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Einzigartige Goldverfeinerung im Afrika des 11. Jh.

16.05.2019  |  Redaktion
Als der Archäologe Sam Nixon in Tadmekka in Mali 2005 alte Münzgussformen mit kleinen Überbleibseln aus feinem Gold - das auf das 11. Jahrhundert datiert wurde - und Glassplittern fand, löste dies eine jahrelange Forschung aus, wie die Afrikaner im Mittelalter das Gold verfeinerten, das sie für ihre Münzen benutzten. Laut Atlas Obscura haben nun Wissenschaftler aus Illinois diesen Prozess rekonstruiert.

Das Besondere an dem Verfahren ist das Glas. Laut Marc Walton, Co-Direktor des Center for Scientific Studies in the Arts, eine Zusammenarbeit zwischen der Northwestern University und dem Art Institute of Chicago, sei es das erste Mal in den archäologischen Befunden, dass Glas eingesetzt wurde, um Gold zu raffinieren. Tatsächlich scheint es sich um recycltes Glas zu handeln, das die mittelalterlichen Handwerker für den Prozess benutzten.

Walton zufolge wurde im 10. und 11. Jahrhundert in Europa Gold durch Kupellation gereinigt, ein Verfahren, bei dem Blei mit Golderz vermischt wird und dann in einem Ofen erhitzt bis sich das feinere Gold an der Oberfläche absetzte und man es abschöpfen konnte.

Doch im mittelalterlichen Westafrika "nahmen sie das Erz und andere Rohmaterialien aus dem Fluss und vermischten es mit Glas", sagt Walton. Gold löst sich nicht in geschmolzenem Glas auf, während Unreinheiten und andere Materialien es tun.

Waltons Team benutzte ebenfalls Materialien aus der Umgebung. "Wir kauften Goldstaub von einem Chemieunternehmen und vermischten ihn mit Sand aus dem Michigansee und dann machten wir unser eigenes synthetisches Glas", erklärt Walton. "Wir erhitzten es, konnten die Mineralien im Sand auflösen und übrig blieb Gold."

Obwohl Walton und sein Team diesen Prozess der Goldverfeinerung in kleinem Maßstab mit modernen Mitteln und an das Umfeld in Illinois angepasst haben, zeigen ihre Ergebnisse, dass die mittelalterliche malische Technik sowohl geschickt als auch hochentwickelt war.


© Redaktion GoldSeiten.de



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