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Wöchentlicher Kommentar: Ein kritischer Punkt

05.03.2007  |  Theodore Butler
- Seite 2 -
Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikels gibt es keine Indizien (aus COT-Daten und täglichen Open-Interest-Statistiken), dass die Händler begonnen hätten, ihre kollektiven Shortpositionen glattzustellen. Ebenso gibt es keine Hinweise, dass die technisch orientierten Fonds einen Teil ihrer Longpositionen zu erhöhten Preisen verkauft hätten. Es ist keine Überraschung, dass es bei steigenden Preisen zu keiner Liquidierung, weder durch die Händler noch durch die technisch orientierten Fonds, kommt. Die Fonds werden weitere Longpositionen aufnehmen, bis sie das Limit ihrer Kaufkraft erreicht haben, und die Händler werden mehr verkaufen, so lange die Fonds mehr kaufen. Die Händler sind Market Maker und werden weitere Shortpositionen auch zu höheren Preisen eingehen, so lange sie nicht durch eine unerwartete Entwicklung davon abgehalten werden.

Das Problem für Metall-Investoren ist, dass die technisch orientierten Fonds bisher immer an einem bestimmten Punkt verkauft haben, wenn die Preise stark genug fielen um Verkaufssignale auszulösen. Das ist es, was die gefährlich starken Ausverkäufe bei Silber hervorruft. Ich behaupte nach wie vor, dass dies das Herzstück der Silbermanipulation ist. Aber es handelt sich nicht nur um eine Silbermanipulation bei fallenden Preisen, wie anscheinend viele glauben. Die Manipulation findet sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Preisen statt, denn der Preis wird an der COMEX in beide Richtungen durch das Papier-Trading zwischen technisch orientierten Fonds und Händlern gesteuert. Das ist gegen das Rohstoff-Gesetz, denn dieses hält fest, dass Preise durch reale Produzenten und Konsumenten festgelegt werden sollen, und nicht durch spekulative technisch orientierte Fonds und spekulative Händler.

Abgesehen von der Verletzung des Rohstoff-Gesetzes ist dies die Aufstellung von technisch orientierten Fonds und Händlern, die bestimmen wird, in welche Richtung sich die Preise kurzfristig bewegen werden. Eine der beiden Seiten wird letztendlich kapitulieren müssen und eine Liquidierung auslösen. Wenn es die technisch orientierten Fonds sind, werden die Preise fallen. Wenn die Händler die Liquidierung auslösen, indem sie (zum allerersten Mal) beginnen, ihre Shortpositionen bei steigenden Preisen zurückzukaufen, wird es zu einem Preisanstieg kommen. Ich wünschte ich könnte Ihnen sagen, in welche Richtung sich die Situation auflösen wird, aber das ist nicht vorhersagbar.

Was man aber vorhersagen kann und was das für langfristige Silberinvestoren bedeutet, ist folgendes: Es mag kurzfristig einige schmerzhafte Entwicklungen und unglaubliche Kaufgelegenheiten geben, wenn die technisch orientierten Fonds zuerst aufgeben. Oder aber es kommt zu einer Preisexplosion nach oben, wenn die Händler zuerst das Handtuch werfen. Und wenn es die Händler sind, wird das Ausmaß der potentiellen Preisanstiege viel höher sein als die potentiellen Verluste in Dollars/Unze im umgekehrten Fall.



© Theodore Butler

Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de von Hermann Wagner. Das Original wurde am 26.02.2007 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht. (Diese Abhandlung wurde vom Silberanalysten Theodore Butler, einem unabhängigen Berater, verfasst. Investment Rarities teilt seine Ansichten nicht notwenigerweise, diese können sich als richtig oder falsch herausstellen.)

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