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Thomas Allen: Papiergeld - Das ideale Geld?

31.12.2018
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Darüber hinaus begünstigt Papiergeld verschwenderische Verhaltensweisen. Da sich sein Wert fast immer verringert, führt der Verlust der Kaufkraft zu höheren Preisen. Die Preise steigen dabei schneller und eher als die Löhne, d. h. die Arbeiter müssen mehr für Güter und Dienstleistungen bezahlen, die weiterhin die gleiche Arbeitskraft erfordern. Die meisten Arbeiter und Angestellten verfügen zudem nicht über ausreichende Mittel, um Güter zu horten und in Zukunft zu höheren Preisen zu verkaufen oder selbst zu verwenden.

Schlimmer noch ist, dass das nicht konvertierbares Papiergeld die Tugenden aushöhlt, die unsere Gesellschaft und die Sozialsysteme stützen. Es untergräbt Fleiß, Genügsamkeit und Sparsamkeit und leistet der Verschwendung und der Spekulation Vorschub. Nicht einlösbares Papiergeld ist das effektivste Mittel, um die Arbeiterschaft zu betrügen, denn es führt dazu, dass das Vermögen der Arbeiter und Angestellten in die Taschen der Reichen und der Regierungen fließt.


10. Gold ist kein essentieller Bestandteil einer Währungseinheit

Die Befürworter des Papiergeldes argumentieren, dass Gold nicht notwendig ist, um eine Währungseinheit zu definieren. Gold sei für eine Währung ebenso wenig von essentieller Bedeutung wie Messing oder Holz für das Yard oder den Meter. Diese Längeneinheiten werden nicht durch das Material des Zollstocks definiert, sondern über die Entfernung, die das Licht in einem bestimmten Sekundenbruchteil zurücklegt.

Analog dazu sei auch der Wert einer Währungseinheit nicht durch das Material definiert, aus dem das Geld hergestellt ist. In einem Goldstandard definiert sich die Währungseinheit über den Wert von Gold mit einer bestimmten Masse und Feinheit. Der Dollar war beispielsweise definiert als 23,22 Grain Feingold und entsprach daher dem Wert von 23,22 Grain Gold. In unserem heutigen Währungssystem ist der Dollar eine nebulöse Abstraktion, dessen Wert nur über sich selbst definierbar ist.

Den Wert einer Währungseinheit wie den Dollar, Peso oder Euro über den Wert der Güter zu definieren, die man damit kaufen kann, schafft eine Illusion von Stabilität. Mit einem Dollar kann man immer Güter im Wert von einem Dollar kaufen, doch die Quantität und oft auch die Qualität dieser Güter sinkt im Laufe der Zeit. Jeder, der die Zeit erlebt hat, in der der Goldmünzstandard und später die Umtauschbarkeit der Währung in Gold abgeschafft wurden, kann die Instabilität der abstrakten Währungseinheiten und ihren konstanten Wertverlust aus eigener Erfahrung bezeugen.

Nicht konvertierbares Papiergeld kann in Form von Banknoten, die nicht länger einlösbar sind, oder in Form von staatlich verordneten Geldscheinen auftreten. Beispiele sind der US-Dollar seit 1932 bzw. vor 1879. Beide Formen des Papiergeldes leiten ihren ursprünglichen Wert von dem Hartgeld, d. h. von den Goldmünzen ab, die sie ersetzten.

Im Gegensatz zu Gold, das nicht nur einen monetären Wert besitzt, sondern seinen Wert auch aus anderen Anwendungsbereichen ableitet, haben Papierwährungen nur einen einzigen Nutzen: die Verwendung als Geld, Tauschmittel, Recheneinheit und zur Zahlung von Schulden und Steuern. Die Qualität dieses Geldes und damit auch seine Eigenschaften als Wertspeicher sind folglich mangelhaft. Als Geld von geringer Qualität ist es zudem ein schlechter Standard für Tauschgeschäfte, d. h. ein schlechter Standard für Preise, Abrechnungen und Werte.

Nicht einlösbares Papiergeld hat einen Wert, aber dieser leitet sich ausschließlich von seiner Verwendung als Geld ab und hängt vom Vertrauen ab, das die Menschen in die Währung haben. Er ist zudem in einem gewissen Maße abhängig von der Autorität und Macht der Regierung, die es der Bevölkerung aufzwingt. Sobald der Wert des Papiergeldes jedoch unter eine gewisse Schwelle gesunken ist, kann auch die Macht der Regierung die Menschen nicht länger dazu bringen, es zu akzeptieren, selbst unter Androhung der Todesstrafe.

Auch hier sind die französischen Assignaten und der Kontinental-Dollar gute Beispiele. Wenn die Regierung nicht glaubhaft verspricht, dass das Papiergeld schon bald in Münzen aus Edelmetall getauscht werden kann, nimmt das Vertrauen in die Währung rasch ab. Sinkendes Vertrauen führt zu sinkendem Wert und sinkender Kaufkraft des Geldes.

Wenn der Wert einer nicht konvertierbaren Papierwährung rückläufig ist, nimmt auch die Nachfrage ab, was wiederum zu weiteren Wertverlusten führt. Folglich ist mehr Geld nötig, um die gleiche Menge an Gütern zu kaufen, d. h. das Geldangebot muss sich erhöhen. Dadurch wird das Vertrauen in die Währung zusätzlich untergraben und die Nachfrage sinkt weiter. Der Anstieg des allgemeinen Preisniveaus setzt sich fort.

Nicht konvertierbares Papiergeld funktioniert also durchaus als Geld, ist einer Goldwährung jedoch unterlegen. Es kann als Tauschmittel, als Standard für Schuldenrückzahlungen (vor allem, wenn es gesetzliches Zahlungsmittel ist), als Wertmaßstab und sogar als Wertspeicher dienen. Weil es im Laufe der Zeit jedoch unweigerlich an Wert verliert, betrügt es die Gläubiger und führt zur Verarmung von Arbeitern und Angestellten. Da die Rate des Wertverlustes zudem schwankt, ist Papiergeld ein schlechter Wertmaßstab. Im Gegensatz zu Goldmünzen ist es außerdem nicht in der Lage, Schulden endgültig zu tilgen. Es überträgt sie lediglich auf den Emittenten des Papiergeldes.


© Thomas Allen
Gold Standard Institute



Dieser Artikel wurde am 14.11.2018 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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