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Die ungeschriebene Geschichte von Nixon und der 35-Dollar-Goldbindung

25.02.2019  |  Mark J. Lundeen
- Seite 6 -
Es waren mehr Dollar in Gold nötig als Forderungen darauf in Papiergeld. Das Richtige wäre gewesen, wenn die "geldpolitischen Autoritäten" die Federal Reserve zu einer insolventen Bank erklärt hätten, ihre Vermögenswerte liquidiert und ihre Federal-Reserve-Banknoten (Papiergeld) aus dem Umlauf genommen hätten. Aber das fand nicht statt.

Präsident Roosevelt legte seinen Amtseid im Januar 1933 ab, als die USA sich in einem deflationären Zusammenbruch befanden, der durch das damals noch neue US-Notenbank verursacht wurde. Eine seiner ersten Amtshandlungen bestand darin, nicht Papiergeld, sondern Goldmünzen aus dem Umlauf zu nehmen. Amerikanischen Bürgern wurde angeordnet ihr Gold zu einem Wechselkurs von 20,67 US-Dollar je Unze bis zum 1. Mail 1933 abzugeben oder ihnen drohte eine Geldstrafe von 10.000 US-Dollar bzw. 10 Jahre Gefängnis oder beides.

Dieser Link geht mehr ins Detail ein, als ich hier die Zeit dafür hätte. Ich werde wütend, wenn ich lese, wie Privatpersonen auf Grundlage dieser Verordnung verfolgt wurden.

Anfang 1934 wurde der Dollar auf 35 US-Dollar je Unze abgewertet, eine Wertminderung von 70% zu den früheren 20,67 US-Dollar je Unze. Diese Wertminderung des US-Dollars ist in dem obigen Chart leicht erkennbar. Durch eine Unterschrift von Roosevelt hatte das US-Finanzministerium nun mehr Dollar in Gold als Papiergeld in Umlauf, und das inländische Papiergeld war keine Forderung für das Gold des Finanzministeriums mehr. Das war der erste Ausfall des US-Finanzministeriums im 20. Jahrhundert.

Nach der Wertminderung des Dollars auf 35 US-Dollar je Unze überflutete Gold die Vereinigten Staaten. Dieser Zufluss von Gold, wie es zu der Zeit im Barron's berichtet wurde, war europäisches Gold auf der Flucht vor den bevorstehenden Gefahren von Hitler-Deutschland. Man bemerke, dass die Goldbarren und -münzen, die dieser Strom des europäischen Zentralgolds darstellt, nicht vor, sondern nach der Wertminderung des Dollars eintraf.

Der obige Chart umfasst nur US-Gold und Bargeldumlauf von 1925 bis 1937, aber es zeigt überhaupt nicht, was die Federal Reserve tat, um den inflationären Aufschwung der 1920er und den deflationären Abschwung der 1930er zu kreieren - die Ausbreitung und Minderung von Bankkrediten innerhalb der Wirtschaft.

Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die NYSE-Margin-Schulden von 1926 bis 1935. Unten sehen wir den Dow Jones (blaue Kurve) und die NYSE-Margin-Schulden (rote Kurve). Der Chart erklärt sich von selbst. Der Aktienmarkt der goldenen 1920er wurde mit Margin-Schulden (Kredit von der US-Notenbank) angetrieben. Nachdem der Dow Jones Anfang September 1929 seinen Höchststand erreichte, verschärfte sich der anschließende Bärenmarkt mit dem Abzug von Margin-Schulden aus der NYSE.

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Die Tabelle im Chart fasst den Aufschwung der goldenen 1920er und den Einsturz des Aktienmarkts in der Weltwirtschaftskrise zusammen. Von Februar 1926 bis Herbst 1929 stieg der Dow Jones um 138%, während die NYSE-Margin-Schulden um 120% stiegen. Während der Weltwirtschaftskrise fielen sowohl der Dow Jones als auch die NYSE-Margin-Schulden um 89%.

Mein zweiter Chart zu Bargeldumlauf und Gold des US-Finanzministeriums verlängert deren Kurven bis 1976, und die darauf erkennbare Ausweitung der Geldinflation ist bemerkenswert. Der Strom ausländischen Goldes von 1934 bis 1941 erhöhte die US-Goldreserven von 7,73 Mrd. US-Dollar auf 22 Mrd. US-Dollar, eine Zunahme von 14,27 Mrd. Dollar in Gold zu 35 US-Dollar je Unze Gold.

Die Inflation des Bargelds in Umlauf von 1941 bis 1945 war der größte prozentuale Zuwachs am Papiergeldangebot in der Geschichte des US-Finanzministeriums; der Zweite Weltkrieg wurde genauso wie der Erste Weltkrieg mit Geldinflation finanziert. Hier ist ein Zitat aus der Barron's-Ausgabe vom 31. Dezember 1951:

"Am 15. November 1951 wurde ein neues Tief von 53 Cent bezüglich des Dollarwerts von 1935-1939 erreicht. In einem ausführlichen Kommentar zur Minderung des Dollars besagt der Dezemberbrief der National City Bank: "Aus der Sicht des Kreditgebers - Käufer eines Sparbriefs, Rentner, Versicherungsbegünstigter, Lehrer mit niedrigem Einkommen - waren die Erfahrungen während und seit dem Zweiten Weltkrieg entmutigend. Inflation ist eine versteckte Steuer und sie sind die Hauptleidtragenden."

In Übereinstimmung mit wiederholten Aussagen von Professor Sumner H. Slichter, fügt die City Bank hinzu: "Leute, die sich mit dem schwächenden Wert des Dollars abgefunden haben, sehen sich nach Immobilien und anderen Kapitalinvestitionen als Absicherung gegen Preisinflation und Dollarminderung um."

Betrachtet man unten die blaue Bargeldumlauf-Kurve von 1935 bis 1946, ist der Grund für die Preisinflation offensichtlich.

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