Die Dualität des Geldes
20.03.2019 | Dr. Keith Weiner
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Heute möchten wir einen Blick auf die Parallelen zwischen der rückläufigen marginalen Schuldenproduktion und den steigenden Preisen der Kapitalvermögenswerte werfen. Ersteres besagt, dass Sie sich mehr und mehr Dollar leihen müssen, um einen Dollar zum BIP hinzufügen zu können. Letzteres besagt, dass es mehr und mehr Dollar braucht, um einen Kapitalvermögenswert zu kaufen, der ein Einkommen über einen Dollar generiert.Geld ist ein Kapitalvermögenswert.
Egal ob geliehener oder eigener Dollar, egal ob Geld auf einer Bank oder in einer Anleihe, egal ob Bauernhof, Fabrik oder Hamburger-Restaurant, man brauch mehr und mehr Dollar, um einen Dollar Ertrag oder Profit zu generieren. Warum ist das der Fall? Was müsste passieren, um den Preis für einen Dollar Ertrag zu erhöhen?
Kapitalvermögenswerte, die Ertrag generieren, werden seltener.
Es passt, egal wie man es dreht und wendet. Wenn Sie einen Kapitalvermögenswert kaufen, müssen Sie mehr bezahlen, um diesen zu kaufen, oder erhalten einen höheren Preis, wenn Sie diesen verkaufen. Und die Rendite, die durch einen Vermögenswert mit konstantem Dollarwert generiert wird, fällt niedriger aus. Es ist klar, dass sich hier etwas verflüchtigt.
Das (böse) Genie des Keynes
Je seltener Kapitalvermögenswerte werden, desto höher ihre Preise.
Lassen Sie uns etwas bedenken, dass John Maynard Keynes in "The General Theory of Employment, Interest, and Money" schrieb:
"Wenn ich richtig damit liege, dass es vergleichsweise einfach ist, Kapitalgüter so reichlich zu machen, dass die marginale Effizienz des Kapital gleich Null ist, dann könnte dies wohl der vernünftigste Weg sein, die vielen störenden Eigenschaften des Kapitalismus nach und nach zu entfernen. Denn eine einfache Betrachtung wird zeigen, welche enormen sozialen Veränderungen auf ein allmähliches Verschwinden der Ertragsrate auf angesammelten Reichtum folgen würden.
Dem Menschen stünde es weiterhin frei, sein erarbeitetes Einkommen anzusammeln, um es zu einem späteren Zeitpunkt auszugeben. Doch sein Reichtum würde nicht wachsen. Er würde sich einfach in derselben Position wie der Vater des britischen Dichters, Alexander Pope, befinden, der eine Truhe voller Guineas mit sich zur seiner Villa in Twickenham schaffte, nachdem er in Rente gegangen war, und damit die notwendigen Haushaltsausgaben beglich."
Lassen Sie uns zuerst eine Sache klarstellen: Keynes lag falsch.
Beachten Sie ebenfalls Keynes' explizite Diskussion über das Ausgeben von Kapital. Die Ansammlung von Kapital ist in seinem Buch eine "störende Eigenschaft des Kapitalismus". Doch der Konsum von Kapital wird als etwas Gutes dargestellt. Keynes schließt sich damit dem Denken von prähistorischen Menschen und Tieren an: Subsistenz ist die bevorzugte Lebensart.
Lassen Sie uns nun den Inhalt dieser Behauptung analysieren. Für die Regierung mag es einfach sein, wie Keynes erwähnte, die Ertragsrate des Kapitals auf Null fallen zu lassen. Aber natürlich besitzt die Regierung nicht die Macht, irgendein Gut reichlich zu machen. Wenn das der Fall wäre, dann wäre Venezuela das reichste Land der Welt (auch, wenn es vielleicht hinter Kuba, Nordkorea und Zimbabwe zurückliegen würde).
Noch mehr Cargo-Kult-Denken
Die Regierung mag nicht die Macht besitzen, Kapitalgüter (oder Ladungen) aus dem Nichts heraus zu erschaffen. Doch sie besitzt Macht. Sie kann zerstören, aber nichts entstehen lassen. Sie kann jedoch eine Waffe vor dem Gesicht eines Produzenten wedeln und ihn so stoppen. Oder seine Hilfsmittel zur Produktion konfiszieren, was letztlich dasselbe ist.
Viele Volkswirtschaftler schreiben darüber, wie Regierungen besteuern und regulieren. Und wie Preisgrenzen und Preisböden gesetzt werden. Wir schreiben größtenteils darüber, wie sie die Produzenten durch unscheinbarere Maßnahmen manipuliert: Zinsen.
Die rückläufigen Zinsen sind dasselbe wie der steigende Vermögenswertpreis.
Die Regierung kann Sie pervers zum Konsum anleiten, indem der Liquidationspreis der Kapitalvermögenswerte erhöht wird. Beachten Sie, dass Liquidation das umkehrt, was wir oben beschrieben haben. Wenn Sie einen Dollar verdienen und diesen beiseite legen, dann wird er zum Kapital. Wenn Sie nun einen Kapitalvermögenswert liquidieren, dann wird er wieder zum Einkommen. Um dann ausgegeben zu werden. Dafür bietet die Regierung einen Anreiz, indem Vermögenswertpreise erhöht werden (d.h. Renditen nach unten gedrückt werden). Einige Propagandisten nennen das den Wohlstandseffekt.
Keynes hat es exakt umgekehrt formuliert. Die Regierung sorgte nicht dafür, dass Kapitalvermögenswerte reichlich vorhanden sind. Sie hat stattdessen pervers Anreize geboten, um diese zu konsumieren. Und als sie seltener wurden, stiegen deren Preise.
Das sehen wir in der fallenden marginalen Schuldenproduktion - das ist das Wirtschaftswachstum, das durch einen zusätzlichen Dollar Kapital geschaffen wird.
© Keith Weiner
Monetary Metals
Der Artikel wurde am 11. März 2019 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.