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Wöchentlicher Kommentar: Zeitrahmen

19.02.2007  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Ich vermute, dass wir kurz vor oder schon an dem Punkt sind, an dem die technischen Fonds eine maximale Longposition in Gold- und Silber-Futureskontrakten aufgebaut haben. Wir stehen bei oder über Höchstständen von Fonds-Longpositionen/Händler-Shortpositionen in Gold und Silber, die in der Vergangenheit zu signifikanten Ausverkäufen geführt haben, auch wenn wir uns aktuell noch nicht in der Nähe der historischen Allzeit-Höchtstände befinden. Die Frage ist also, wie wahrscheinlich es ist, dass wir von diesem Punkt aus auf die historischen Allzeit-Höchststände von vor eineinhalb Jahren zusteuern? Diese Frage ist wichtig, da ein Anstieg von hier bis auf die Allzeit-Hochs der Longpositionen von technischen Fonds gezwungenermaßen auch zu höheren Preisen führen würde. Obwohl es natürlich möglich ist, habe ich nicht das Gefühl, dass dies passieren wird. Lassen Sie mich meine Überlegungen dahinter erklären.

Viele Faktoren laufen darauf hinaus, auf welche Höhe die Positionen der technischen Fonds ansteigen können. Preisbewegungen, Margin-Forderungen, Volatilität und die das entsprechende Trading-Risiko (wie nah liegen die Durchschnittslinien) spielen alle eine wichtige Rolle bei der Bestimmung der größtmöglichen Positionen der technischen Fonds.

Von grundlegendem Interesse ist die eigentliche Summe des gesamten Vermögens, das die Fonds kontrollieren. Mehr Kapital bedeutet unter gleich bleibenden Umständen eine größere potentielle Position. Weniger Kapital deutet auf eine kleinere mögliche Position hin. Dies sind die grundlegenden Dinge, die mir derzeit am meisten Sorgen bereiten. Nehmen wir den John Henry & Company (www.jwh.com) als Annäherung für den Sektor der technischen Fonds. Zur Zeit der historisch höchsten Longpositionen in Gold und Silber von September bis Dezember 2005 verwaltete dieser Fond mehr Kapital als zu jedem anderen Zeitpunkt. Seit dessen ist das verwaltete Vermögen, grundsätzlich aufgrund der Trading-Performance (aber auch aufgrund von Entnahmen durch Investoren), fast auf 45% seines Wertes gesunken. Wenn das verwaltete Kapital im gesamten Sektor der technischen Fonds sich ähnlich verhält wie das von Henry, würde dies gegen eine noch größere Position sprechen, als aktuell gehalten wird.

Seit der zweiten Jännerwoche ist der Goldpreis um mehr als 60 $ gestiegen. Wenn man die aktuellsten COT-Daten heranzieht und von Dienstag an extrapoliert, ist die Netto-Fond-Long-/Dealer-Short-Position meiner Meinung nach um mehr als 80.000 Kontrakte angestiegen. Das entspricht 8 Millionen Unzen oder 250 Tonnen Gold. (Silber ist um fast 15.000 Kontrakte oder 75 Millionen Unzen netto gestiegen, der Preis stieg um 1,50 $). Dies ist historisch gesehen einer der größten Anstiege von Netto-Goldkontrakten innerhalb 5 Wochen, vor allem wenn man das geringere von den technischen Fonds verwaltete Vermögen in Betracht zieht. Mir erscheint es offensichtlich, dass Gold in diesem Zeitraum um 60 $ gestiegen ist, nachdem Fonds und andere Spekulanten 8 Millionen Unzen an Futures-Kontrakten gekauft haben. Der große Gold-ETF GLD stieg hingegen im selben Zeitraum um weniger als 10 Tonnen oder etwa 300.000 Unzen Gold.

Wenn ich Recht haben sollte und die Käufe der technischen Fonds der Grund für den Preisanstieg von Gold in den letzten 5 Wochen waren, könnte auf dem Markt das Risiko eines signifikanten Preisrückgangs bestehen, wenn diese Positionen liquidiert werden. Weiters habe ich das Gefühl, dass die technischen Fonds von den Dealern absichtlich in Longpositionen gelockt wurden, da diese Dealer eine große Liquidation der Longpositionen dieser Fonds auslösen wollen, um Shortpositionen in Gold und Silber in großer Zahl zurückkaufen zu können. Wenn es zu dieser Liquidation kommt, sollte eine phänomenale Kaufgelegenheit entstehen, sobald diese Liquidation abgeschlossen ist. Denken Sie wie immer nicht daran, langfristige Silberpositionen aufgrund von temporären Rückgängen um ein oder zwei Dollar, die vielleicht gar nicht oder erst später eintreten, zu liquidieren.

Wenn ich mit irgendetwas falsch liegen sollten, dann wahrscheinlich mit mit der kurzfristigen Prognose. Es ist absolut möglich, daß die Händler überrannt werden oder für die Tech-Fonds, daß diese noch mehr Longpositionen zu höheren Preise eingehen, bevor sie liquidiert werden, oder sogar, daß die Käufe nicht von den Tech-Fonds kommen, sondern von ganz woanders her. Wenn ich aber über negative Zeichen in den COT nicht berichten würde, wenn sie auftreten, würde ich mich selber nicht mehr als objektiv ansehen.


Die langfristige Entwicklung

Die Kunden von IRI, Inc. erhalten Mr. Butler’s Abhandlung über den langfristigen Ausblick für Silber, dieser wird nächste Woche im Internet veröffentlicht.


© Theodore Butler

Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de von Hermann Wagner. Das Original wurde am 12.02.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht. (Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwenigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.)

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