Bullische Daten für das Gold an der COMEX
16.08.2018 | Craig Hemke
Die von der CFTC generierten Daten für den Goldmarkt der COMEX haben Niveaus erreicht, die normalerweise als extrem und bullisch angesehen werden... aber nichts am Edelmetallhandel im Sommer 2018 ist als "normal" anzusehen.
Nun, eine weitere Woche ist vergangen und noch wichtigere Meilensteine wurden aus einer COT-Perspektive erreicht:
1. Die Netto-Short-Position der Commercials ist auf nur 25.609 Kontrakte gefallen. Das ist das niedrigste Niveau seit dem COT-Bericht vom 1. Dezember 2015, zwei Wochen vor dem Bärenmarkttief von 1.050 Dollar.
2. Die Netto-Position der großen Spekulanten in Gold verzeichnet ebenfalls ihr niedrigstes Niveau seit dem 1. Dezember 2015.
3. In dem aufgeteilten Bericht wuchs die Netto-Short-Position der Spekulanten innerhalb der Kategorie "Managed Money" auf den höchsten Wert, der seit 2003 verzeichnet wurde.
Auch wenn diese oben genannten Punkte erwähnenswert sind, so ist der wichtigste Faktor wohl in den Details versteckt. Zum ersten Mal seit 1998 halten die großen Spekulanten am COMEX-Goldmarkt eine größere Menge an Short-Kontrakten als die Commercials. Die aktuellste Brutto-Short-Position der großen Spekulanten beträgt 195.604 Kontrakte im Vergleich zu einer Brutto-Short-Position der Commercials von 179.812. Das ist außergewöhnlich und womöglich ein historisch erstmaliges Ereignis.
Aufgrund dessen Auftreten zu einem Zeitpunkt, an dem der Preis des COMEX-Goldes (zumindest oberflächlich) temporär an den Wert des chinesischen Yuan "gekoppelt" zu sein scheint, passt diese steigende Brutto-Short-Position der großen Spekulanten sicherlich in die These, die ich bereits in einem anderen Artikel erwähnt habe.
Die erste Woche des Monats bringt zudem einen aktualisierten Bank Participation Report mit sich. Dieser Bericht fasst die selbst gemeldeten Positionen der vier größten US-Banken und der zwanzig größten außerhalb der USA gelegenen Banken zusammen. Bevor Sie sich jedoch zu sehr auf diesen Bericht beziehen, sollten Sie gewahr sein, dass diese Informationen bestenfalls fragwürdig sind. Beispielsweise wurde JP Morgan mehrmals durch die CFTC mit Geldstrafen belegt, als das Unternehmen absichtlich Falschinformationen zur Verfügung stellte. Demnach sollten Sie wissen, dass Banken irreführende Daten veröffentlichen können und werden, um so viele Marktteilnehmer wie möglich hinters Licht zu führen.
Nichtsdestotrotz ist der aktuellste BPR genauso relevant wie der aktuellste COT. In der letzten Umfrage vom Dienstag, den 7. August, betrug die Netto-Short-Position von 24 Banken insgesamt 47.856 und stellte damit den niedrigsten Wert seit dem 1. Dezember 2015 (erneut dieses Datum) dar. Zudem scheinen die nur 29.104 Kontrakte, die Brutto-Short-Position der US-Banken, höchstwahrscheinlich der niedrigste Wert seit 1998 zu sein.
Doch noch einmal: Obgleich diese beiden Berichte üblicherweise eine außergewöhnlich bullische Situation für den COMEX-Goldmarkt andeuten würden, scheint die aktuelle "Yuan-Gold-Koppelung" vorrangig als Preistreiber zu fungieren. Seit Mitte April entwickelt sich der Trend kontinuierlich und unaufhaltsam in einem Winkel von 45 Grad nach unten - und bisher ist kein erkennbarer Boden zu sehen.
Im Sommer 2018 lautet die Lektion für Goldtrader und -investoren also wie folgt:
Ja, der COMEX-Goldmarkt ist äußerst überverkauft und beinahe jeder traditionelle Marktindikator zeigt unverfroren bullische Signale. Sollte die chinesische Zentralbank oder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich darauf aus sein, eine "Yuan-Gold-Koppelung" zu verwirklichen, oder die Chinesen die Kontrolle über das derivative Papierpreissystem erlangt haben, dann werden Kauf-/Verkaufsentscheidungen basierend auf traditionellen Maßstäben höchstwahrscheinlich zu Frustration führen.
Für den Augenblick sollten Sie die "Koppelung" und diese Trendlinie im Blick behalten. Und versuchen Sie keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, bevor man endlich eine Veränderung dieser vorrangigen Faktoren feststellen kann.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 13. August 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Nun, eine weitere Woche ist vergangen und noch wichtigere Meilensteine wurden aus einer COT-Perspektive erreicht:
1. Die Netto-Short-Position der Commercials ist auf nur 25.609 Kontrakte gefallen. Das ist das niedrigste Niveau seit dem COT-Bericht vom 1. Dezember 2015, zwei Wochen vor dem Bärenmarkttief von 1.050 Dollar.
2. Die Netto-Position der großen Spekulanten in Gold verzeichnet ebenfalls ihr niedrigstes Niveau seit dem 1. Dezember 2015.
3. In dem aufgeteilten Bericht wuchs die Netto-Short-Position der Spekulanten innerhalb der Kategorie "Managed Money" auf den höchsten Wert, der seit 2003 verzeichnet wurde.
Auch wenn diese oben genannten Punkte erwähnenswert sind, so ist der wichtigste Faktor wohl in den Details versteckt. Zum ersten Mal seit 1998 halten die großen Spekulanten am COMEX-Goldmarkt eine größere Menge an Short-Kontrakten als die Commercials. Die aktuellste Brutto-Short-Position der großen Spekulanten beträgt 195.604 Kontrakte im Vergleich zu einer Brutto-Short-Position der Commercials von 179.812. Das ist außergewöhnlich und womöglich ein historisch erstmaliges Ereignis.
Aufgrund dessen Auftreten zu einem Zeitpunkt, an dem der Preis des COMEX-Goldes (zumindest oberflächlich) temporär an den Wert des chinesischen Yuan "gekoppelt" zu sein scheint, passt diese steigende Brutto-Short-Position der großen Spekulanten sicherlich in die These, die ich bereits in einem anderen Artikel erwähnt habe.
Die erste Woche des Monats bringt zudem einen aktualisierten Bank Participation Report mit sich. Dieser Bericht fasst die selbst gemeldeten Positionen der vier größten US-Banken und der zwanzig größten außerhalb der USA gelegenen Banken zusammen. Bevor Sie sich jedoch zu sehr auf diesen Bericht beziehen, sollten Sie gewahr sein, dass diese Informationen bestenfalls fragwürdig sind. Beispielsweise wurde JP Morgan mehrmals durch die CFTC mit Geldstrafen belegt, als das Unternehmen absichtlich Falschinformationen zur Verfügung stellte. Demnach sollten Sie wissen, dass Banken irreführende Daten veröffentlichen können und werden, um so viele Marktteilnehmer wie möglich hinters Licht zu führen.
Nichtsdestotrotz ist der aktuellste BPR genauso relevant wie der aktuellste COT. In der letzten Umfrage vom Dienstag, den 7. August, betrug die Netto-Short-Position von 24 Banken insgesamt 47.856 und stellte damit den niedrigsten Wert seit dem 1. Dezember 2015 (erneut dieses Datum) dar. Zudem scheinen die nur 29.104 Kontrakte, die Brutto-Short-Position der US-Banken, höchstwahrscheinlich der niedrigste Wert seit 1998 zu sein.
Doch noch einmal: Obgleich diese beiden Berichte üblicherweise eine außergewöhnlich bullische Situation für den COMEX-Goldmarkt andeuten würden, scheint die aktuelle "Yuan-Gold-Koppelung" vorrangig als Preistreiber zu fungieren. Seit Mitte April entwickelt sich der Trend kontinuierlich und unaufhaltsam in einem Winkel von 45 Grad nach unten - und bisher ist kein erkennbarer Boden zu sehen.
Im Sommer 2018 lautet die Lektion für Goldtrader und -investoren also wie folgt:
Ja, der COMEX-Goldmarkt ist äußerst überverkauft und beinahe jeder traditionelle Marktindikator zeigt unverfroren bullische Signale. Sollte die chinesische Zentralbank oder die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich darauf aus sein, eine "Yuan-Gold-Koppelung" zu verwirklichen, oder die Chinesen die Kontrolle über das derivative Papierpreissystem erlangt haben, dann werden Kauf-/Verkaufsentscheidungen basierend auf traditionellen Maßstäben höchstwahrscheinlich zu Frustration führen.
Für den Augenblick sollten Sie die "Koppelung" und diese Trendlinie im Blick behalten. Und versuchen Sie keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, bevor man endlich eine Veränderung dieser vorrangigen Faktoren feststellen kann.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 13. August 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.