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Eine Planwirtschaft unter Kommando der Zentralbanken ...

15.04.2019  |  Clive Maund
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So wird der Reichtum der Unter- und Mittelschicht in die Taschen der Elite gespült. In den letzten Jahren konnten wir beobachten, wie die amerikanische Mittelschicht unter dieser Last eingeknickt ist. Das ist der Grund, warum Unter- und Mittelschicht immer aktiv dazu ermutigt werden, so viel Schulden wie möglich anzuhäufen, damit man sie zu "Schuldknechten" machen kann, die das moderne Gesicht der Leibeigenschaft darstellen. Wenn man seine Zahlungen nicht pünktlich leistet, werden massive Strafgebühren erhoben, um die finanzielle Erschöpfung zu beschleunigen.

Angesichts dessen sollen Sie verstehen können, warum Zentralbanken danach streben werden, den Status Quo so lange wie möglich beizubehalten. Bevorzugt sollte also keine deflationäre Implosion stattfinden, die unter der Bevölkerung einen derartigen Notstand auslöst, dass man zur Revolution auf die Straßen stürmt. Wie kann man das verhindern? - Einfach, indem man immer mehr Geld druckt, um das System weiter dahinhinken zu lassen. Zudem besteht ein Anreiz, die Märkte weiterhin zu stützen.

Ende letzten Jahres begann ein Bärenmarkt, doch die Fed vermied diesen mithilfe einer Kehrtwende und signalisierte eine Kursänderung der Zinspolitik sowie eine Reduzierung ihrer Vermögenswerte. In der kürzlichen Rally haben wir uns die Finger verbrannt, als wir dem Markt gegenüber Short-Positionen einnahmen. Den anfänglichen Rückgang haben wir in Erwartung eines normalen, zyklischen Bärenmarktes korrekt gedeutet, doch die Einmischung der Zentralbank hat diesen bisher gestoppt.

Obwohl der Markt aussieht, als sei er bereit für einen weiteren Abschwung, sind wir misstrauisch, was das Einnehmen einer erneuten Short-Position angeht. Wir haben auf massive Schmiergelder der Fed und/oder Regierung angespielt, die zur Intervention und Stützung der Märkte verwendet werden. Doch es könnte noch viel weiter gehen als das.

Die Fed sowie andere Zentralbanken, wie die EZB, wurden in den letzten Jahren durch ihre manipulativen Experimente bestärkt und haben realisiert, dass sie viel mehr tun können, als die weltweiten Aktienmärkte mithilfe der Schaffung einer unbegrenzten Menge Geld zu stützen. In einem positiven Kreislauf könnte man sie in immer wieder neue Höhen treiben.

Mit einigen Billionen Dollar marschieren sie ein und kaufen Aktien über die gesamte Palette hinweg. Nach nicht allzu langer Zeit entwickeln sich diese gut, da der Wert ihrer Bestände steigt und steigt und so dazu anregt, mehr und mehr zu kaufen. Da sie genauso menschlich sind wie wir (auch, wenn sie eine sehr hohe Meinung von sich selbst haben), sind sie zunehmend daran beteiligt eine noch nie dagewesene Steigerung anzutreiben, die die Märkte letztlich in ihre Einzelteile zerlegen wird. Und da der große Bullenmarkt von 2009 mit keinem spektakulären, parabolischen Platzen endete, könnte dieses Szenario eintreten.

Das ist eine wahrhaft außergewöhnliche Möglichkeit, die wir uns im Gedächtnis behalten sollten. Es wird nichts mit der Wirtschaft der realen Welt zu tun haben; gewöhnliche Leute werden von steigenden Lebenshaltungskosten zerstört werden, die das Ergebnis einer stärker werdenden Preisinflation von Basisgütern sind. Grund dafür werden die Fahrstuhleffekte der massiven monetären Geldspritzen sein.

Sollten die Zentralbanken dabei Erfolg haben, eine massive parabolische Steigerung an den Märkten voranzutreiben, dann sollten sich unsere mit Bedacht gewählten Aktien gut entwickeln. Wenn die Party endet, werden wir bereit sein, auf bearisch umzuschalten und ein Vermögen zu machen, wenn das ganze Konstrukt in sich zusammenfällt.

Die Schlussfolgerung lautet, dass westliche Volkswirtschaften und Gesellschaften von Zentralbanken und deren zugehöriger Elite übernommen wurden und nun zu deren Vorteil operiert werden. Die Elite ist nun in Kontrolle ihrer effektiven Regierungen, wobei alle Politiker zu ihren Knechten degradiert wurden. Unterstützt und begünstigt werden sie von den gefügigen Medien, die unter ihrer Kontrolle stehen.

Im letzten Jahrzehnt haben sie in den Konjunkturzyklus eingegriffen und diesen manipuliert, Geld und Schulden in massivem Ausmaß geschaffen und alle notwendigen Korrekturperioden oder Rezessionen ausgebügelt oder eliminiert, was zu massiven Verzerrungen und Fehlallokationen des Kapitals führte. Über alle Schichten der Gesellschaft hinweg - staatlich, kommunal, privat und geschäftlich - führte dies zur Anhäufung von Schulden in einem monströsen, angsteinflößenden und letztlich katastrophalen Ausmaß.

Ermutigt durch das, was sie als ihren kürzlichen Erfolg ansahen, besteht die Gefahr nun darin, dass sie an den Wertpapiermärkten in den Mittelpunkt rücken, indem Billionen Dollar gedruckt werden, um die Märkte immer höher zu treiben. Letztlich werden sie dann zu einer spektakulären, parabolischen Steigerung getrieben werden, die eine Aufwärtsdynamik darstellen wird; bis das Spiel letztlich aus ist. Dann wird die resultierende Explosion mit der katastrophalen Eruption des Krakatau im Jahr 1883 gleichzusetzen sein, die man fast aus 3.000 Meilen Entfernung hören konnte.

Egon Von Greyerz von GoldSwitzerland hat eine Reihe reißerischer und erschreckender Essays darüber geschrieben, was passieren wird, wenn dieses Schuldenkonstrukt zusammenfällt. Natürlich tun ihn viele Leute als Spinner oder als Opportunist ab, der versucht die Leute mithilfe der Angst zum Gold zu jagen - und so dicke Geschäfte zu machen. Doch leider liegt Von Greyerz richtig. Ebenfalls sollte angemerkt werden, dass diese Elite auch die negative Zinspolitik einführen und Bailins durchführen wird - ein anderer Name für das Stehlen von Kundenkonten. Und wenn es hart auf hart kommt, wird sich die Elite das Geld der Kontoinhaber zu nutzen machen.


© Clive Maund
www.clivemaund.com



Der Artikel wurde am 28.03.19 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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