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Warum Harry Dents 400-Dollar-Goldprognose falsch ist...

13.06.2018  |  Steve St. Angelo
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Im Jahr 2004 schätzten die vier führenden Goldbergbauunternehmen (Barrick, Newmont, AngloGold & Goldcorp) die Gesamtproduktionskosten auf durchschnittliche 340 Dollar je Unze, basierend auf einem durchschnittlich realisierten Preis von 396 Dollar. Ich habe die geschätzten Gesamtproduktionskosten berechnet, indem ich das Nettoeinkommen oder adjustierte Einkommen als Prozentsatz des Gesamtertrags verwendet habe. Demnach belief sich die durchschnittliche Profitspanne der führenden Goldbergbauunternehmen im Jahr 2004 auf 16%.

Vergleichen Sie dies nun mit durchschnittlichen Produktionskosten von 1.146 Dollar im Jahr 2017, während die Unternehmen 1.260 Dollar je Unze für den Verkauf ihres Goldes erhielten. Die durchschnittliche Gewinnspanne der vier führenden Goldbergbauunternehmen belief sich im Jahr 2017 auf etwa 10%. Also werden die Goldbergbauunternehmen durch die Produktion des gelben Edelmetalls nicht reich.

Noch einmal: Wie kann Dent einen Vorblasengoldpreis von 400 Dollar prognostizieren, wenn die durchschnittlichen Gesamtproduktionskosten beinahe dreimal so hoch sind?

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Dass Dent nicht versteht, wie Energie den Goldpreis beeinflusst (und alles andere), wird ihn in Zukunft noch verfolgen. Wenn der Goldpreis auf 400 Dollar zurückfällt, würde das die Goldbergbauindustrie vollkommen ruinieren. Ich habe noch kein Goldbergbauunternehmen gesehen, dass bei einem Preis von 400 Dollar bis 450 Dollar wirklich profitabel war.

Natürlich ändert das nichts an der Tatsache, dass Analysten wie Dent weiterhin kurzsichtige und inkorrekte Prognosen aufstellen werden, da sie den entscheidenden Faktor Energie nicht miteinbeziehen.

Wenn wir nun einen sehr konservativen Ansatz der grundlegenden Produktionskosten der Goldbergbauindustrie betrachten, ist der Preis noch immer doppelt so hoch wie Dents 400-Dollar-Preis:

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Die Goldbergbauunternehmen veröffentlichen nun eine neue Finanzmetrik, die sich AISC - "All-In Sustaining Costs" - nennt. Diese umfassen jedoch nicht alle Kosten und liefern keine realistischen Zahlen für das langfristige Überleben der Goldbergbauindustrie. Nichtsdestotrotz sind die durchschnittlichen All-In Sustaining Costs von 890 Dollar, die von den vier führenden Goldbergbauunternehmen veröffentlicht wurden, noch immer 122% mehr als Dents niedriger 400-Dollar-Preis.

Des Weiteren steigen die Kosten der Goldindustrie in Prozent prozentual gesehen schneller als der Ölpreis. Lassen Sie uns beispielsweise einen Blick auf die Veränderungen des Ölpreises und der Gesamtproduktionskosten der vier führenden Goldunternehmen werfen:

Ölpreis im Jahr 2004 = 38,26 Dollar

Ölpreis im Jahr 2017 = 54,13 Dollar

Anstieg des Ölpreises von 2004 bis 2017 = 41%

Goldkosten im Jahr 2004 = 340 Dollar

Goldkosten im Jahr 2017 = 1.146 Dollar

Anstieg der Goldkosten von 2004 bis 2017 = 237%

Während der Ölpreis seit 2004 um 41% zugelegt hat, stiegen die Gesamtproduktionskosten der vier führenden Goldbergbauunternehmen um 237%. Wie kann sich der Goldpreis in einer Blase befinden, wenn seine Produktion heute 237% mehr kostet als 2004? Glaubt Dent wirklich, dass das Elliott-Wellen-Prinzip oder die Angebots- und Nachfragekräfte die einzigen Preisindikatoren sind?

Der nächste Chart zeigt die Gesamtproduktionskosten von Barrick und Newmont gegenüber dem Goldmarktpreis:

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Wie wir sehen können, lag der Goldmarktpreis niemals unter den Gesamtproduktionskosten von Barrick und Newmont. Hätte sich Gold jemals in einer kleinen Blase befunden, wäre dies 2012 ein wenig frivol gewesen, als der durchschnittliche Spotpreis bei 1.669 Dollar gegenüber durchschnittlichen Kosten Barricks und Newmonts in Höhe von 1.272 Dollar lag.


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