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Steigende Zinsen und Preise

29.01.2019  |  Dr. Keith Weiner
Jahrelang gab man der Gier die Schuld an der weltweiten Finanzkrise. Möchten Sie da nicht auch hinausschreien: "Was? Waren die Leute 2007 oder 1997 nicht auch gierig?" Gier kann dieses Phänomen absolut nicht erklären. Sie dient lediglich dazu, bestehende Überzeugungen zu bekräftigen. Es liegt mir fern, die Überzeugungen anderer Leute anzugreifen (Okay, okay, das tun wir manchmal dennoch von Zeit zu Zeit), doch das ist kein wissenschaftlicher Ansatz, um beobachtete Ereignisse zu erklären.

Um eine Krise ordnungsgemäß zu verstehen, muss man die eigentliche Ursache ergründen. Und wenn die Krise zuvor noch nicht aufgetreten ist, dann muss Ihre Theorie begründen, warum sie nicht schon damals aufgetreten ist, sondern dies erst heute tut.

Stellen Sie sich vor, dass ein altes Unternehmen XYZ insolvent geht. "Die Zeiten ändern sich", sagen die Leute, um ein wirtschaftliches Phänomen zu erklären. Oder etwas weniger ungenau: "Die Märkte verändern sich." Manches Mal sagen sie sogar etwas wie: "Das Unternehmen XYZ konnte sich nicht an die Veränderungen anpassen."

Diese Aussagen sind faule Ausreden.

Die Zeiten ändern sich ständig. Märkte ändern sich ständig. Wenn XYZ ein altes Unternehmen ist, dann hat es sich offensichtlich im Laufe der Zeit an viele große Veränderungen anpassen müssen. Wir müssen also spezifischer werden. Welche Veränderung veranlasste XYZ zur Insolvenz? Und warum passte sich das Unternehmen nicht an diese Veränderung an, wie es das zuvor immer getan hatte?

Wir stellen uns Radio Shack als XYZ vor. Einst fand sich ein Ableger in jedem Einkaufszentrum und in jeder Stadt Amerikas, dann ging es abwärts. Was ist passiert?

Wenn wir die aus dem Gleichgewicht gebrachten Zinsen einer uneinlösbaren Währung diskutieren, dann sprechen wir üblicherweise über einen Abwärtszyklus (d.h. wenn Zinsen und Preise fallen). Das macht Sinn, da die Zinsen seit 1981 zurückgehen. Doch es kann interessant sein, diesen mit dem vorherigen Aufwärtszyklus zu vergleichen (1947 bis 1981, als die Zinsen und Preise stiegen). In einem vorherigen Artikel schrieben wir über Keynes' berühmtes Zitat von Lenin:


"Es gibt keinen subtileren, keinen sichereren Weg, das existierende Fundament der Gesellschaft auf den Kopf zu stellen, als die Währung zu verprassen."

Die meisten Menschen würden annehmen, dass sich dies auf die steigende Dollarmenge bezieht, die ihrer Ansicht nach steigende Preise verursacht und dann wiederum irgendwie den Kapitalismus zerstör t... Oder so in der Art. Es ist etwas wage. Lenin sagt laut Keynes' Zitat weiterhin:

"Dieser Vorgang zieht alle heimlichen Kräfte des wirtschaftlichen Gesetzes auf die Seite der Zerstörung und tut dies auf eine Art und Weise, die kein Mensch unter Millionen jemals diagnostizieren könnte."

Keynes und Lenin beziehen sich hierbei auf mehr als nur den Preisanstieg. Sie berufen sich nicht auf die nostalgische Zeitperiode, als Benzin 26 Cent je Gallone kostete und wir Hin- und Rückweg zur Schule laufen mussten. Bergaufwärts. Im Schnee. Und ohne Schuhe (die 2 Dollar kosteten).

Wir haben in einem Artikel auch davon gesprochen, wie eine Veränderung der Recheneinheit eine Illusion der Profitabilität schafft. Radio Shack präsentiert einen interessanten Fall, den man in Anbetracht der Tatsache, wie sich die Zeiten nach 1981 verändert haben, genauer betrachten sollte. Zweifelsohne gibt es auch andere Faktoren, doch lassen Sie uns angesichts des Aufwärtszyklus, der 1981 endete, einen Blick auf das Inventar werfen.

Wir glauben, dass jedes Produktions- und Vertriebsunternehmen in den 1970er Jahren schließlich zum Verkauf von Anleihen übergegangen ist, um Inventar anzusammeln. Der Verkauf einer Anleihe ist ein Gewinn, wenn der Marktpreis der Anleihe mit Sicherheit fallen wird. Oder umgekehrt: Kreditaufnahme ist ein guter Zug, wenn die Zinsen steigen werden.

Zeitgleich wird garantiert, dass das Inventar an Wert zulegt. Der Kauf von weiterem Inventar ist also ein Gewinn.


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