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Ressourcen natürlich

01.03.2007  |  Redaktion
Die Rohstoffmärkte hat es in unterschiedlicher Form schon immer gegeben, oder zumindest seit dem alten Griechenland und Rom. Sie haben sogar die dunklen Zeitalter überlebt und sind als örtliche Märkte im Mittelalter wieder aufgetaucht. Sie wurden von Handelsverbünden organisiert, zu denen sich Händler, Handwerker und Marktschreier zusammenfanden.

Während der nächsten Jahrhunderte entwickelten sich diese Märkte in England, Europa und auch in Japan und der neuen Welt zu Börsen, so wie wir sie heute kennen. US cash commodity exchanges tauchten zuerst in New York für das Trading heimischer Produkte auf. Auch wenn heute keiner dieser Märkte mehr besteht, bilden sie die Grundlage des Rohstoffmarktes so wie wir ihn heute kennen. Seit 1848, als das Chicago Board of Trade gegründet wurde, standen Rohstofffutures als Mittel der Hersteller und Verbraucher zur Verfügung, die Preisbewegungen auszugleichen und sich gegen die Marktrisiken zu schützen, und waren darüber hinaus eine Möglichkeit für die Investoren, die Marktbewegungen zu kapitalisieren.

In ihren frühen Tagen wurden die Futuresmärkte in erster Linie genutzt, um die Lieferung der wirklichen Rohstoffe auszuführen. Heute führen weniger als ein Prozent der gesamten Futureskontrakte wirklich zu einer Lieferung gegen den Kontrakt. Es steckt also nicht ein Fünkchen Wahrheit hinter der Geschichte, dass man am Ende mit zweihundert Stück Vieh im Vorgarten dasteht, oder mit 1.500 Liter Orangensaft, der im eigenen Kühlschrank gelagert werden muss, oder dass ein LKW voll Getreide im Vorgarten abgeladen wird. Es sei denn, das ist es, was Sie das wirklich wollen.

Momentan erlebt die Welt einen Superzyklus bei den Rohstoffen - einen Boom bei den Ressourcen, der vermutlich noch ein weiteres Jahrzehnt andauern wird. Der Markt für Rohmaterialien ist vollständig aus dem Häuschen - wegen China, wegen Indien, wegen der scharf ansteigenden Nachfrage nach Öl und der zurückgehenden Energievorräte und der verheerenden Auswirkungen von Hurrikans auf die Ölproduktion in den amerikanischen Küstenregionen. Es ist wirklich an der Zeit, dass auch Sie in diesen Gewinnzyklus mit einsteigen.

Die Geschichte ist voll von solchen Ereignissen, die einen entweder den Gang wechseln lassen oder dazu führen, dass sich der Magen umdreht, und jedes dieser Ereignisse hat seine eigene Bedeutung. Aber jedes einzelne steht mit den anderen über die endlosen Zyklen von Angebot und Nachfrage in Verbindung. Und während die Welt sich weiter um Ressourcen bemüht, sind die Möglichkeiten für einen gerissenen Anleger unbegrenzt. Und weil diese Produkte begrenzt sind, können wir davon ausgehen, dass die Nachfrage auch weiterhin steigen wird. Momentan erleben Sie den besten Moment im Laufe der Geschichte, mit dem Trading von Ressourcen Geld zu machen.

Blicken wir der Sache ins Auge - das Trading von Rohstoffen ist nichts für die Schwachen oder die Mutlosen. Man braucht ein gesundes Urteilsvermögen und muss einen gewissen Appetit für Risiken haben, ganz zu schweigen von dem notwendigen Kapital. Diese Märkte sind in Bewegung und sie bewegen sich schnell. Werfen Sie doch einfach einmal einen Blick auf all die Märkte in den vergangenen Monaten - Gold, Öl, Getreide, Aktienindizes, tropische Märkte, sie alle zeigen wilde Schlenker in beide Richtungen. Es gibt gewaltige Risiken aber auch unglaubliche Belohnungen für gerissene Investoren und Trader.

Zyklen bei den Rohstoffen können sehr vorhersehbar sein. Es gibt hier keine Generaldirektoren, die die Bücher frisieren. Es gibt keine Buchhaltungsfirmen, die die Gewinnberichte nach oben treiben. Es gibt einfach nur die Rohstoffpreise, die in Bewegung sind. Beim Trading auf diese Bewegungen kann man Geld verdienen, ganz egal, in welche Richtung sie sich bewegen.

Ich bezeichne das Rohstofftrading häufig als die "letzte Bastion des reinen Kapitalismus auf Erden". Ich meine, wo sonst kann man noch etwas verkaufen, das man nicht besitzt, und es eine halbe Stunde später zurückkaufen und mit einem Gewinn von hundert Prozent daraus hervorgehen? Wenige Investitionsvehikel bieten diese Aufregung, Flexibilität und die außerordentlichen Gewinnmöglichkeiten von Rohstoffen.

Es ist schade, aber die Gewinnmöglichkeiten sind oft am größten, wenn etwas schief geht. Sehen Sie sich die Zerstörungen durch den Hurrikan Katrina an. Wenn die Hurrikansaison in vollstem Gange ist, dann kann der Sommer wirklich lang werden. Oft haben die Bewohner der Golfküste noch kaum die Einzelteile aus dem Vorjahr eingesammelt, wenn es schon wieder an der Zeit ist, die Fenster mit Brettern zu verrammeln.

Im Jahr 2005 haben vier Stürme der Kategorie drei - Dennis, Katrina, Rita und Wilma - eine Schneise der Verwüstung und Zerstörung durch weite Teile der USA gezogen. Hurrikan Katrinas Winde und die hohen Wogen haben die Golfküste Ende August zerstört. Der Sturm in die darauf folgende Flut forderten 1.300 Menschenleben und verursachten einen Schaden von geschätzten 100 Milliarden Dollar, womit dieser Hurrikan zur teuersten Naturkatastrophe der amerikanischen Geschichte wurde.

Niemand kann vorhersehen, was eine Sturmsaison bringen wird, aber einige Experten sagen, dass wir erst in den Anfangsphasen eines Superzyklus der Hurrikane stecken. Diese Zyklen dauern normalerweise 15 bis 20 Jahre an. "Hamster"-Positionen bei einigen von den Rohstoffen, auf die es ankommt und die bevorzugt davon betroffen sein könnten, könnten sich als eine sehr rentable Strategie erweisen. Nachdem sich bestimmte Industriezweige für jede Sturmsaison wappnen, können Trader sich schützen, indem sie ihren Portfolios die betreffenden Rohstoffe in begrenztem Maße hinzufügen und dabei Optionen oder sogar Futures in gewissem Ausmaße verwenden.

Fühlen Sie sich nicht schuldig, wenn sie auf eine raue Hurrikansaison setzen, schließlich ist das, wie jede Form des Hedging, eine Versicherung. Wenn wir eine Feuerversicherung für unser Haus abschließen, dann hoffen wir ja auch nicht, dass es abbrennt, zumindest normalerweise nicht. Nein, wir schließen eine Versicherung ab, um unsere Anlagen zu schützen - und das ist sehr vernünftig so.

Die angreifbaren Märkte umfassen alles von Erdgas über Zucker zu Orangensaft und Rohöl. Nehmen wir beispielsweise Zucker. Zuckerrüben haben in Florida und anderswo aufgrund der Hurrikane in den vergangenen Jahren herbe Schläge einstecken müssen. Zucker hat zudem den Vorteil, dass es eine der Hauptzutaten für die Herstellung von Ethanol ist und dass die Nachfrage schon heute sehr hoch ist, es gibt hier also gleich einen doppelten Vorteil. Ein anderer Markt, der vermutlich stark von einer rauen Hurrikansaison betroffen sein wird, ist Erdgas. Vergessen Sie nicht. Erdgas wird sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen verwendet.

Ein weiteres positives Risiko/Ertragszenarium auf dem Weg in eine aktive Hurrikansaison wäre es, einige Call Optionen für unverbleites Benzin zu ihrem Portfolio hinzuzufügen. Whoa! Ich weiß was Sie jetzt sagen werden: "Oh nein! Da sieht man, wie er in den Jargon der Trader verfällt - Calls, Puts, Straddle und Strangle und so weiter". Aber keine Sorge, ich versuche immer, mich auf die ganz normale Sprache zu verlassen. Wir werden später lernen, was Calls sind und all die anderen Ausdrücke des Tradings.

Alle diese Rohstoffe und noch viele mehr werden fast garantiert massive Volatilität erleben, wenn sie auf die Hurrikansaison zusteuern und während diese andauert. Aber behalten Sie bitte im Hinterkopf, dass Volatilität die Rohstoffmärkte antreibt. Die Angst vor dem was passieren könnte, kann ein stärkerer Faktor sein, als die wirklichen Stürme, es ist also besser, nicht zu gierig zu sein. verwenden sie einen Hedge nur in dem Sinne, in dem er gedacht ist. Um das gesamte Portfolio vor den Verlusten die andere Posten ihres Portfolios und ihrer Immobilien als eine Folge der Stürme erfahren könnten.

Eine andere Sache bei den Hurrikanen ist, dass sie viel Schaden anrichten und dass sie ein Chaos hinterlassen, das aufgeräumt werden muss. Im Jahr 2005 wurden mehr als 113 Ölplattformen zerstört und über 400 beschädigt. Manchmal besteht die beste Möglichkeit auf Rohstoffe zu setzen darin, Wertpapiere zu kaufen, die sowohl mit Unternehmen in Verbindung stehen, die die Rohstoffe ernten als auch mit denen, die die Bohrausrüstung zur Verfügung stellen und irgendwann für den Transport der fertigen Produkte zuständig sind. So war es in diesem Jahr, auch wenn es sich dabei nicht direkt um Rohstoffe handelte, eine gute Anlage, Aktien von den Unternehmen zu kaufen, die die Arbeiter zu den Plattformen und Anlagen bringen - ganz besonders Hubschrauber- und Bootsunternehmen.

Darauf zu setzen war auch weltweit gut. In der schottischen Zeitung The Scotsman, schrieb Frank Urquhart unmittelbar vor der Hurrikansaison 2006 darüber.

"Die Helikopterunternehmen in der Nordsee haben Schwierigkeiten, dem Anstieg der Nachfrage nach ihren Dienstleistungen nachzukommen, weil es einen Mangel an Helikopter und Crewmitgliedern gibt. Der Anstieg des Ölpreises hat zu einem plötzlichen und großen Anstieg der Helikopternutzung in der Öl- und Gasindustrie vor der Küste geführt."

Helikopter und Transporte sind in Zeiten der Not schon ganz für sich Rohstoffe. Das ist nur ein Beispiel, dass viele der Anlagemöglichkeiten verfügbar sind, die ganz einfach nur mit den Rohstoffen in Verbindung stehen. Fracht, Schienenwege, Lager, was Sie wollen - wenn es transportiert, pflügt, baut oder raffiniert, dann können wir es mit den Rohstoffen in Verbindung bringen und es kann als Hinzufügung zum Portfolio rentabel sein. Es kann wichtig sein, die Psychologie der Märkte zu verstehen, denn das ist die Mechanik, die sich dahinter verbirgt. Eine Sache ist jedoch ganz sicher - diesen Aspekten kommt eine ganze Menge Aufmerksamkeit zu. Zu Beginn der Hurrikansaison weiß niemand sicher, wie schlimm sie ausfallen wird. Das hat oft einen umkehrenden Effekt auf den Tradingmarkt, wenn die Hurrikansaison vergleichsweise leicht ausfällt.

Das alte Wort "kaufe die Gerüchte, verkaufe die Nachrichten", gilt ganz sicher auch hier. Mit anderen Worten, stellen Sie Ihre Positionen früh auf und machen sie Gewinne früh auf dem Rücken der Angst vor dem, was passieren könnte und nicht auf der Basis dessen, was wirklich passiert. Mit einer Wetterposition verheiratet zu sein, bekommt keinem Portfolio gut. Steigen Sie einfach ein und wieder aus. Eine kluge Tradingstrategie wäre, entweder eine oder alle betroffenen Rohstoffe hinzuzufügen und dann holt man sich, wenn die Saison beginnt mit ein bisschen Glück schnell Gewinne, noch ehe die ersten Winde wirklich anfangen zu blasen. Es gibt viele verschiedene Szenarios - zumindest so viele, wie es auch Wettermuster gibt - doch hier ist Timing alles. Es ist immer wichtig, dem eigentlichen Kalender vier bis sechs Monate voraus zu sein, wenn man mit Rohstoffen handelt. Behalten Sie im Hinterkopf, dass wir Futures traden, und keine "Strömungen", es ist wichtig immer voraus zu blicken und an die Einflüsse der Nachrichten, des Wetters und der geopolitischen Ereignisse Monate im Voraus zu denken.


© Kevin Kerr

Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor´s Daily"




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