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Der große Neustart

28.07.2018  |  Dr. Keith Weiner
Vor dem Untergang der Stadt Rom lebten dort 1.000.000 Menschen. In der Antike war dies eine überragende Leistung, die durch viele innovative Technologien und der Organisation einer der größten Zivilisationen der Menschheitsgeschichte ermöglicht wurde. Eine derartig unglaubliche Stadtbevölkerung hing von Kapital ab, das über mehrere Jahrhunderte gesammelt wurde. Aber das Römische Imperium verprasste dieses Kapital, bis nichts mehr übrig war, um die Stadt am Leben zu erhalten (wir wissen, dass es in Realität viel komplizierter war).

Nach dem Untergang der Stadt sank die Bevölkerung auf etwa 8.000 Menschen. Einige von ihnen flohen und erreichten sichere Orte, aber die meisten starben sicherlich.


Geldpolitischer Neustart

Folgendes denken wir, wenn jemand sagt: "Es wird einen Neustart geben".

Ein Neustart ist nichts Gutes. Niemand sollte ihm freudig entgegensehen und sicherlich kann man von ihm nicht profitieren. Selbst nicht, wenn man Gold besitzt. Sicher, denjenigen, die kein Gold besitzen, wird es schlechter ergehen, als denjenigen, die sich in dessen Besitz befinden; aber während einer derartigen Situation geht es niemandem gut.

Keith sah ein Exponat in einem Museum, das Goldschätze aus der Zeit des Untergangs von Rom zeigte. Es war das Gold mehrerer äußerst reicher Männer (jeder Schatz bestand aus hunderten oder tausenden Unzen Gold!). Und dennoch nützte es ihnen nichts. Diese Menschen flohen oder starben und ihr Gold blieb 1.500 Jahre lang verloren. Um dann von Arbeitern wiederentdeckt zu werden, die im späten 20. Jahrhundert Fundamente großer Gebäude ausgruben.

Das Geldsystem ist wahrlich auf dem besten Weg zu diesem Neustart. Wir sollten ihn nicht einfach passiv erwarten, sondern wenn möglich den Kurs ändern. Das ist möglich, aber zuerst sollten wir einen Blick auf das werfen, was wir nicht tun können.


Plan zur Preisfestlegung

Wir können den richtigen Goldpreis nicht festlegen. Kommt Ihnen da nicht auch jedes Mal das Bild eines Zentralplaners in den Kopf, eines Gnoms mit seinem Tisch und magischen Formeln, wenn das jemand vorschlägt? Lobbyisten würden sich zum größten Kampf der Interessensgruppen zusammentun, den Washington jemals gesehen hat. Und das wäre sogar ein kontraintuitiver Kampf. Wir nehmen an, dass die meisten Goldbefürworter keine Schuldner sind und Ersparnisse besitzen (d.h. sie sind Gläubiger). Ein geringer Goldpreis ist gut für Gläubiger. Und ein hoher Preis bringt Vorteile für Schuldner.

Nehmen wir beispielsweise an, dass Ihnen jemand 100.000 Dollar schuldet. Wenn der Goldpreis 1.000 Dollar beträgt, dann müsste er Ihnen 100 Unzen aushändigen. Aber wenn Sie dieselbe Menge schuldig wären, dann ermöglicht es Ihnen ein Preis von 100.000 Dollar, Ihre Schulden durch die Aushändigung eines Gold Eagle zu begleichen.

Natürlich streben Käufer an jedem Markt nach einem geringen und Verkäufer nach einem hohen Preis. Es gibt keinen Interessenskonflikt, solange die Regierung den Preis nicht festlegt. Was die Kernaussage dieses Ansatzes ist.

Das ist ein fataler Fehler. Ein weiterer besteht darin, dass es keine Möglichkeit gibt, den Goldpreis festzulegen. Sehen Sie sich all diese Bananenrepubliken an, die versucht haben, den Umrechnungskurs ihrer Währung an den Dollar zu binden. Letztlich schlägt dieser Plan immer fehl. Das Problem ist, dass die Banco de Banana die andere Seite des Handels einnehmen muss. Wenn Marktteilnehmer also den Baneso verkaufen, muss die Banco den Baneso kaufen und Dollar verkaufen. Da die Banco nur eine begrenzte Anzahl an Dollar besitzt, wird sie früher oder später überrannt.

Die Schweizer Nationalbank versuchte den Preis von Schweizer Franken in die andere Richtung festzulegen - sie wollten die Währung gegenüber dem Euro niedrig halten. Jeder glaubte daran, dass die Bank dies schaffen würde, da es ihr offensichtlich niemals an Franken mangeln würde, wenn sie die Fähigkeit besitzt, diese bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter zu drucken. Nur dass hier keine Druckerei, sondern Kreditaufnahme stattfand.

Die Schweizer Nationalbank lieh sich Franken, um in Euro angegebene Vermögenswerte zu kaufen. Der Markt drückte den Franken nach oben, der die Verbindlichkeit der Bank darstellte und drückte den Euro - als Vermögenswert der Bank - nach unten. Die Bank hielt einen Anstieg der Verbindlichkeiten und einen Rückgang der Vermögenswerte nur bis zu ihrer Grenze aus, bevor sie schließlich aufgab.


Geldmenge als Ziel

Befürworter eines Goldstandards, der auf festen Goldpreisen basiert, schlagen üblicherweise nicht vor, Gold zu kaufen und zu verkaufen, um die Bindung zu erhalten. Stattdessen sind sie der Meinung, dass die Fed Dollar drucken sollte, wenn der Goldpreis unter das Ziel fällt und die gedruckten Dollar eliminieren sollte, sobald der Goldpreis zu hoch steigt. Es gibt nur ein Problem. Können Sie es in diesem Graphen entdecken?


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