Der Trend der Dedollarisierung nimmt an Fahrt auf
02.09.2018 | Craig Hemke
Während die USA ihre Nutzung des Dollarreservesystems als Waffe in ihren Handelskriegen verstärken, reagiert der Rest der Welt mit fortschreitenden Bewegungen fort von der Vorherrschaft des Dollar.
Im Januar haben wir bereits drei Schlüsselthemen für Gold im Jahr 2018 ausgeführt. All diese waren mit Faktoren verbunden, die den US-Dollar beeinflussen.
Wie in dem Artikel beschrieben, sind die drei Haupttreiber für den Dollar im Jahr 2018 noch immer:
Politisches Risiko - Wird die Untersuchung durch Mueller und/oder eine Übernahme des Kongresses durch die Demokraten im November zu Untersuchungen, Verfahren und sogar Amtsenthebung führen? Wenn dies der Fall ist, dann erwarten Sie eine vollständige Umkehr des US-amerikanischen Vertrauens und einen starken Rückgang des Dollarindex.
Geopolitisches Risiko - Vorläufig scheint sich die allgemeine geopolitische Landschaft beruhigt zu haben. Jedoch können die Spannungen zwischen USA und Russland, China, Nordkorea, dem Iran und Syrien jeden Augenblick an die Oberfläche brechen.
Risiko der Dedollarisierung - Größtenteils aufgrund der zunehmenden Benutzung des Dollarzahlungssystems als "Waffe", werden Gespräche über eine Dedollarisierung mit jedem Tag immer lauter und häufiger.
Fokussieren wir uns heute auf Thema 3: das Risiko der Dedollarisierung... denn an diesem Punkt befinden wir uns gerade.
In den ersten acht Monaten des Jahres erhob die Trump-Regierung Sanktionen oder Zölle auf eine scheinbar große Anzahl an Ländern oder zog dies zumindest in Betracht. Hierbei erwähnenswert sind China, Pakistan, der Iran, die Türkei und Russland. Betrachtet man sie im Einzelnen, scheint es, als sei jede Sanktion oder Zoll das Resultat eines bestimmten Umstandes - d.h. Handelsdefizite bei China oder nukleare Waffen bei dem Iran. Jedoch kristallisiert sich ein Muster heraus, wenn wir die aktuellen Sanktionen auf einer Karte plotten.
Beachtenswert ist, dass die sanktionierten Länder alle Teil der Initiative "Neue Seidenstraße" sind. Vor allem China hat dieses Projekt angeführt und hat vor Kurzem auch mit dem Handel von in Shanghai basierten und in Yuan ausgezeichneten Gold- und Rohölkontrakten begonnen. Beide gelten als potenzielle Bedrohung für das aktuelle, Dollar gestützte Geldsystem sowie für den "Petrodollar-Recycling-Plan", der im Jahr 1973 von den USA und Saudi Arabien aufgestellt wurde.
Benutzen die USA ihr "exorbitantes Privileg" nun also aktiv innerhalb des auf den Dollar basierten weltweiten Geldsystems, um erkannte Bedrohungen für dessen Vorherrschaft auszubremsen? Viele Mainstream-Artikel scheinen diese Idee plötzlich zu unterstützen.
Was bedeutet das letztlich für Edelmetallinvestoren? Anfänglich nicht viel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jegliche Veränderungen des existierenden, weltweiten Geldsystems allmählich und nicht plötzlich stattfinden werden. Jedoch müssen alle Investoren realisieren, dass sich kein geldpolitisches Regime ewig fortsetzen wird und die Macht des Reservewährungsstatus vergänglich ist. Siehe unten:
Und alle deutlichen Veränderungen des aktuellen Geldsystems werden größtenteils bearisch gegenüber dem Dollar sein. Warum? Definitionsgemäß würde ein neues System zu einem Rückgang der Dollarnachfrage führen, während das Dollarangebot zeitgleich aufgrund steigender US-Schulden und -Defizite weiter zunimmt. Der Wirtschaftsunterricht, den Sie besuchten, hat Ihnen beigebracht, dass ein steigendes Angebot und eine fallende Nachfrage nach irgendeiner Ware zu einem niedrigeren Preis führt... und dasselbe wäre auch hier der Fall.
Während der Dollar an Wert verliert, wird der Dollarpreis aller Rohstoffe steigen. Eine deutliche Preisinflation in den Vereinigten Staaten und anderorts wird dann folgen. Die Zinsen werden steigen, während Investoren eine höhere, inflationsbereinigte Rendite verlangen. Höhere Zinsen werden zu einer sich zusammenziehenden Wirtschaft führen. Eine sich zusammenziehende Wirtschaft führt wiederum zu sinkenden Steuereinnahmen. All dies wird zum Druck von noch mehr Dollar und quantitativer Lockerung führen. Und letztlich wird das gesamte, auf Schulden basierte System weitgehend außer Kontrolle geraten.
Demnach ist es jetzt Zeit, physisches Edelmetall als Schutz gegen diese Eventualität anzusammeln. Ja, wir sagen das schon seit 2010 und seit 2013 als der Dollarpreis der Edelmetalle stetig abfiel. Aber das bedeutet auf keinen Fall, dass die Edelmetallpreise so niedrig bleiben werden oder dass das weltweite, auf dem Dollar basierte Geldsystem ewig so weitergehen wird.
Stattdessen schreitet die Welt weiterhin zu einem ehrlicheren Geldsystem voran, eines, dass letztlich ohne Ausnahme zu einer Art solidem Geldfundament zurückfinden wird... derselbe Weg, dem alle geldpolitischen Neustarts über die Jahrhunderte hinweg gefolgt sind.
Kaufen Sie Gold. Kaufen Sie Silber. Fordern Sie eine physische Lieferung an. Und warten Sie dann auf die Veränderungen, die zweifelsohne stattfinden werden.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 28. August 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Im Januar haben wir bereits drei Schlüsselthemen für Gold im Jahr 2018 ausgeführt. All diese waren mit Faktoren verbunden, die den US-Dollar beeinflussen.
Wie in dem Artikel beschrieben, sind die drei Haupttreiber für den Dollar im Jahr 2018 noch immer:
Politisches Risiko - Wird die Untersuchung durch Mueller und/oder eine Übernahme des Kongresses durch die Demokraten im November zu Untersuchungen, Verfahren und sogar Amtsenthebung führen? Wenn dies der Fall ist, dann erwarten Sie eine vollständige Umkehr des US-amerikanischen Vertrauens und einen starken Rückgang des Dollarindex.
Geopolitisches Risiko - Vorläufig scheint sich die allgemeine geopolitische Landschaft beruhigt zu haben. Jedoch können die Spannungen zwischen USA und Russland, China, Nordkorea, dem Iran und Syrien jeden Augenblick an die Oberfläche brechen.
Risiko der Dedollarisierung - Größtenteils aufgrund der zunehmenden Benutzung des Dollarzahlungssystems als "Waffe", werden Gespräche über eine Dedollarisierung mit jedem Tag immer lauter und häufiger.
Fokussieren wir uns heute auf Thema 3: das Risiko der Dedollarisierung... denn an diesem Punkt befinden wir uns gerade.
In den ersten acht Monaten des Jahres erhob die Trump-Regierung Sanktionen oder Zölle auf eine scheinbar große Anzahl an Ländern oder zog dies zumindest in Betracht. Hierbei erwähnenswert sind China, Pakistan, der Iran, die Türkei und Russland. Betrachtet man sie im Einzelnen, scheint es, als sei jede Sanktion oder Zoll das Resultat eines bestimmten Umstandes - d.h. Handelsdefizite bei China oder nukleare Waffen bei dem Iran. Jedoch kristallisiert sich ein Muster heraus, wenn wir die aktuellen Sanktionen auf einer Karte plotten.
Beachtenswert ist, dass die sanktionierten Länder alle Teil der Initiative "Neue Seidenstraße" sind. Vor allem China hat dieses Projekt angeführt und hat vor Kurzem auch mit dem Handel von in Shanghai basierten und in Yuan ausgezeichneten Gold- und Rohölkontrakten begonnen. Beide gelten als potenzielle Bedrohung für das aktuelle, Dollar gestützte Geldsystem sowie für den "Petrodollar-Recycling-Plan", der im Jahr 1973 von den USA und Saudi Arabien aufgestellt wurde.
Benutzen die USA ihr "exorbitantes Privileg" nun also aktiv innerhalb des auf den Dollar basierten weltweiten Geldsystems, um erkannte Bedrohungen für dessen Vorherrschaft auszubremsen? Viele Mainstream-Artikel scheinen diese Idee plötzlich zu unterstützen.
Was bedeutet das letztlich für Edelmetallinvestoren? Anfänglich nicht viel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jegliche Veränderungen des existierenden, weltweiten Geldsystems allmählich und nicht plötzlich stattfinden werden. Jedoch müssen alle Investoren realisieren, dass sich kein geldpolitisches Regime ewig fortsetzen wird und die Macht des Reservewährungsstatus vergänglich ist. Siehe unten:
Und alle deutlichen Veränderungen des aktuellen Geldsystems werden größtenteils bearisch gegenüber dem Dollar sein. Warum? Definitionsgemäß würde ein neues System zu einem Rückgang der Dollarnachfrage führen, während das Dollarangebot zeitgleich aufgrund steigender US-Schulden und -Defizite weiter zunimmt. Der Wirtschaftsunterricht, den Sie besuchten, hat Ihnen beigebracht, dass ein steigendes Angebot und eine fallende Nachfrage nach irgendeiner Ware zu einem niedrigeren Preis führt... und dasselbe wäre auch hier der Fall.
Während der Dollar an Wert verliert, wird der Dollarpreis aller Rohstoffe steigen. Eine deutliche Preisinflation in den Vereinigten Staaten und anderorts wird dann folgen. Die Zinsen werden steigen, während Investoren eine höhere, inflationsbereinigte Rendite verlangen. Höhere Zinsen werden zu einer sich zusammenziehenden Wirtschaft führen. Eine sich zusammenziehende Wirtschaft führt wiederum zu sinkenden Steuereinnahmen. All dies wird zum Druck von noch mehr Dollar und quantitativer Lockerung führen. Und letztlich wird das gesamte, auf Schulden basierte System weitgehend außer Kontrolle geraten.
Demnach ist es jetzt Zeit, physisches Edelmetall als Schutz gegen diese Eventualität anzusammeln. Ja, wir sagen das schon seit 2010 und seit 2013 als der Dollarpreis der Edelmetalle stetig abfiel. Aber das bedeutet auf keinen Fall, dass die Edelmetallpreise so niedrig bleiben werden oder dass das weltweite, auf dem Dollar basierte Geldsystem ewig so weitergehen wird.
Stattdessen schreitet die Welt weiterhin zu einem ehrlicheren Geldsystem voran, eines, dass letztlich ohne Ausnahme zu einer Art solidem Geldfundament zurückfinden wird... derselbe Weg, dem alle geldpolitischen Neustarts über die Jahrhunderte hinweg gefolgt sind.
Kaufen Sie Gold. Kaufen Sie Silber. Fordern Sie eine physische Lieferung an. Und warten Sie dann auf die Veränderungen, die zweifelsohne stattfinden werden.
© Craig Hemke
TF Metals Report
Der Artikel wurde am 28. August 2018 auf www.sprottmoney.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.