Panik am Anleihemarkt nur eine Frage der Zeit - Gold wird profitieren
16.11.2018 | Mark J. Lundeen
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Beim Crash zwischen Oktober 2007 und September 2008 war das ganz und gar nicht der Fall. Zwar fielen die Gewinne auch während dieser Krise in den negativen Bereich, zum zweiten Mal in gesamten Geschichte des Dow Jones. Doch nach der Subprime-Kreditkrise dauerte es nur vier Jahre, bis sich die Gewinne wieder vollständig von dem Einbruch erholt hatten.Das kommt mir ganz einfach falsch vor. Vielleicht handelt es sich dabei um einen der merkwürdigen Zufälle, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten häuften, und die ich als "Fingerabdrücke der geldpolitischen Entscheidungsträger auf den Märkten" bezeichne. In jedem Fall gehe ich davon aus, dass sich die aktuellen Unternehmensgewinne letztlich als äußerst instabil erweisen werden. Wenn der nächste Bärenmarkt beginnt - ungeachtet aller Bemühungen der Notenbanker - würde mich ein Einbruch der Unternehmensgewinne in den USA, Hand in Hand mit dem Dow Jones selbst, keineswegs überraschen.
Ein großes Problem besteht heutzutage darin, dass die Wirtschaft viel zu hoch verschuldet ist. Selbst wenn ein Unternehmen eine blitzsaubere Bilanz vorweisen kann, können Sie sich sicher sein, dass das für die Kunden und Zulieferer des Unternehmens nicht zutrifft. Dazu kommt noch die Tatsache, dass die Märkte jahrzehntelang einen zu niedrigen Preis für allerlei Schuldtitel verlangten (d. h. sie kauften Schulden mit zu niedrigen Renditen). Sehen Sie sich den folgenden Chart an, der die US-Staatsverschuldung (blaue Linie) und die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries seit 1962 darstellt.
Die steigenden Verbraucherpreise, die Jahr für Jahr eine zweistellige prozentuale Erhöhung erfuhren, waren zwischen 1962 und 1981 nicht der einzige Grund für den enormen Anstieg der Anleiherenditen und Zinssätze. Da die Erinnerung an die Große Depression im Gedächtnis vieler Amerikaner noch frisch war, stellen sich rational denkende Menschen die Frage, wie Uncle Sam all das Geld jemals zurückzahlen würde, als sich die Staatsverschuldung der USA der Marke von 1 Billion $ näherte.
Das war eine sehr gute Frage, die leider nicht mehr gestellt wird. Doch in den späten 1970er Jahren forderten die Märkte vom Finanzministerium zweistellige Renditen als Risikoprämie für die Staatsanleihen.
Doch dann begannen wir aus der Generation der Babyboomer die Märkte, die Wirtschaft und auch die von der US-Notenbank Fed diktierte Geldpolitik zu beherrschen. Wir zahlten weiterhin einen zu hohen Preis für die US-Staatsanleihen und stellten damit unter Beweis, dass wir nicht vorhatten, aus den Fehlern anderer zu lernen. Auf diese Wiese stellten wir der Regierung die nächsten 18 Billionen $ an Kredit zur Verfügung, bis die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe im Juli 2016 schließlich auf lächerliche 1,38% gesunken war.
Wie wir gleich sehen werden, ist das heute ein Problem, denn die Zinsen steigen wieder. Die unten dargestellte Anleihe wurde im Februar 2001 mit einem Coupon von 5,38% ausgegeben. Anders gesagt erhält ein Anleger, der 1.000 $ in diese Anleihe investiert hat, jedes Jahr bis zum Februar 2031 eine Zahlung von 53,80 $. Anleihen repräsentieren ein festes Einkommen. Diese spezielle US-Staatsanleihe wird nie mehr als 53,80 $ im Jahr abwerfen - aber auch nie weniger.
Die Veränderungen, der die Rendite (rote Linie) dieser Anleihe in den letzten 18 Jahren unterlag, war abhängig von dem Kurs (blaue Linie), zu dem die Anleihe gehandelt wurde. Die Rendite belief sich im Juli 2016 auf 1,48%, weil der Markt bereit war, dem Besitzer der Anleihe für die jährliche Zahlung von 53,80 $ einen Preis von 1.556,50 $ zu bezahlen.