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Das große Goldupgrade

10.08.2018  |  Dr. Keith Weiner
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Zuerst erwarten wir, dass der Markt die Papieranleihe zum Nennwert bepreisen wird. Bei einer hypothetischen 1.000-Unzen-Anleihe sollte der Käufer ausstehende Papieranleihen (zu einem Goldpreis von 1.250 Dollar) im Wert von 1,25 Millionen Dollar bieten. Mit jedem erfolgreichen Handel steigt der Marktumrechnungskurs zwischen Papieranleihe und Goldanleihe über den Nennwert. Der Grund dafür ist, dass die Anleihe die Kreditsumme über viele Jahre hinweg zurückzahlt. Der Dollar wird konstant von einer Zentralbank entwertet, deren explizites Ziel 2% im Jahr sind (über das man natürlich hinausschießen kann).


Man kann keinen Rabatt auf Dollar in Dollar gewähren!

Deshalb sollte der Gegenwartswert eines in einem Jahrzehnt zu zahlenden Dollar reduziert werden. Das kann man nicht in Dollar ausdrücken. Der einzige Rabatt in Dollar ist für die Zinsen bestimmt. Es gibt keine Möglichkeit, einen Rabatt für die Entwertung eines zukünftigen Dollar in gegenwärtigen Dollar auszudrücken. Jedoch kann man ihn in Gold ausdrücken: die Umrechnungsrate zwischen Dollaranleihe und Goldanleihe. Das ist ein Phänomen, das separat von den Zinsen existiert. Und separat vom Goldpreis.

Selbstverständlich ist die Aussicht darauf, Schulden billiger zu tilgen auch ein guter Grund, Goldanleihen auszugeben!

Zurück zum Punkt. Das ist ein Marktmechanismus, um einen Preis für den Übergang zum Gold festzulegen. Es ist nicht der Goldpreis (der jedoch wahrscheinlich über diese Zeitspanne hinweg steigen wird), sondern der Dollaranleihepreis der Goldanleihe. Der Markt aktualisiert diesen Preis kontinuierlich.

Ohne groß zu übertreiben, könnten wir diesen Markt als ein Vehikel bezeichnen, das uns zum Goldstandard bringt.

Nach den Goldproduzenten wären die Rohstoffproduzenten der Logik nach die nächstbesten Emittenten von Goldanleihen. Zuerst wird die Kupferproduktion in Gold finanziert, dann Öl und dann Weizen. Der Mechanismus ist für Goldbergbauunternehmen ein wenig komplizierter, also werden wir das hier nicht näher behandeln.

Wir definieren den Goldstandard nicht im Sinne von Gold, das zum Kauf und Verkauf von Waren verwendet wird (da wir Geld nicht als Tauschmittel definieren). Eine funktionierende Definition wäre jedoch: Jeder der möchte, kann Zinsen auf Gold erhalten. Unter einem Goldstandard tauschen die Menschen jedoch Gold gegen Waren und Dienstleistungen. Ein großer Schritt in diese Richtung ist es, wenn Rohstoffproduzenten ihre Produktion durch Gold finanzieren. Sie werden Goldumsätze haben wollen, um ihre Goldschulden zu begleichen. Das wird zu Rohstoffmärkten führen, auf denen Güter gegen Gold getauscht werden.


Stabile Anleihepreise während des Übergangs

Es gibt eine letzte Tugend dieses Übergangspfades. Betrachten Sie die konventionelle Dollaranleihe. Einige Analysten, sogar im Mainstream, prognostizieren einen Zusammenbruch der Anleihepreise. Ein Zusammenbruch ist nichts Gutes. Wir brauchen einen eleganten Wechsel, bei dem Banken, Versicherer, Rentenkassen und Jahreszinsen nominal solvent bleiben.

Der Marktpreismechanismus, Papieranleihen gegen Goldanleihen einzulösen, wird eine äußerst robustes Nachfrage nach Papieranleihen sicherstellen. Da die Papieranleihen die Währung sind, um Goldanleihen zu kaufen, werden sich Investoren diese eifrig schnappen und gegen mehr Goldanleihen eintauschen.

Ist das nicht genau das Verhalten, nach dem wir streben sollten? Ohne rasante Flucht zum Gold, bei der Menschen zu Tode getrampelt werden und eine wahre Flut an Insolvenzen zurückgelassen wird. Kein plötzlicher "Moment des Erwachens", wenn jeder zur selben Zeit zur selben Erkenntnis kommt - dass Papieranleihen und der Dollar an sich wertlos sind - und eine Massenpanik, die Mises als "Zusammenbruchsboom" bezeichnet, und während der alles verkauft wird.

Wir sollten nach einem ordentlichen Markt streben, feste Angebots- und Nachfragepreise für Papier bieten, selbst im Verlauf des Übergangs. Wir sollten nicht herausfinden wollen, wie eine Vertrauenskrise oder permanente Goldbackwardation aussieht.

Wir sollten alle nach dem Gegenteil eines Zusammenbruchs streben. Nicht nach einem Neustart, sondern nach einem Upgrade.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 16. Juli 2018 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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