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Goldmarkt der COMEX: Das Spiel beginnt erneut

16.05.2018  |  Craig Hemke
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Wir gehen davon aus, dass sich der Schaden für den Goldkurs in Grenzen halten und der Preis nicht unter 1.270-1.280 $ sinken wird. Doch was, wenn wir stattdessen einen Absturz auf 1.235 $ erleben, weil man die Spekulanten am Goldmarkt dazu bringen möchte, es den Spekulanten am Silbermarkt gleichzutun und sich auf Netto-Basis short zu positionieren?

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Ganz gleich, wie tief der Goldkurs fällt - auf 1.275 $ oder 1.235 $ - sind Sie darauf vorbereitet? Wir meinen damit nicht, dass Sie Kaufoptionen, Minenaktien oder mehr physisches Metall kaufen sollten. Wir fragen nur, ob Sie mental darauf eingestellt sind, den aktuellen Sturm zu überstehen. Verstehen Sie, was hier gerade am Goldterminmarkt geschieht, und aus welchen Gründen?

Ich will noch einmal versuchen, es kurz und sehr stark vereinfacht zusammenzufassen: In ihrer Rolle als "Marktmacher" geben die Banken Kontrakte an die Spekulanten aus. Am Goldmarkt der COMEX bedeutet das fast immer, dass ein Spekulant eine Long-Positionen eröffnet, während die Bank die Short-Position übernimmt. Von Zeit zu Zeit verschlechtert sich die Marktstimmung dramatisch und die Spekulanten stoßen ihre Kontrakte ab. Diese Verkäufe ermöglichen es den Banken auf der anderen Seite des Handels, ihre Short-Positionen durch den Rückkauf der Kontrakte einzudecken. Genau das beobachten wir heute. Am Ende dieses Prozesses haben die Spekulanten meist Verluste zu verbuchen und die Banken haben einen Gewinn eingestrichen. Dann beginnt das Spiel von vorn.

Wenn dieser Prozess endet (wahrscheinlich in der Nähe von 1.275 $, vielleicht aber auch erst bei 1.235 $), werden die großen Spekulanten fast vollständig aus ihren Long-Positionen "ausgeschwemmt" worden sein und auf Netto-Basis nur noch 60.000 Kontrakte oder weniger halten.

Sollte der Goldkurs tatsächlich bis auf 1.235 $ fallen, könnte die kollektive Netto-Positionierung der großen Spekulanten vorübergehend neutral oder sogar short werden, so wie wir das derzeit am COMEX-Silbermarkt beobachten. An diesem Punkt wären die Voraussetzungen für eine massive Rally gegeben und unsere Standfestigkeit würde sich auszahlen.

Wahrscheinlich bahnt sich hier eine Entwicklung an, die mit dem Ende des Bärenmarktes im Dezember 2015 vergleichbar ist. Damals haben alle, wirklich alle, vorausgesagt, dass der Goldkurs an der COMEX unter 1.000 $ sinken würde, wenn die US-Notenbank beginnt ihre Geldpolitik zu straffen.

Wir vertraten jedoch die Ansicht, dass der Tiefpunkt schon erreicht war, da die großen Spekulanten gemäß den Daten des Commitments of Traders Reports aus ihren Positionen vertrieben waren und auf Netto-Basis nur noch 9.750 Long-Kontrakte hielten, während sich die Netto-Short-Position der Commercials auf nur 2.911 Kontrakte belief und damit niedriger war als je zuvor. Diese Einschätzung sollte sich als richtig erweisen und in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 ist der Goldpreis fast 30% gestiegen!

Also bleiben Sie in den kommenden Tagen standhaft und vergessen Sie nicht, dass Emotionen wie Wut oder Angst nichts bewirken. Wenn Sie sich stattdessen gut informieren und die Vorgänge am Markt verstehen, können Sie die Entwicklungen mit einer gewissen inneren Ruhe beobachten - und gute Kaufgelegenheiten im Vorfeld erkennen, falls Sie weitere Investments tätigen wollen.


© Craig Hemke
TF Metals Report


Der Artikel wurde am 15. Mai 2018 auf www.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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