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Der indische Investor - Eine Wildcard am Silbermarkt

23.07.2018  |  Steve St. Angelo
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Obgleich es wahr ist, dass indische Investoren Silber kaufen, während die Preise niedrig sind, so taten sie dies auch, als die Silberpreise 2011 ein Hoch von 49 Dollar im Mai desselben Jahres verzeichneten. Wir können beobachten, dass sich die Silberimporte beinahe auf 20% des weltweiten Silberbergbauangebots - verglichen mit 11% im Jahr 2010 - verdoppelten, als der Silberpreis stark in die Höhe schnellte.

Was mich zum Kernpunkt dieses Artikels bringt. Ich denke, dass Indien eine wesentliche Wildcard ist, die der Markt deutlich unterschätzt. Natürlich sind viele Silberinvestoren im Westen aufgrund der aktuellen Schwäche des Silberpreises frustriert. Die Tatsache bleibt jedoch bestehen, dass sich die Weltmärkte und das Finanzsystem noch immer in starken Schwierigkeiten befinden.

Was passiert, wenn die weltweiten Märkte endlich ihre lang überfällige Korrektur erleben und die Investoren aus Aktien und Immobilien zu Edelmetallen flüchten, um ihren Reichtum zu schützen? Einige Analysten würden behaupten, dass der Anleihemarkt dieses Mal nicht sicher ist, da viele Einzelpersonen in Anleihefonds investiert haben anstatt in reale Anleihen oder Staatsanleihen. Anleihefonds sind nichts weiter als Spekulationen auf Spekulationen.

Wenn indische Investoren beinahe ein Drittel des weltweiten Silberbergbauangebots importieren, was passiert dann, wenn die Weltmärkte und Währungen unter extremen Druck stehen? Wie hoch könnten die indischen Silberimporte steigen?

Demnach könnte Indien eine wichtige Wildcard für die Zukunft des Silbermarktes sein. Sobald die Panik den Markt erreicht hat, könnten wir tatsächlich beobachten, dass Silberkäufe aus Bereichen und Sektoren stammen, die noch nie zuvor in Silber investiert haben. Wenn die Silberpreise beispielsweise während der zweiten Phase eines Marktzusammenbruchs höher steigen, könnten wir eine gewaltige Nachfrage aus den folgenden Bereichen beobachten:

1. Industrielle Silberkäufer

2. Wichtige Finanzbrokerinstitutionen

3. Rentenfonds

4. Zentralbanken

Die vier obigen Kategorien waren bisher keine wichtigen Teilnehmer am Silbermarkt, aber das könnte sich rasch ändern, wenn der Markt realisiert, dass diesmal wirklich alles anders ist. Zudem waren Zentralbanken in den letzten drei bis vier Jahrzehnten Nettosilberverkäufer. Der Großteil der offiziellen Silberverkäufe der 1990er Jahre bis zum Jahr 2013 stammt aus China, Indien und Russland. Aber was passiert, wenn Zentralbanken damit beginnen, Silber zu kaufen?

Das ist natürlich nur eine Spekulation. Und ich denke, dass die frustrierten Silberinvestoren, die diesen Artikel lesen, dies nur als einen weiteren Hype an einem Markt abtun werden, der bereits so gut wie tot ist. Aber das ist exakt der Zeitpunkt, zu dem wir üblicherweise einen Boden erleben. Des Weiteren stiegen im April die US-amerikanischen Silberexporte ins Vereinigte Königreich:

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Aus welchem Grund auch immer stiegen die US-amerikanischen Silberexporte nach London, Vereinigtes Königreich im April auf beinahe 20 Tonnen gegenüber einer relativ geringen Aktivität von Januar bis März. London ist der größte Spieler am Silbermarkt und ein großer Prozentsatz der indischen Silberimporte stammt aus dem Vereinigten Königreich. Es wird interessant sein, die Gesamtzahl der indischen Silberimporte für den Rest des Jahres zu beobachten.

Nichtsdestotrotz glaube ich, dass der indische Investor die "wichtige Wildcard" sein könnte, sobald sich die Märkte ins Chaos stürzen. Die indischen Silberimporte könnten während des nächsten Marktzusammenbruchs auf mehr als 50% des weltweiten Silberbergbauangebots steigen. Doch selbst wenn indische Investoren mehr Silber verlangen, könnte dieses bereits sehr knapp (und nur zu sehr hohen Preisen verfügbar) sein, sobald Industriesektor, Institutionen und Zentralbanken ebenfalls mit dem Silberkauf beginnen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 20. Juli 2018 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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