Panik am Anleihemarkt nur eine Frage der Zeit - Gold wird profitieren
16.11.2018 | Mark J. Lundeen
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Die Zahl der an der NYSE verzeichneten 52-Wochen-Tiefs ist gegen Ende Oktober wieder in den zweistelligen Bereich gesunken. Das hatten wir seit dem 21. September nicht mehr beobachtet. Wenn der Aufwärtstrend des Dow Jones echt ist, dann sollte die Zahl der 52-Wochen-Hochs bei den an der NYSE notierten Unternehmen künftig wieder in den dreistelligen Bereich steigen. Dies hatten wir zuletzt im Januar beobachtet. Aber die Bullen begrüßen es mit Sicherheit schon, dass die Zahl der 52-Wochen-Tiefs zuletzt abgenommen hat. Die Gewinne der im Dow Jones gelisteten Unternehmen sind zur Zeit höher als je zuvor. Doch wie diese Gewinne berechnet werden, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend geändert. Ich bin kein Buchhalter, aber ich bezweifle, dass die Gewinne des Dow Jones so aussehen würden, wie sie aktuell berichtet werden, wenn man die Standards der 1950er Jahre rigoros auf die Bilanzierung anwenden würde.
Die beiden Graphen im folgenden Chart sind nicht indiziert, sondern entsprechen den veröffentlichten Daten. Zwischen der Umlaufgeldmenge (rote Linie; Menge der Dollarscheine im Umlauf) und den Gewinnen der Unternehmen des Dow Jones (blaue Linie) lässt sich über die Jahrzehnte hinweg eine erstaunliche Beziehung feststellen.
Zwischen 1934 und 1979 (Chart im Chart) entsprach 1 Milliarde Dollar in der Umlaufgeldmenge offenbar in etwa 1 Dollar an Unternehmensgewinnen im Dow Jones. In meinen Augen waren die Unternehmensgewinne in dieser Zeitspanne daher nichts anderes als eine Funktion der monetären Inflation, die durch die Geldpolitik der Federal Reserve entstand.
Nach 1979 brachen die Gewinne der Dow-Jones-Unternehmen (blaue Linie) immer dann heftig ein, wenn sie zuvor gestiegen waren und die rote Linie berührt hatten. Das war zuletzt im Oktober 2007 der Fall. Seit April 2014 hat sich die Umlaufgeldmenge allerdings von den Unternehmensgewinnen entkoppelt. Welche Folgen diese Diskrepanz haben wird, kann ich aktuell noch nicht genau einschätzen. Aber ich gehe davon aus, dass sie sich letzten Endes nicht als positiver Faktor für den Aktienmarkt erweisen wird.
Interessant ist auch Folgendes: Die Gewinne der Dow-Jones-Unternehmen sind zwischen 1930 und 1933 ins Bodenlose gefallen und wurden während der Großen Depression vorübergehend negativ. Ihr Hoch vom Juli 1930 bei 20,22 $ überschritten sie erst im Januar 1949, als sie auf 21,52 $ kletterten. Das war fast zwanzig Jahre später!