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Baumwolle: Hier sieht es ganz böse aus

13.02.2007  |   Sebastian Hell
Der am Freitag veröffentlichte Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums enthielt neben den gestern bereits besprochenen Agrarrohstoffen Mais, Weizen und Sojabohnen auch wichtige Informationen über Baumwolle.

Man musste kein Genie in Mathematik sein um zu wissen, dass die USDA ihre Übertragsraten für Baumwolle deutlich anheben würde wenn man nur 1 + 1 zusammen zählen kann. Ein Blick auf die Export & Sales der letzten Wochen bei Baumwolle zeigt, dass die Exporte aktuell bei 46,1% der Schätzmenge des Landwirtschaftsministeriums liegen, verglichen mit 80% im Durchschnitt über die letzten fünf Jahre. Somit war es nicht verwunderlich, dass die Exporte gegenüber der Januarschätzung um 1,2 Millionen Ballen auf 14,50 Millionen verringert wurden.

China ist bisher nicht als Großeinkäufer am Markt aufgetreten und die Chancen, dass es zu einem regelrechten Kaufrausch der Chinesen kommen wird stehen auch nicht sonderlich gut. Die chinesischen Importe wurden um eine Million Ballen verringert und betragen damit nur noch 15 Millionen Ballen (ein Ballen ist 480 Pounds schwer). Im letzten Jahr lag die Importquote Chinas noch bei 19,28 Millionen Ballen. Die amerikanische Übertragsrate stieg dadurch von 7,1 auf 8,3 Millionen Ballen und das Ending Stocks to Use Ratio kletterte von 34,3% auf 42,6%. Interessant ist, dass das Landwirtschaftsministerium am Verbrauch in den U.S.A. nichts verändert hat und diesen weiterhin auf fünf Millionen Ballen schätzt. Laut den aktuellen Zahlen ist es durchaus möglich, dass auch dieses Ziel verfehlt werden wird, da die Statistiken vom Dezember auf einen annualisierten Inlandsverbrauch von nur 4,75 Millionen Ballen hinweisen und damit eventuell eine weitere Erhöhung der Übertragsrate anstehen könnte. Momentan ist die Übertragsrate so hoch wie seit 21 Jahren nicht mehr und auch das Ending Stocks to Use Ratio befindet sich in ähnlichen Gefilden. Von einer Knappheit kann also nicht gesprochen werden.

Auf globaler Ebene zeigte sich eine Erhöhung der Übertragsrate von 52,26 auf 52,92 Millionen Ballen und das Ending Stocks to Use Ratio kletterte um 0,5% auf 43,6%. Vergleicht man die Übertragsrate mit der Historie seit 1980 erkennt man, dass wir aktuell den vierthöchsten Wert eingenommen haben der seitdem erzielt wurde. Aufgrund des steigenden Verbrauchs relativiert sich diese Zahl allerdings da das Ending Stocks to Use Ratio auf einem Zehn Jahres Tief steht, jedoch immer noch meilenweit von seinen Tiefstpunkten aus der Saison 1989/1990 entfernt ist.

Abschließend kann man sagen, dass Sie sich von Baumwolle nicht zuviel versprechen sollten. Der Mai Future könnte in den kommenden Tagen sein Kontrakttief durchbrechen und dadurch eine Reihe von Trendfolgern anziehen. Wichtig ist allerdings, dass die implizite Volatilität in der Nähe ihrer Zweijahrestiefs steht und momentan einen Boden bilden könnte. Somit halte ich Put Backspreads für eine interessante Lösung. Wie der Backspread funktioniert werden Sie am Wochenende in der neuesten Ausgabe von Corn & Oil erfahren. Weitere Infos unter www.cornandoil.com.


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© Sebastian Hell
www.emfis.com



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