Was eine nutzlose Währung vernichten kann
08.11.2018 | Dr. Keith Weiner
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"Okay", sagen Sie. "Das mag in Zukunft passieren, aber nicht heute." Das entspricht der Wahrheit. Aber Unternehmen sind eine andere Geschichte.Wir haben bereits in der letzten Woche das Argument aufgestellt, dass sie einen Anreiz besitzen, Vereinbarungen mit ihren Kunden und Lieferanten über die Verwendung von Dollar zu treffen. Also werden wir uns heute damit nicht befassen. Wir haben auch argumentiert, dass ein Unternehmen, das sich Geld zu einem negativen Zinssatz leiht, Kapital zerstören kann, während es Gewinn macht. Wenn die Kapitalzerstörung profitabel ist, dann wird sie im großen Stil stattfinden. Keine Währung (oder Wirtschaft) wird dies unbegrenzt überleben.
Und es gibt noch ein weiteres unternehmerisches Problem. Jedes Unternehmen besitzt eine optimale Mischung aus Bargeld, Umlaufvermögen und langfristigen Vermögenswerten. Schlaue Manager legen diese Niveaus fest und behalten sie dementsprechend bei. Ein negativer Zins verzerrt diese Kalkulation notwendigerweise. Jeder möchte Verluste vermeiden, also werden sie darauf aus sein, ihre Barmittel so weit wie möglich zu minimieren. Dies hat mehrere Auswirkungen. Eine ist offensichtlich: Geringere Kassenbestände erhöhen das Risiko.
Eine weitere Folge ist, dass Unternehmen weniger liquide werden und damit weniger flexibel und agil sind.
Eine dritte Auswirkung ist, dass die Unternehmen eine spätere Zahlung durch den Kunden einer frühen Zahlung vorziehen werden. Das widerspricht tausenden Jahren Handelsgeschichte. Aber nun gibt es einen perversen Anreiz, erst innerhalb von 90 Tagen nach Rechnungsdatum anstatt direkt in bar bezahlt zu werden. Also wird es eine Präferenz geben, Kunden Kredite zu gewähren, um Zahlungseingänge zu verhindern, bis Ausgaben fällig werden. In anderen Worten: Wenn Acme Corp. am 1. Januar 1.000.000 Schweizer Franken zahlen muss, dann möchte das Unternehmen, dass seine Kunden auch erst am 1. Januar zahlen - und nicht früher.
Oder das würde es unter sonst gleichen Umständen. Natürlich steigert eine Verlängerung der Fristen das Kreditrisiko. Wie bei den Barmittelbeständen wird auch hier nicht automatisch das absolute Maximum erreicht. Der Regler wird einfach nur weiter in Richtung längerer Kreditfristen bewegt.
Werden Kunden einen Rabatt verlangen, um die Zahlungsdeadline zu verlängern? Das wäre die logische Konsequenz...
Unternehmen werden den Preis anderer Vermögenswerte in die Höhe treiben und damit die Renditen nach unten drücken. Ungeachtet der Forderungen, die wir gerade besprochen haben, haben wir uns in einem Artikel kürzlich auch mit den Kosten beschäftigt, die beim Tausch von Schweizer Franken gegen Dollar und beim Kauf von Schweizer-Franken-Futures entstehen. Den Auswirkungen der Negativzinsen kann man nicht entkommen. Alle Vermögenswerte werden von toxischer Radioaktivität eingehüllt werden, die ihre Renditen nach unten zieht.
Lassen Sie uns zum Schluss einen Blick auf das Konzept des Kapitalwerts werfen und dieses auf Geschäftsverbindlichkeiten anwenden. In einer normalen Welt, d. h. einer Welt mit positiven Zinssätzen, besitzt eine Zahlung, die in Zukunft gemacht oder erhalten wird, weniger Wert als eine Zahlung heute. Der aktuelle Wert einer zukünftigen Zahlung wird durch den Marktzins reduziert. Wenn der Zinssatz beispielsweise bei 10% liegt, dann ist eine Zahlung über 100 Schweizer Franken in einem Jahr heute nur 90,91 Schweizer Franken wert.
Unser alter Freund: Der Kapitalwert
Aber zu 0% Zinsen ist eine zukünftige Zahlung genauso viel wert wie ihr nominaler Wert heute. Schon das allein wird einen Kollaps auslösen, da alle uneinlösbaren Schulden fortwährend sind. Der Wert einer ewigen Zahlung zu 0% Zinsen ist: unendlich.
Und wie lautete der Kapitalwert einer zukünftigen Zahlung zu negativen Zinsen? Die Mathematik sagt, dass dieser höher ist als in der Gegenwart. In anderen Worten: Eine Zahlung von 100 Schweizer Franken im nächsten Jahr ist bei einem Zinssatz von -10% heute 111,11 Franken wert.
Wenn sinkende Zinsen mit dem Fallen in ein Schwarzes Loch zu vergleichen sind, dann ist der Negativzins damit zu vergleichen, sich in der Masse des Objektes selbst zu befinden. Die Schuldenlast nimmt zu, bis sie Sie erdrückt.
Und wie wir mit dem obigen Kundenkredit gesehen haben, gibt es einen vernünftigen Weg, dieses Phänomen zu verstehen. Wenn die Zinsen negativ sind, würden Sie es besser finden, wenn Ihnen jemand eine festgelegte Menge schuldet, anstatt Sie zu bezahlen. Zumindest solange der Kredit dieser Person nicht ausfallgefährdet ist. Doch die sinkenden Zinsen stellen eine Gefahr für die Bonität des Kreditnehmers dar. Selbst wenn keinerlei andere negative Faktoren wirken, werden sinkenden Zinsen die Zahlungsfähigkeit der Schuldner letztlich zerstören.
Zahlungsausfälle und eine Flut an Zahlungsversäumnissen, bei denen eine Partei nicht zahlen kann und den Gläubiger so lange überstrapaziert, bis dieser ebenfalls zahlungsunfähig wird, werden einen Teufelskreis auslösen, der jede Währung irgendwann zerstört. Das ist unsere Prognose für den Schweizer Franken.
Wir wissen, dass das düster klingt. Und das ist der Grund, warum wir diesen Artikel verfassen: um die Welt vor dem zu warnen, was kommen wird. Und warum wir unsere Vision verfolgen, Zinsen auf Gold zu zahlen. Dies ist der einzige Weg, dieser drohenden Katastrophe zu entgehen.
© Keith Weiner
Monetary Metals
Der Artikel wurde am 30. Oktober 2018 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.