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Eine goldene Renaissance

22.12.2018  |  Dr. Keith Weiner
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Das ist das Bild einer miserablen und armen Gesellschaft, die sich aus kleinen Bauerndörfern zusammensetzt, in denen das Leben nur aus der bloßen Erhaltung der eigenen Existenz besteht und Betriebe nicht mehr als Werkstätten sind, die einen oder maximal zwei Arbeiter beschäftigen. Stellen Sie sich das mittelalterliche Europa vor der italienischen Renaissance vor.

Der Teil der Welt, der nun die Entwicklungsländer umfasst, ist deutlich besser dran. Grund dafür ist, dass die Industrieländer Güter produziert haben, die so billig sind, dass sich sogar Arbeiter in Indien, sogar der einfache Reisbauer, Handys leisten können (wenn auch keine sanitären Anlagen oder Toiletten). Das Leben auf der gesamten Welt wird zu den ärmlichen Verhältnissen zurückkehren, die lange Zeit vorherrschten - wenn die Lichter im Westen ausgehen.

Viele Mitglieder der Goldgemeinschaft möchten, dass jeder seine Ersparnisse und Investitionen los wird und stattdessen Gold und Silber kauft und das Metall dann Zuhause unter der Matratze versteckt. Es stimmt, dass die Gold- und Silberpreise in die Höhe schnellen würden, wenn nur ein kleiner Prozentsatz der Leute so etwas tun würde. Diese Goldhalter fokussieren sich auf diesen Aspekt, aber nicht auf das, was wir oben beschrieben haben. Wir sagten zuvor, dass man vorsichtig damit sein muss, was man sich wünscht, also werden wir diesen Punkt nicht näher ausführen. Wir möchten heute ein anderes Argument anbringen.

Aufgrund der schleichenden Zentralplanung, des Sozialismus, dem Regierungseingreifen an allen Märkten und den künstlichen Interessenskonflikten zwischen Gruppen, gibt es einen weltweiten Megatrend des Vertrauensrückgangs. In seiner Dissertation beschreibt Keith einen Vertrauenszusammenbruch als einen der acht Indikatoren für eine finanzielle Implosion: "(8) die Bereitschaft der Menschen, einander zu vertrauen, erreicht einen Tiefstand."

Dieser Trend tritt zwangsläufig auf, solange die Regierung bei der Produktion eingreift und die Koordinierungsfähigkeit der Menschen immer weiter verschlechtert. Viele Artikel wurden darüber geschrieben, wie die Banken Profite privatisieren und Verluste vergesellschaften. Einlagensicherungen, nicht zu vergessen die Zentralbank als Kreditgeber letzter Instanz, stellen einen moral hazard (moralisches Risiko) dar, Risiken zu ignorieren und mit dem Geld anderer zu spekulieren. Vor kurzem hat man damit begonnen, politische Maßnahmen für Bailins einzuführen. Dabei verlieren Einzahler alle ihre Ersparnisse und erhalten stattdessen (möglicherweise wertlose) Aktien der Bank.


Rationale Reaktion auf das irrationale Sozialsystem

Etwas macht unsere Mission, den Trend umzukehren und die Zivilisation zu retten, äußerst frustrierend. Die Tatsache, dass es eine vollkommen rationale Reaktion ist, kein Vertrauen zu schenken, wenn der Gegenüber nicht vertrauenswürdig erscheint. Es ist vollkommen rational, sein Kapital zurückzuziehen, wenn eine Gegenpartei dieses einem unangemessenen Risiko aussetzt oder unzureichende oder negative Realrendite zahlt.

Eine Nebenbemerkung: Mit Realrendite meinen wir nicht das Messen des Verbraucherpreisindexes und die anschließende Subtraktion der Zinsen. Preise werden in Geld gemessen. Geld kann nicht in Preisen gemessen werden. Wenn Sie eine Tüte mit Gummibärchen leeren und diese der Reihe nach anordnen, können sie diese Linie mit einem Lineal messen, was z.B. 500 Millimeter ergibt. Sie können dies nicht umkehren und schlussfolgern, dass das Lineal dieselbe Länge wie zwei Tüten Gummibärchen besitzt.

Wir messen Realrenditen finanziell - d.h. mit Gold. Wenn Sie 1.200 Dollar besitzen und 3% Zinsen erhalten, dann befinden Sie sich zum Ende des Jahres im Besitz von 1.236 Dollar. Wenn der Goldpreis jedoch auf 2.472 Dollar steigt (das prognostizieren wir nicht, verwenden diesen Wert jedoch der Einfachheit halber), dann befinden Sie sich nicht länger im Besitz von 1 Unze, sondern nur noch 0,5 Unzen. Sie haben 50% verloren. Sie wären (viel) besser dran, wenn Sie einen Gold-Krügerrand unter Ihrer Matratze versteckt hätten.

Wir werden nicht einmal über den Besitz von Gold gegenüber der freiwilligen Teilnahme an einem Bailin sprechen.

Wie löst man also ein Problem, das von Menschen verursacht wurde, die rational auf die perversen Anreize reagieren, die durch ein irrationales System geboten wurden? Man muss ihnen andere Anreize bieten. Man muss an ihre Rationalität appellieren, an ihr Eigeninteresse zu vertrauen, zu investieren.


Was ist der Goldstandard wirklich?

Der Goldstandard ist viel mehr als nur solides Geld. Wenn er den Bedürfnissen der Menschen entsprechen und die moderne Zivilisation unterstützen soll, muss er auf ehrlichem Kredit basieren. Er muss Ehrlichkeit und moralische Rechtschaffenheit verkörpern.

Wir realisieren, dass das keine attraktive Thematik ist. Eine Überschrift, die "Gold wird auf 5.000 Dollar steigen" schreit und eine Unterüberschrift besitzt, die davon handelt, dass die Leute physische Metalle kaufen, wird jedermanns Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eine Predigt, die die Worte "moralische Rechtschaffenheit" beinhaltet wohl eher weniger.

Aber auf eine gewisse Art und Weise fasst dies zwei Alternativen zusammen, denen wir gegenüberstehen. Erstens: Eine Spekulation für den schnellen Reichtum auf die von der Fed veranlasste Vermögenspreisvolatilität, die Konvertierung jemandes Reichtums zum Einkommen eines Anderen und die Zerstörung des Kapitals, um unseren derzeitigen Lebensstil fortzusetzen. Zweitens: Die langweiligen Tugenden der alten Schule, also Ehrlichkeit, eine ehrliche Handlungsweise, solider Kredit und das Vorantreiben des Wachstums, das im 14. Jahrhundert in Florenz begann.

Das klingt vielleicht nicht sonderlich anziehend und ist des Weiteren ein langer und harter Weg... Nichtsdestotrotz hoffen wir jedoch, dass Sie uns dabei helfen werden, das goldene Heilmittel für den Dollarkrebs unter die Leute zu bringen.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 26. November 2018 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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