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Goldverkäufe durch den Internationalen Währungsfonds

26.02.2007  |  Redaktion
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"Zweitens sollten die Verkäufe innerhalb des Rahmens des geltenden Goldabkommens der Zentralbanken (CBGA) durchgeführt werden, d.h. es sollte nicht zu den Verkäufen, die von den Zentralbanken schon vorprogrammiert sind, hinzuaddiert werden, sondern durch die Reduktion der Goldmengen, die die Zentralbanken unter dem Abkommen verkauft hätten, erfasst werden."

"Und drittens haben wir darauf hingewiesen, dass die Verkäufe sehr vorsichtig vollzogen werden sollen, was die Periodizität der Menge und die Art dieser Verkäufe angeht, um den Markt nicht durcheinander zu bringen."

Das CBGA-Abkommen verpflichtet die unterzeichnenden Zentralbanken (das sind alle großen, abgesehen von den USA), Verkäufe auf maximal 500 Tonnen im Jahr zu beschränken. Im Jahr 2006 haben die Banken jedoch nur 350 Tonnen freigegeben. Also will das Komitee des Internationalen Währungsfonds wohl darauf hinaus, dass man die Zurückhaltung in diesem Jahr ausgleicht, und gleichzeitig nicht zulässt, dass durch die Verkäufe die Menge an Gold, die den Markt erreicht, das vorbestimmte Limit von 500 Tonnen übersteigt.

Doch es ist wichtig, hier einige Dinge im Hinterkopf zu behalten.

Zum einen gehört das Gold nicht dem Internationalen Währungsfonds. Das Metall gehört den Kontoinhabern der Nationen, deren größte die USA sind. Uns Steuerzahlern gehört dieses Gold, und deshalb haben wir ein wirkliches Interesse zu erfahren, was damit passiert.

Zweitens hat der Internationale Währungsfonds das Traden von Gold verboten. Die Statuten halten fest, dass der Fonds nicht die "Befugnis habe, Gold zu kaufen", und dass er sich auch nicht an "anderen Goldtransaktionen - wie z.B. Kredite, Leasing, Swaps oder die Verwendung von Gold als Sicherheit - beteiligen darf."

Das einzige was der Fonds darf ist "Gold zu Begleichung von Zahlungsverpflichtungen der Mitglieder" annehmen und "Gold direkt verkaufen." Aber für das letztere wird eine "Mehrheit von 85% aller Wahlberechtigten" benötigt. Da die USA ungefähr 17% der Wahlberechtigten ausmachen, können sie allein keinen Vertrag zustande kommen lassen. Aber sie haben den notwendigen Einfluss, einen Deal zu verhindern.

Der Bericht des Crockett Teams ist nicht der erste, durch den das Konzept von Goldverkäufen durch den Internationalen Währungsfonds auf den Tisch kommt. Das ist eine Idee, die in der Vergangenheit wiederholt aufkam aber immer scheiterte, entweder wegen einer Opposition aus Amerika oder von einer Mehrheit der Mitglieder, unter denen sich viele Nationen befinden, die Gold herstellen und ein Interesse daran haben, weiterhin festen Boden unter den Preisen zu haben.

Wie wird die Haltung der USA diesmal aussehen? Wir werden abwarten und sehen was passiert, aber wenn sich aus der Vergangenheit Schlüsse ziehen lassen, dann wird es eine hartnäckige Opposition geben. Die entgültige Entscheidung darüber, ob man ein Veto einlegt oder nicht, liegt beim Kongress, in dem die Demokraten in der Vergangenheit solche Goldverkäufe durch den Internationalen Währungsfonds aus dem Grunde abgelehnt haben, dass sie den armen Nationen Schmerzen zufügen würden. Senator Harry Reid führte einst die Minderheit an und man kann davon ausgehen, dass er sich an seinen Kurs auch jetzt halten wird, wo er eine Mehrheit anführt. Vielleicht aber auch nicht, das hängt ganz davon ab, aus welcher Richtung der politische Wind gerade weht.

Während die bekannt gegebenen Motive des Internationale Währungsfonds fiskalisch Sinn ergeben - vorausgesetzt man akzeptiert, dass der Fonds wirklich so groß und einflussreich sein muss, wie er ist - haben die Goldbugs dennoch sofort angefangen, nach den Hintergründen hinter dieser Geschichte zu suchen.

Wenn das Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) recht behält mit der Annahme, dass die amerikanische Regierung bewusst in Einklang mit den großen Zentralbanken gehandelt hat, um den Goldpreis zu unterdrücken und die innewohnende Schwäche des Dollars zu vertuschen (eine Anstrengung, von der es heißt, dass Greenspan dazu gerne seinen Beitrag geleistet hätte) dann steuert der Vorschlag des Internationalen Währungsfonds genau in Richtung einer solchen Verschwörung.

Die versteckte Bedeutung könnte sein, dass der Internationale Währungsfonds mit den Goldverkäufen aushelfen muss, weil die Unterzeichner des CBGA zu zögerlich sind, wenn es darum geht, sich von ihren Reserven zu trennen, um den Preisen einen Deckel aufzusetzen und sie sind vermutlich auch erfreut über eine Wertsteigerung ihrer Vermögenswerte. Wenn die jährlichen Verkäufe auf 500 Tonnen hochgetrieben werden, dank einer Beteiligung des Internationalen Währungsfonds, sollte das auch zu einer weiteren Unterdrückung der Preise beitragen. Es wäre kein großer Schock, wenn der Internationale Währungsfonds damit einer Ausschreibung der USA nachkommt.

Zudem ist es auch noch möglich, dass einige der Einzahler, die Dollar in den Händen halten und wegen des Abfalls derselben nervös werden, anfangen Krach zu schlagen und ihr Gold zurückzufordern. Den Dollar nach oben zu treiben, indem man Gold verkauft könnte als ein Schritt verstanden werden, ihnen ihre Sorgen abzunehmen.





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