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Lektionen aus der Lehman-Krise - 10 Jahre nach dem Zusammenbruch

27.09.2018  |  Michael Pento
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Die Probleme endeten jedoch nicht im September. Im Oktober verdrängte Wells Fargo, die größte Bank der US-Westküste, den Mitbewerber Citi Group und kaufte die strauchelnde Bank Wachovia für rund 14,8 Milliarden $. Es war gut, dass der Zuschlag nicht an Citi ging, denn schon im November mussten das Finanzministerium, die Federal Reserve und der staatliche Einlagensicherungsfonds FDIC einen Rettungsplan für die Citi Group erstellen. Citi gab anschließend Vorzugsaktien an das Finanzministerium und die FDIC aus und erhielt im Gegenzug Schutz vor Verlusten im Zusammenhang mit dem bankeigenen Wertpapierportfolio in Höhe von 306 Milliarden $.

Als sich der Staub gelegt hatte, zog sich die Regierung aus den Fusionen und Übernahmen zurück und tat das, was sie am besten kann - sie erdachte einen Plan, mit dem man die Schulden monetarisieren und die Assetpreise wieder aufpumpen konnte. Die erste Runde der quantitativen Lockerungen, die im Grunde genommen nichts anderes als das staatliche abgesegnete Drucken von Falschgeld war, wurde am 25. November 2008 angekündigt.

Man darf nicht vergessen, dass die Fed nichts ahnte, während sich diese Krise zusammenbraute. Der Notenbankvorsitzende Ben Bernanke konnte weder Spekulationsblasen noch ein Risiko für die allgemeine Wirtschaft erkennen, selbst als die Ausfälle der Subprime-Hypotheken bereits begonnen hatten. Janet Yellen, seine Nachfolgerin an der Spitze der Notenbank, machte im September 2006 diese berüchtigte Bemerkung zum Immobiliensektor: "Die Wohnimmobilien sind natürlich nur ein relativ kleiner Sektor der Wirtschaft und der Rückgang sollte sich selbst wieder korrigieren."

Auch heute versichern und die Fed und die Wall Street, dass es da draußen nirgendwo Finanzblasen gibt. Und selbst falls doch irgendwo eine Blase existiert, stellt sie keinerlei Risiko für die Gesamtwirtschaft dar. Sie wollen, dass Sie die Verdopplung der Staatsschulden seit der Lehman-Krise außer Acht lassen. Sie sollen sich keine Sorgen um das jährliche Haushaltsdefizit in Höhe von 1 Billion $ machen, welches schon jetzt 5% des BIPs entspricht und Zukunft voraussichtlich weiter anwachsen wird. Es ist auch halb so wild, dass der Börsenwert aller Aktien 1,5-mal so hoch ist wie die wirtschaftliche Gesamtleistung - ein in der Geschichte beispielloser Rekordwert. Die Verdopplung der Unternehmensschulden auf 45% des BIPs bereitet offenbar auch keine Sorgen, obwohl die Qualität der Schulden schlechter ist als je zuvor. Und negativ verzinste Staatsschulden in Billionenhöhe sind ohnehin nicht weiter bedenklich.

Das zumindest behaupten die Banker, Notenbanker und Politiker in der Öffentlichkeit. Dennoch hat es die Federal Reserve kürzlich für nötig befunden, den Finanzmedien mitzuteilen, was sie während der nächsten Finanzkrise tun würde. Hier ist der Plan: Die Fed gelobte, frühzeitig und entschlossen einzugreifen, sobald die Krise offenkundig wird. Sie wird zudem öffentlich versprechen, alles zu tun, was nötig ist, um Deflation, fallende Assetpreise und steigende Arbeitslosenzahlen mit sofortiger Wirkung zu bekämpfen. In der nächsten Krise wird es keine langsame Anlaufphase geben. Auch die Regierung wird nicht abwarten oder an Randproblemen herumdoktoren, wenn es um die Verabschiedung der nächsten Finanzspritzen geht. Es scheint, als hätten sich beide Parteien darauf geeinigt, dass massive Steuererleichterungen und ein umfangreiches Infrastrukturpaket schnellstmöglich umgesetzt werden müssen, wenn die nächste Rezession an die Tür klopft.

Natürlich muss die US-Regierung überhaupt erkennen, dass es sich um eine Krise handelt. Angesichts früherer Erfahrungen wird das erst geschehen, wenn sich die Märkte im freien Fall befinden. Doch wenn sie dann schließlich zum Handeln bereit ist, sind das die Dinge, die sie "besser" machen will. Es ist wichtig, dass Sie das verstehen, wenn Sie in Zukunft vernünftige Anlageentscheidungen treffen wollen. Die Veränderungen in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Inflation und Deflation werden ein bislang unbekanntes Ausmaß annehmen und eine beispiellose Reichweite haben. Investoren, die sich nicht rechtzeitig mit den kommenden Entwicklungen beschäftigen, werden vom Wandel überrumpelt werden. Treffen Sie Ihre Vorbereitungen also, solange Sie noch Gelegenheit dazu haben!


© Michael Pento
www.pentoport.com



Der Artikel wurde am 24. September 2018 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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