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Fed-Zinssitzung am Mittwoch

30.01.2007  |  Jochen Steffens
Diese Woche ist Fed-Sitzung. Am Mittwoch um 20.15 MEZ wird das Ergebnis veröffentlicht. Es rechnet eigentlich kein vernünftiger Analyst mit einer Veränderung der Zinsen. Aber natürlich wird das Statement zu dieser Zinsentscheidung große Beachtung finden. Ich denke aber nicht, dass die Fed das Statement vom letzten Mal verändern wird.


Kein Handlungsbedarf

Die Inflationsgefahren sind durch den sinkenden Ölpreis erst einmal unter Kontrolle. Sorgen bereitet der stark anziehende US-Arbeitsmarkt, so dass die Fed natürlich weiterhin die Entwicklung der Inflation genau beobachten wird. Der US-Immobilienmarkt scheint sich zu stabilisieren, auch hier ist also eine Zinssenkung zurzeit nicht nötig. Auf der anderen Seite haben die für die Fed entscheidenden Indikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA noch nicht auf Rezession umgeschaltet. Die ISM-Indizes haben sich wieder knapp über die 50 Punkte Marke erholt.

Mit anderen Worten, es gibt nichts zu tun für die Fed und man sollte demnach auch nicht erwarten, dass sich in dem Statement etwas Entscheidendes ändert. Die Fed wird weiterhin abwarten, wie sich die schrittweise Erhöhung bis Mitte letzten Jahres auf die US-Wirtschaft auswirkt. Ganz ehrlich, auch wenn es mir nicht gefällt: Wenn überhaupt, dann wäre mit einer Zinserhöhung zu rechnen.


Gründe für eine Zinserhöhung

Es wäre vielleicht sogar nicht ungeschickt, das jetzt zu tun, wenn der Markt damit nicht rechnet. Der niedrige Ölpreis stützt die Wirtschaft, die US-Wirtschaft hat die Zinserhöhungen bisher gut verkraftet. Auch der US-Immobilienmarkt fängt sich. Eine weitere Zinserhöhung würde also auf der einen Seite die Inflationsgefahren weiter eindämmen, auf der anderen Seite keinen wirklich großen Einfluss auf die US-Wirtschaft haben. Selbst der Immobilienmarkt wäre davon im Moment nicht maßgeblich betroffen.Ein weiterer Zinsschritt würde dann sogar die Möglichkeit erhöhen, auf eine schwächere Wirtschaft zur Mitte des Jahres bei einem wieder steigenden Ölpreis mit einer Zinssenkung zu reagieren.

Wenn nicht jetzt wann sollte die Fed die Zinsen dann erhöhen, könnte man fragen. Das einzige Problem wäre, dass eine überraschende Zinserhöhung den Markt verunsichern würde und das ist der Grund, warum ich auch nicht damit rechne.


50 Dollar, neue Zielmarke für den Ölpreis?

Es gibt Gerüchte, die besagen, dass Saudi Arabien nun einen Ölpreis um die 50 Dollar anvisiert. Ein solcher Ölpreis wäre niedrig genug, um auf der einen Seite die Weltwirtschaft nicht zu sehr zu belasten und hoch genug, um die Wirtschaft der ölfördernden Länder genug zu unterstützen.

Gibt es also eine neue Zielmarke für den Ölpreis? Dazu würde passen, dass Saudi Arabien bisher alle Ansätze zu einer Kürzung der Ölförderquoten ablehnt. Generell muss allerdings damit gerechnet werden, dass der Ölpreis nun wieder langsam anfängt zu steigen. Dazu folgende Grafik:

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Schön zu erkennen ist, dass der Ölpreis im saisonalen Verlauf im Februar seinen Boden findet. Und genau dieser saisonale Verlauf wird uns zeigen, ob sich nun tatsächlich eine neue Zielmarke für den Ölpreis etabliert. Sollte nämlich Öl über den März und April weiter um die 50 Dollar Marke fluktuieren, dann sollte man auch die weitere Zyklik in Frage stellen, - aber natürlich erst dann. Bisher sind es nur Gerüchte.


Gold wieder gescheitert?

Und damit noch einmal zu Gold, der Ausbruch ist nicht geglückt:

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Man muss mittlerweile die 655er Marke als entscheidende obere Linie der Seitwärtsbewegung benennen. Noch kann man aber auch auf der anderen Seite nicht sagen, dass der Goldpreis bereits an dieser Marke gescheitert wäre. Erst wenn er sehr nachhaltig wieder unter die 640er Marke fällt, dürfte es zu weiter fallenden Kursen kommen. Aber die Goldbullen scheinen weiterhin in diesem Bereich auf große Verkäufe zu stoßen. Noch kam es allerdings nicht zu einem starken Einbruch, wie sonst. Ist also der Verkäufer leer gekauft?

Leider spricht der saisonale Verlauf im Prinzip für fallende Kurse ab Februar, auch das könnte ein Grund dafür sein, dass Gold es nicht geschafft hat:

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Quelle: www.wellenreiter-invest.de


Typischerweise scheint Gold im Januar noch anzuziehen, um dann im Februar / März erneut zu fallen. Erst hier bildet sich ein Boden.

Nun darf man diese saisonalen Verläufe jeweils nicht zu genau nehmen. Sie sind lediglich ein Indikator für vornehmlich schwache Phasen einer Anlageklasse oder vornehmlich starke Phasen. Im Gold befinden wir uns demnach noch in einer eher schwachen Phase. Auch wenn 2006 eine Ausnahme war, generell ist der Sommer der beste Einstiegszeitpunkt bei Gold.


© Jochen Steffens
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"



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