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Sonnenuntergang im Land der Dollar-Hegemonie

27.09.2018  |  The Gold Report
Ich werde meine Gedanken zum zehnten Jahrestag der Bankenrettungen im Jahr 2008, dem aktuellen Währungschaos und den Edelmetalle mit keinem bestimmten Ziel und ohne feste Reihenfolge äußern. Vor allem möchte ich zunächst meine Hochachtung für einen Journalisten bezeugen, dessen Arbeit ich wirklich großartig finde: Matt Taibbi von der Zeitschrift Rolling Stone. Er erinnert mich an eine frühere Zeit, in der Berichterstatter tatsächlich berichteten, und in der Fake News mindestens dazu führten, dass der Urheber aus der Bruderschaft der Journalisten verstoßen wurde, oder im schlimmsten Fall eine Gefängnisstrafe nach sich zogen.

Die Chefredakteure der Verlage erwarteten, dass ihre Reporter die Fakten durch permanentes Hinterfragen der Quellen verifizierten und Hinweisen tagelang nachgingen, bevor eine kontroverse Story in den Medien erschien. Matt berichtete vor zehn Jahren über die Große Finanzkrise und bezeichnete Goldman Sachs kurze Zeit später als "großen Vampirtintenfisch", dessen Anspruch auf Ruhm und Reichtum darin bestand, "sich um das Angesicht der Menschheit zu wickeln und seinen Blutsaugrüssel unermüdlich in alles zu stecken, was nach Geld riecht".

Matt hat ein Update zum 10-jährigen Jubiläum des "Großen Amerikanischen Steuerzahlerbetrugs" veröffentlicht und ich kann Ihnen nur empfehlen, es zu lesen. Es hat nichts mit dem Bestseller "Too Big to Fail" gemein, den der von der Wall Street gesponserte CNBC-Kommentator Andrew Ross Sorkin nach dem Crash schrieb, und in dem er die kriminellen Strippenzieher des Betrugs verherrlicht, einschließlich Hank Paulson, Ben Bernanke und Tim Geithner.

All diese Herren haben seitdem eigene Bücher darüber geschrieben, wie sie das Finanzsystem im Alleingang vor gewissen Gefahren gerettet haben, während sie bequemerweise die Abermilliarden an Dollars übergehen, die den Bankern als Bonus ausgezahlt wurden, während die amerikanische Mittelschicht im Immobiliensektor und bei den Rentenversicherungen Verluste in Billionenhöhe hinnehmen musste. Hier ist der Link. Noch eine Warnung: Lesen Sie diesen Artikel nicht im Beisein kleiner Kinder oder geliebter Haustiere. Ihre Reaktion könnte, sagen wir, "unliebsam" ausfallen.

Die Daten des Commitments of Traders Report vom Freitag waren ein Non-Event. Es lässt sich lediglich feststellen, dass der Markt noch immer eine bullische Konstellation aufweist und einem übermäßig in die Länge gezogenen Gummiband gleicht, welches die Grenzen seiner Dehnbarkeit erreicht. Ein kleines Missgeschick und es wird blitzschnell und heftig zurückschnappen.

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Eines der klassischen Kaufsignale, die ich im Laufe der Jahre verwendet habe, ist das Verhältnis zwischen dem Goldminen-ETF GDX und dem Goldpreis in US-Dollar. Mit der Verbreitung der ETFs an den Finanzmärkten hat der GDX den Goldaktienindex HUI in diesem Verhältnis abgelöst. Die Kurse der Goldunternehmen signalisieren oft eine Trendwende beim Preis des physischen Metalls. Zwar stimmt das nicht immer, doch seitdem ich Anfang der 1980er Jahre begann, das Verhältnis zwischen dem Spot-Goldpreis und den Minengesellschaften zu beobachten, war das Signal öfter richtig als falsch.

Es gab allerdings auch Fälle, in denen die Goldaktien falsche Hinweise lieferten. Das eindrücklichste Beispiel erlebten wir wohl Mitte Januar 2016, als der HUI unter dem Druck der massiven, erzwungenen Liquidierungen eines sehr großen und stark vom Ölpreis abhängigen Staatsfonds auf 99,17 Punkte fiel, obwohl die Gold- und Silberpreise stiegen und die Marktstruktur gemäß den Daten des COT-Reports günstig war.

Im September 2018 scheint die Outperformance des GDX - eines ETFs, der die Top-Unternehmen des Goldsektors vereint - nun anzuzeigen, dass die Edelmetalle in den Startlöchern stehen. Wenn uns der COT-Bericht nicht trügt, wird das ein atemberaubendes Schauspiel werden: Die großen Spekulanten werden panisch versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, während die Commercials die Preise Schritt für Schritt nach oben drücken, sodass sie immer gerade "außer Reichweite" bleiben.

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