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Rohstoff Express: Rohstoffe: rette sich wer kann?

10.01.2007  |  Marius Steininger
Das Jahr 2007 war bisher für Anleger, die auf steigende Rohstoffpreise setzen nicht wirklich erfreulich. In der vergangenen Woche wurden die "Naturschatz-Bullen" sogar regelrecht zur "Schlachtbank" geführt. Kursverluste zwischen fünf und elf Prozent bei Energieträgern, Metallen und einigen "Soft Commodities" ließen Investoren trotz frühlingshafter Temperaturen den sprichwörtlichen "kalten Schauer" über den Rücken laufen. Und auch am Montag drehten die Rohstoff-Notierungen nach anfänglichen Zugewinnen im späten Handel mehrheitlich ins Minus. Derzeit sieht somit alles danach aus, als folgt auf die eher durchwachsene Performance des Vorjahres nunmehr ein echter "Crash" an der "Rohstoff-Front". Ob es dazu aber wirklich kommt, bleibt abzuwarten.


Konzentration auf "bad news"

Derzeit scheint sich der Markt ausschließlich auf "bad news" zu konzentrieren und "bullische" Faktoren gänzlich auszublenden. Beispiel Rohöl: Auf Grund der nach wie vor ungewöhnlich milden Temperaturen in weiten Teilen der USA macht sich unter den Händlern die Sorge breit, dass insbesondere die Nachfrage nach Heizöl regelrecht einbrechen könnte und die Lagerbestände dadurch weiter ansteigen. Die hieraus resultierenden "Abverkaufs-Orgie" können weder Meldungen über eine bevorstehende Kältewelle in den Vereinigten Staaten noch die jüngsten Prognosen eines weiter dynamisch steigenden globalen Ölverbrauchs stoppen. Bei den Edelmetallen muss als Verkaufsargument aktuell vor allem der marginal festere US-Dollar herhalten. Das sich ausweitende Angebotsdefizit findet demgegenüber keinerlei Beachtung. Nun, die Erfahrung leert, dass eine derart eindimensionale Sichtweise an der Börse mittelfristig zumeist hart bestraft wird. Über kurz oder lang dürfte der Markt sein Augenmerk wieder verstärkt auf die längerfristigen Rahmenbedingungen legen. Und diese sprechen tendenziell eher für steigende als für weiter fallende Energie- und Edelmetallpreise.


Tradingmarkt statt "Dauer-Hausse"

Dennoch: Die Rohstoffmärkte werden aller Voraussicht nach in diesem Jahr wohl keine "Selbstläufer" sein. "Kaufen und liegenlassen" verspricht bestenfalls mäßige Gewinne. Wir erwarten in 2007 eher einen Tradingmarkt als eine "Dauer-Hausse". Dies dürfte in besonderem Maße für die Agrar-Rohstoffe gelten. Hier ist zu bedenken, dass die meisten "Soft Commodities" so genannte "einjährige Rohstoffe" sind. Engpässe können zumeist innerhalb eines Jahres durch massive Produktionssteigerungen überkompensiert werden. Wunderbar beobachten konnte man das zuletzt bei Zucker: Die aktuellen Rekordernten verwandelten den erwarteten Nachfrageüberhang im Handumdrehen in einen Angebotsüberschuss. Allerdings können ungünstige Witterungsverhältnisse bei den Agrar-Rohstoffen schnell sämtliche Vorhersagen zur bloßen Makulatur werden lassen. Wirklich "bärisch" sind wir eigentlich nur bezüglich der Industriemetalle eingestellt. Die erheblichen Kapazitätsausweitungen vieler Minenbetreiber dürften selbst eine weiter robuste Nachfrage relativ problemlos bedienen können.

Insgesamt sehen wir bei den Energie-Rohstoffen und den Edelmetallen in den kommenden zwölf Monaten tendenziell anziehende Notierungen allerdings unter erhöhter Volatilität. Bei den "Buntmetallen" könnten die Kurse ebenfalls unter starken Schwankungen eher nachgeben. Bei den "Soft Commotities" wird es mangels Homogenität keinen einheitlichen Trend geben. Wie immer werden insbesondere die Ernteerträge über Preisanstiege oder Kursrücksetzer entscheiden. Aber gerade dieser Umstand macht die Agrar-Rohstoffe zu den interessantesten "Spielwiesen" für Trader. Investoren, die kompetente Informationsquellen kontinuierlich nutzen, werden in diesem Segment auch im Jahr 2007 ordentliche Gewinne erzielen - sei es auf der "kurzen" oder "langen Seite".


© Rohstoff-Express-Redaktion
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