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Was führt zum Kaufkraftverlust?

22.04.2019  |  Dr. Keith Weiner
Wir haben bereits einige Artikel über das Thema Inflation geschrieben und möchten unsere vorherigen Argumente nicht noch einmal durchkauen, sondern den Gedanken der Kaufkraft aus einer vollkommen neuen Perspektive betrachten. Es wird angenommen, dass Kaufkraft der Währung innewohnt. Das Problem mit dem Wort Inflation liegt darin, dass es zwei verschiedene Phänomene so behandelt, als wären sie ein und dasselbe. Eines ist der mutmaßliche Effekt der zunehmenden Dollarmenge. Das andere ist die Konsequenz wachsender Schulden- sowie regulatorischer Belastung.

Lassen Sie uns Milch als Beispiel verwenden. Stellen Sie sich vor, dass Milch einen Dollar je Gallone kosten würde. Viele würden sagen, dass ein Dollar eine Gallone Milch wert sei. Oder alternativ, dass die Kaufkraft des Dollar einer Gallone Milch entspräche. Stellen Sie sich dann vor, dass der Milchpreis auf zwei Dollar steigt. Dann sagen die Leute, dass die Kaufkraft des Dollar um 50% gefallen ist, auf eine halbe Gallone Milch. Egal wie man es nennen mag, jeder würde zustimmen, dass man mit dem Dollar weniger kaufen kann als zuvor.

Bis jetzt. Lassen Sie uns erklären.

Produktion kann man sich als den Erwerb von Zutaten vorstellen, um diese dann auf bestimmte Weise zu vermengen und dann daraus das Produkt zu erschaffen. Beispielsweise ist Milch das Produkt der Zutaten: Land, Kühe, Farmarbeit, Molkereiarbeit, Molkereiausrüstung, Vertriebsarbeit, Vertriebskapital und Verbrauchsbehältnis.

Stellen Sie sich nun vor - das ist rein hypothetisch und könnte in der realen Welt so niemals passieren - dass die Regierung eine Verordnung erlässt. Milchbauern müssen jede Kuh markieren. Das fügt einige neue Zutaten hinzu: Markierungen, Markierungsarbeit und Markierungsausrüstung.

Als Nächstes entscheidet sich die Regierung dafür, dass Milchbauern die Kosten zahlen müssen, diese Markierungen zu inspizieren und Unterlagen des Markierungssystems zu überprüfen. Fügen Sie die Arbeit von Regierungsinspektoren zur Liste an Zutaten hinzu.

Verordnung über Verordnung wird verabschiedet, die die Verwendung des Landes, die Anzahl und Behandlung von Kühen, Arbeitern, etc. kontrollieren. Schließlich sind die Kosten eine Gallone Milch zu produzieren zehnmal so hoch wie zuvor.

Natürlich hängt der Einzelhandelspreis der Milch nicht direkt mit den Produktionskosten zusammen. Wenn Sie das bezweifeln, dann sollten Sie sich wohl einen neuen BMW 750 kaufen und Ihrem Boss dann erzählen, dass Ihre Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Demnach sollten Sie nun eine Gehaltserhöhung bekommen! Ernsthaft, wenn Milchproduzenten mehr ändern könnten, dann hätten sie das bereits getan. Steigende Produktionskosten sind das Problem der Produzenten.

Doch niemand kann lange mit Verlust verkaufen. In Wirklichkeit versuchen die Produzenten also ihre Preise zu erhöhen. Einige Verbrauchen sind nicht in der Lage, Milch zu höheren Preisen zu kaufen. Andere weigern sich. Der marginale Milchkäufer stoppt seinen Milchkauf und wechselt womöglich zu einem anderen Produkt. Das Endergebnis ist die Insolvenz einiger Milchproduzenten, ein Rückgang der von Verbrauchern gekauften Milch - und deutlich höhere Preise.

In unserem Beispiel sind die Produktionskosten um das Zehnfache gestiegen. Der Milchpreis wird wahrscheinlich nahe dieses Werts steigen (es gibt natürlich noch andere Variablen, die den Preis in einer Realwirtschaft beeinflussen können.)

Aufgrund dessen, ist es nicht richtig zu sagen, dass die Kaufkraft des Dollar um 90% gesunken ist. Man kann noch immer genauso viel mit dem Dollar kaufen wie zuvor. Es ist nur, dass sich der Verbraucher nicht mehr um die Dinge schert (oder davon weiß), die man damit kaufen kann.

Eine Menge Arbeit und Kapital fließt in diese von der Regierung beschlossenen Dinge. Wenn wir jedes davon als zusätzliche Zutat ansehen, die nun notwendig ist, um Milch zu produzieren, dann können wir sehen, dass der Dollar nicht gefallen ist. Stattdessen gibt es nun mehr Zutaten, um Milch zu produzieren. Milch ist tatsächlich gestiegen.

Es gibt vier Argumente, die wir Ihnen mit auf den Weg geben möchten. Erstens: Der Begriff Kaufkraft deutet etwas an, das nicht stimmt. Er deutet an, dass die Quantität Milch, die man mit einem Dollar erwerben kann, dem Dollar innewohnt und nichts mit dem zu tun hat, was mit der Produktion von Milch verbunden ist.

Zweitens: Wie man auch immer die Tatsache bezeichnen möchte, dass Milchproduzenten dazu gezwungen werden, immer mehr nutzlose Zutaten zur Produktion hinzuzufügen... Es sollte nicht dasselbe Wort sein, dass auf monetäre Abwertung anspielt.

Drittens: Die Leute sollten fordern, dass die Gesetze abgeschafft werden, die Milchproduzenten, Fahrzeughersteller und jegliche andere Art von Produzent dazu zwingt, Zutaten hinzuzufügen, die die Kosten erhöhen ohne den Wert zu steigern.

Und Viertens: Die Federal Reserve ist für viele Missstände verantwortlich, doch nicht für diesen.

Fügen Sie das Ihrer Liste an Gründen hinzu, warum der Dollar nicht in Verbraucherpreisen gemessen werden kann und warum es nicht angemessen ist zu sagen, dass ein Dollar so viel wert ist wie eine Zehntel Gallone Milch.


© Keith Weiner
Monetary Metals



Der Artikel wurde am 8. April 2019 auf www.monetary-metals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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