert, sondern stattdessen weiter steigt? Falls sich der Verkaufsdruck am Goldmarkt der COMEX weiter verstärkt, wie tief kann der Preis dann fallen?
Die Antwort liefern die Kurscharts in Verbindung mit den Daten der Commitments of Traders Reports, in denen jede Woche die Positionierung der Marktteilnehmer veröffentlicht wird. Wie wir letzte Woche anmerkten, ist der Goldpreis an der COMEX 2017 drei Mal unter seinen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt gefallen. In allen drei Fällen folgte darauf ein massiver Abverkauf durch die großen Spekulanten und der Kurs sank im Schnitt 30-40 $.
Unten finden Sie den aktuellen Chart. Darin sind die Ausflüge des Goldkurses unter den 200-Tages-Durchschnitt im Juli und Dezember 2017 zu sehen. Ein vergleichbarer Einbruch würde derzeit zu einem Rückgang auf etwa 1.275 $ führen.
Bedenken Sie dabei aber auch, dass die großen Spekulanten ihre Netto-Long-Position auf Gold an der COMEX per letzten Dienstag, den 1. Mai, bereits auf 106.800 Kontrakte reduziert haben. Um diese Zahl einordnen zu können, haben wir im nächsten Chart die Netto-Long-Position der großen Spekulanten bei wichtigen Tiefs angegeben.
Was ist nun das Fazit? Wenn der US-Dollar seine Rally fortsetzt, wird es für den Goldpreis an der COMEX höchstwahrscheinlich weiter abwärts gehen, während die großen Spekulanten ihre verbleibenden Long-Positionen abstoßen. Die Geschichte zeigt uns jedoch, dass sich der Schaden in Grenzen halten sollte. Ein Rückgang unter 1.275 $ ist unwahrscheinlich. An diesem Punkt wären die Positionen der Spekulanten "ausgeschwemmt" und die Voraussetzungen für die nächste Rally geschaffen. Alle Investoren und Trader, die auf einen günstigen Einstiegskurs warten, könnten also bald eine gute Kaufgelegenheit bekommen.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 8. Mai 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Letztlich ist alles eine Frage der Stärke des US-Dollars. In den vergangenen vier Wochen hat der Dollar kontinuierlich zugelegt, und der Dollar-Index ist um 4% gestiegen. Das führte dazu, dass die Computeralgorithmen, die den Gold- und Silberhandel an der COMEX bestimmen, ihre Long-Positionen liquidierten. Infolgedessen sanken die Preise beider Edelmetalle. Wenn der inzwischen stark überkaufte Dollar (der RSI liegt schon fast bei 80!) demnächst korrigiert, wird der Verkaufsdruck am Gold- und Silberterminmarkt in New York nachlassen.
Doch was, wenn der Dollar nicht korrigiert, sondern stattdessen weiter steigt? Falls sich der Verkaufsdruck am Goldmarkt der COMEX weiter verstärkt, wie tief kann der Preis dann fallen?
Die Antwort liefern die Kurscharts in Verbindung mit den Daten der Commitments of Traders Reports, in denen jede Woche die Positionierung der Marktteilnehmer veröffentlicht wird. Wie wir letzte Woche anmerkten, ist der Goldpreis an der COMEX 2017 drei Mal unter seinen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt gefallen. In allen drei Fällen folgte darauf ein massiver Abverkauf durch die großen Spekulanten und der Kurs sank im Schnitt 30-40 $.
Unten finden Sie den aktuellen Chart. Darin sind die Ausflüge des Goldkurses unter den 200-Tages-Durchschnitt im Juli und Dezember 2017 zu sehen. Ein vergleichbarer Einbruch würde derzeit zu einem Rückgang auf etwa 1.275 $ führen.
Bedenken Sie dabei aber auch, dass die großen Spekulanten ihre Netto-Long-Position auf Gold an der COMEX per letzten Dienstag, den 1. Mai, bereits auf 106.800 Kontrakte reduziert haben. Um diese Zahl einordnen zu können, haben wir im nächsten Chart die Netto-Long-Position der großen Spekulanten bei wichtigen Tiefs angegeben.
Was ist nun das Fazit? Wenn der US-Dollar seine Rally fortsetzt, wird es für den Goldpreis an der COMEX höchstwahrscheinlich weiter abwärts gehen, während die großen Spekulanten ihre verbleibenden Long-Positionen abstoßen. Die Geschichte zeigt uns jedoch, dass sich der Schaden in Grenzen halten sollte. Ein Rückgang unter 1.275 $ ist unwahrscheinlich. An diesem Punkt wären die Positionen der Spekulanten "ausgeschwemmt" und die Voraussetzungen für die nächste Rally geschaffen. Alle Investoren und Trader, die auf einen günstigen Einstiegskurs warten, könnten also bald eine gute Kaufgelegenheit bekommen.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 8. Mai 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.