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Gerald Celente: Warum Sie noch immer Gold und einen Plan B brauchen

27.06.2018  |  Mike Gleason
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Sehen wir uns an, was in China passiert. Dort nähert sich das Verhältnis zwischen Schulden und BIP 300% an. Ich habe bereits Chinas Eintritt in die Welthandelsorganisation erwähnt - was im Übrigen zwei Wochen nach 9/11 passierte, als niemand zusah. Nur um das zu relativieren: Ich bin genauso alt wie Trump. Im Laufe meines Lebens konnte ich immer wieder hören: "Die Kommunisten, diese lausigen, niederträchtigen Kommunisten!" Während meiner Grundschulzeit mussten wir uns unter den Tischen verstecken und unsere Hände dann gegen die Wand drücken, falls eine Atombombe einschlagen sollte. Als ob uns das das Leben gerettet hätte.

Alles nur wegen diesen Kommunisten, diesen niederträchtigen Kommunisten! Dann war da der Vietnamkrieg, diese stinkenden, niederträchtigen Kommunisten. Bevor wir wissen, wie uns geschieht, werden alle Dominosteine fallen und die Kommunisten werden an der Küste Kaliforniens landen. Wir müssen sie aufhalten! Aber dann, ganz plötzlich, handeln wir mit dem größten kommunistischen Land, das die Welt je gesehen hat: China. Diese Scheinheiligkeit ist meiner Ansicht nach ungeheuerlich.

Zurück zum Dollar. "Diese Kommunisten dort drüben mit ihrem Yuan und ihrem Petro-Yuan und ihren steigenden Kursen." Von wegen. Sie haben dort so große Probleme, dass der Dollar an Stärke gewinnt, weil die anderen Währungen so sehr schwächeln. Wir haben gerade erst gesehen, was in der letzten Woche mit der EZB passiert ist, der Europäischen Zentralbank. Ja, sie werden ihre quantitativen Lockerungen Ende dieses Jahres beenden, doch dann kommt direkt der Kommentar hinterher: Aber wissen Sie, vielleicht werden wir die Zinsen bis Mitte nächsten Jahres nicht erhöhen. Wenn man also das Zinsniveau in den USA im Vergleich zu allen anderen betrachtet, erklärt sich die Stärke des Dollars ebenfalls.

Oh, und da kommen wir wieder auf China zu sprechen. China hat seine Zinsen während des letzten Treffens der Zentralbank nicht erhöht. Also geraten die Schwellenländer unter Druck, weil sie sich so viele Billionen Dollar geliehen haben, als der Dollar noch billig war. Ihre Währungen gehen aktuell auf neue Tiefstände und jährliche Tiefs zurück, aber ihre Schulden müssen sie in Dollar zurückzahlen. Also hat der Dollar nicht aufgrund der großartigen Entwicklungen in den USA an Stärke gewonnen. Ja, die Dinge laufen hier nicht so schlecht, aber besteht auch kein Grund zur Euphorie. Der wahre Grund für die Kursgewinne der US-Währung sind die Schwierigkeiten der anderen.


Mike Gleason: Lassen Sie uns nun zur Politik übergehen, wenn möglich. Wir haben das andere große Thema bereits besprochen, als sie zuletzt im März hier waren. Tatsächlich berichten die Nachrichten seit Trumps Wahl davon: Der Fall um Trumps Konspiration mit Russland, um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Die Ermittlung ist zu einer massiven Schmach für das FBI, die Geheimdienste und den Deep State im Ganzen geworden. Es sieht so aus, als würden die Amerikaner endlich einen Blick darauf erhaschen können, wie Geschäfte in Washington, DC. gemacht werden.

In den letzten Jahren wurde Russland stark verteufelt. Ist diese ganze Konspiration mit Russland während der Wahl nur ein Haufen Unsinn oder ist das wirklich etwas, um das wir uns sorgen sollten?


Gerald Celente: Wie ich bereits sagte, muss man die Kommunisten im Auge behalten. Im Ernst, was hat Russland getan? Es gibt keinerlei Beweise. Es heißt immer: "Das ist unsere Schlussfolgerung. Das ist unsere Einschätzung." Was, Ihre Schlussfolgerung und Einschätzung? Wen veräppeln Sie hier? Sie veräppeln jeden. "Wissen Sie, dieser Saddam Hussein hat Massenvernichtungswaffen und Verbindungen zu Al-Qaida. Wir haben keinerlei Beweise, aber wir werden uns irgendeinen Unsinn ausdenken, damit wir einen Krieg beginnen können."

"Unserer Einschätzung nach, unserer Ansicht nach..." Ich möchte Beweise. Wer könnte vor Gericht gehen und einen Fall ohne Beweise gewinnen? Es geht hier also mehr um den Hass. Es ist nur ein Schwindel der Demokraten, weil sie die Wahl verloren haben und nun versuchen den Wahlverlust auf Russland zu schieben, anstatt der Antipathie gegenüber Hillary Clinton. Es gab weniger Frauen, die Hillary Clinton gewählt haben. 52% haben für sie gestimmt. Das hat nichts mit Männern und Frauen zu tun. "Es waren weiße Männer, die Trump zum Sieg verhalfen." Den Tatsachen zufolge ist dies erneut eine Lüge. Im Übrigen hatte Trump dieselbe Anzahl an weißen Männerstimmen, wie Romney 2012.

Wir hatten zwei der meistgehassten Kandidaten der modernen Ära zur Auswahl, also fiel die Entscheidung mehr aufgrund der Abscheu gegenüber dem System und Trump als Alternative, anstatt aufgrund echter Sympathie gegenüber Trump. Und erneut ist hierbei der Punkt, dass die Russen letztlich gar nichts taten.


Mike Gleason: Denken Sie, dass es innerhalb des Deep State eine Verschwörung gibt, Trump zu eliminieren? Ich meine, wir haben gehört, wie gewisse FBI-Agenten Hillary als Präsident Clinton bezeichneten - einige Monate, bevor die Wahl überhaupt stattfand. Wie real ist die Bedrohung des Deep State für Trumps Präsidentschaft und wie denken Sie, wird sich das weiter abspielen?

Gerald Celente: Nun, ich denke nicht, dass die angeblichen Absprachen mit Russland einen Unterschied machen werden. Es gibt keine Beweise. Nichts wird damit passieren. Mit Nachrichten dieser Art werden die Leute nur von den wirklich bedeutenden Ereignissen abgelenkt, die in der Welt passieren. "Hey, hast du von Stormy Daniels gehört?" Ich meine, wenn interessiert es? Die Leute werden von den wichtigen Themen abgelenkt. "Hey, was ist mit dem Massaker im Jemen?" - "Was ist ein Jemen?" Die Menschen wissen von nichts.

Wir rechnen damit, dass die Russland-Affäre letztlich keinerlei Auswirkungen haben wird, sondern vielmehr nur ein Ablenkungsmanöver ist. Und bezüglich des Deep State: Es gibt innerhalb der Regierung immer skrupellose Menschen, die ihre eigenen Absichten verfolgen und nicht davor zurückschrecken, uns durch Lügen in einen Krieg zu verstricken oder einzelne Personen zu verfolgen. Das haben wir alles schon erlebt.



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