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Eine Geschichte zweier Metalle

11.11.2018  |  Stefan Gleason
Gold ist das Metall der Könige, das ultimative Zahlungsmittel, die ewige Wertanlage, eine makellose Verkörperung der Schönheit. Gold ist all das. Aber es ist nicht das wertvollste Metall, dass Sie auf einer Kosten-je-Unze-Basis besitzen können.

Oftmals verfügt Platin über einen höheren Preis als Gold. In letzter Zeit wurde Platin zu einem abnormal großen Preisnachlass gegenüber dem gelben Edelmetall gehandelt.

Metallinvestoren, die hochkonzentriertes Vermögen in einem einzigen Bullionprodukt halten möchten, sollten sich nicht für Gold oder Platin entscheiden... sondern für ein anderes Platingruppenmetall namens Rhodium.

Rhodium ist selten und wird markteng gehandelt. Ehrlich gesagt, ist es unter den Metallinvestoren ein eher weniger bekanntes Metall.

Wie Platin und Palladium findet Rhodium primär Anwendung als katalytischer Umwandler für PKWs und LKWs. Es wird mit Platin und Palladium beschichtet, um resistenter gegenüber Korrosion zu sein. Rhodium wird ebenfalls in vielerlei Arten des Schmucks verwendet.

In den letzten Jahren befand sich Rhodium still und heimlich in einem heftigen Bullenmarkt. Der Preis bildete 2016 einen Boden bei etwa 600 Dollar je Unze. In diesem September schnellte er auf über 2.400 Dollar je Unze und verblieb bisher dort.

So unglaublich diese Vervierfachung auch ist, Rhodium wird noch immer unter seinem Rekordhoch von vor 10 Jahren gehandelt. Von 2004 bis 2008 stieg Rhodium um 500 Dollar auf bis zu 10.000 Dollar je Unze. Bei seinem aktuellen Wert von 2.425 Dollar je Unze hat das Nischenmetall noch eine Menge Aufwärtspotenzial.

Im Ausgleich bringt das explosive Preispotenzial des Rhodiums beträchtliche Abwärtsrisiken mit sich. Das Metall ist nichts für schwache Nerven.

Diejenigen, die gerade erst mit der Metallinvestition angefangen haben, sollten zuerst Kernbestände in Gold und Silber aufbauen. Aber erfahrenere Investoren, die ihrem Edelmetallportfolio eine spekulative Komponente mit hohem Risiko und hohem Ertrag hinzufügen wollen, sollten Rhodium in Betracht ziehen.

Das äußerst erfolgreiche Metall ist für Investoren derzeit in Form von ein-Unzen-schweren Bullionbarren verfügbar. Diese werden von angesehenen Prägestätten wie Baird & Company oder PAMP Suisse versiegelt und authentisiert.

Weitere Optionen sind für beliebtere katalytische Metalle, Platin und Palladium, erhältlich. Barren, privat geprägte Medaillons und sogar einige Anlagemünzen sind für Investoren verfügbar.


Eine nonkonformistische Spekulation auf ein Platin-Comeback

Platin wird derzeit zu einem Defizit von 350 Dollar gegenüber Gold verkauft und beinahe 250 Dollar gegenüber Palladium.

Das ist an beiden Fronten historisch ungewöhnlich. Tatsächlich fiel das Verhältnis zwischen Palladium und Platin, das 2009 bei etwa 5:1 lag, in diesem Oktober auf unter 0,8:1 - sein niedrigstes Niveau seit 2001.

Platins großer Rabatt bietet einen Anreiz für industrielle Nutzer von Palladium (größtenteils Autohersteller), um Platin - wo möglich - als Ersatz zu verwenden. Platin wird im Allgemeinen von Dieselmotorherstellern vorgezogen, während Palladium zunehmend für die Produktion konventioneller Benzinfahrzeuge bevorzugt wird.

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Seit dem Abgasskandal, in den Volkswagen verwickelt war, befindet sich die Produktion von Dieselfahrzeugen in einem Bärenmarkt - was die Nachfrage nach Platin als Nebenwirkung fallen ließ. Ob die Platinpreise endlich einen Boden gebildet haben, bleibt abzuwarten.

Platin wird jedoch nicht auf ewig auf diesem niedrigen Niveau verbleiben. Sein nächster Bullenmarkt könnte von einem Diesel-Comeback, Substitution durch Palladiumnutzer, einer Angebotsknappheit oder einer Kombination dieser Fundamentaldaten ausgelöst werden.

Der Großteil des Platins stammt aus Südafrika, einem Land, das nun von einer Regierung regiert wird, die Grundstücke an sich reißt und Vermögenswerte beschlagnahmt.

Teilweise aufgrund des politischen Risikos und teilweise aufgrund negativer Marktumstände haben viele südafrikanische Minen in diesem Jahr ihre Operationen reduziert oder geschlossen.

Das Gesamtplatinangebot von 8 Millionen Unzen im Jahr bedient noch immer die Nachfrage, aber diese Dynamik könnte sich bis nächstes Jahr verändern.

In den kommenden Monaten könnte eine Angebotszerstörung zu einem Defizit am Platinmarkt führen. Angesicht der ernsten Situation der südafrikanischen Bergbaubranche wird es schwierig sein, das Angebot wieder zu steigern, wenn notwendig.

Nonkonformistische Metallinvestoren positionieren sich beim aktuellen Niveau in Platin, mit der Erwartung, dass die Preise noch mehrere Jahre steigen könnten, wenn der Markt sich umkehrt.

Zumindest scheint es wahrscheinlich, dass sich eine Spekulation darauf, das Platin höher steigen wird als Palladium - und damit höher als Gold - letztlich auszahlen wird. Das war schon immer der Fall, wann immer Platin sich auch nur in der Nähe eines derart niedrigen Niveaus befand wie heute.



© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 2. November 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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