Doug Casey zum Goldausbruch über 1.400 Dollar und seine vier Positionierungen
06.07.2019
International Man: Vor kurzem durchbrach Gold die Barriere bei 1.400 Dollar zum ersten Mal seit 2013. Was halten Sie davon?
Doug Casey: Das war längst überfällig.
Was hier nicht vergessen werden darf: Seit der Krise 2008 haben nicht nur die USA, sondern alle größeren Regierungen der Welt - Japan, China, Europa und auch die kleinen Länder - sehr schnell Geld drucken lassen. Gold sprang bisher nicht wirklich darauf an.
All das neue Geld floss an die Aktien- und Anleihemärkte sowie bestimmte Bereiche der Immobilienmärkte. Nun sind die Zinssätze wieder auf ihren Allzeittiefs und etwa 13 Billionen Dollar in Anleihen haben negative Renditen - etwas, das metaphysisch unmöglich sein sollte. Das Geld beginnt endlich bis zu den Rohstoffen durchzudringen, von denen alle im Moment außergewöhnlich niedrig sind.
Die jüngste Bewegung in Gold erregte die Aufmerksamkeit aller. Aber alle Rohstoffe werden steigen. Es baut sich sehr viel Angst auf und das treibt Goldpreise immer an.
Ich bin bei Gold optimistisch. Ich denke nicht, dass dies ein Fehlstart ist.
Die letzte Spitze hatte es 2011 bei 1.900 Dollar. Gold wird mindestens auf sein vorheriges Hoch zurückkehren. Das gilt auch für alle anderen Rohstoffe.
International Man: Sie erwähnten, dass sich sehr viel Angst aufbaut. Was meinen Sie damit?
Doug Casey: Sehr viele Menschen beginnen zu erkennen, dass man in der heutigen Welt nichts wirklich besitzt.
Aktien in Ihrem Aktiendepot sind bloß eine weitere Verbindlichkeit des Brokerunternehmens. Wenn Ihr Broker pleitegeht, dann verlieren Sie alles, was über Ihren versicherten Betrag geht. Sie sind bloß ein weiterer ungesicherter Gläubiger, so wie der Vermieter des Brokers. Sie besitzen die Aktien in Ihrem Aktiendepot nicht wirklich - zumindest nicht auf eine sichere Weise.
Was Rohstoffe angeht, bewies die Pleite von MF Global unter Corzine vor einigen Jahren, dass Sie das Geld in Ihrem Rohstoffdepot ebenfalls nicht wirklich besitzen. Früher war ein Depot bei einem Clearing Broker unantastbar. Das ist nicht mehr der Fall.
Sie besitzen das Geld auf Ihrem Bankkonto nicht wirklich; zumindest nicht über die versicherte Summe hinaus. Die Finanzkrise in Zypern 2013 bewies das. Anstatt eines Bail-Outs der Banken, wurden Kundenkonten für einen "Bail-In" verwendet. Das Mindestreserve-Banksystem in Verbindung mit einer schuldenbelasteten Wirtschaft garantiert, dass es eine weitere Welle von Bankenpleiten geben wird. Regierungen werden dem Zypern-Modell folgen. Das Kapital der Bankkunden ist in Gefahr.
Mehr Menschen beginnen zu verstehen, dass man in der heutigen überfinanzialisierten Welt genau genommen keine immateriellen Vermögenswerte besitzt. Sicherheit ist eine Illusion.
Aus diesem Grund wird es eine Bewegung hin zu Gold geben. Ich sagte es bereits mehrmals in der Vergangenheit, aber ich wiederhole es gern: Gold ist der einzige finanzielle Vermögenswert, der nicht zeitgleich auch die Verbindlichkeit einer anderen Person ist. In einer unsicheren Welt ist es der Vermögenswert „erster Wahl“.
International Man: Die Fed kapitulierte Anfang des Jahres und beendete ihren Straffungszyklus. Der nächste Schritt scheint mehr Gelddruckerei zu sein. Was bedeutet das für Gold?
Doug Casey: Nun, je mehr Fiatgeld kreiert wird, desto höher werden die Preise steigen. Das betrifft auch Gold.
Der entscheidende Faktor ist die hohe Verschuldung weltweit, die einmal mehr auf neuen Allzeithochs steht. Hypothekenschulden, Studiendarlehensschulden, Autoschulden, Kreditkartenforderungen, Staatsverschuldung und Unternehmensverschuldung. Selbst der US-Dollar ist eine Form von Verschuldung. Er ist nun seit zwei Generationen der wichtigste Export dieses Landes.
All diese Schulden können bei Zinssätzen in Höhe von 0% oder 2% getragen werden, doch wenn - oder eher sobald - die Zinssätze letztendlich steigen, wird es zu vielen Schuldausfällen kommen. Das wird die Aufmerksamkeit der Leute auf einen Vermögenswert richten, bei dem es zu keinem Ausfall kommen kann, wie physisches Gold.
International Man: Wenn Gold lediglich "Tradition" ist, wie es Zentralbanken gern vorgeben, warum kaufen Zentralbanken dann rekordhohe Mengen davon?
Doug Casey: Das war längst überfällig.
Was hier nicht vergessen werden darf: Seit der Krise 2008 haben nicht nur die USA, sondern alle größeren Regierungen der Welt - Japan, China, Europa und auch die kleinen Länder - sehr schnell Geld drucken lassen. Gold sprang bisher nicht wirklich darauf an.
All das neue Geld floss an die Aktien- und Anleihemärkte sowie bestimmte Bereiche der Immobilienmärkte. Nun sind die Zinssätze wieder auf ihren Allzeittiefs und etwa 13 Billionen Dollar in Anleihen haben negative Renditen - etwas, das metaphysisch unmöglich sein sollte. Das Geld beginnt endlich bis zu den Rohstoffen durchzudringen, von denen alle im Moment außergewöhnlich niedrig sind.
Die jüngste Bewegung in Gold erregte die Aufmerksamkeit aller. Aber alle Rohstoffe werden steigen. Es baut sich sehr viel Angst auf und das treibt Goldpreise immer an.
Ich bin bei Gold optimistisch. Ich denke nicht, dass dies ein Fehlstart ist.
Die letzte Spitze hatte es 2011 bei 1.900 Dollar. Gold wird mindestens auf sein vorheriges Hoch zurückkehren. Das gilt auch für alle anderen Rohstoffe.
International Man: Sie erwähnten, dass sich sehr viel Angst aufbaut. Was meinen Sie damit?
Doug Casey: Sehr viele Menschen beginnen zu erkennen, dass man in der heutigen Welt nichts wirklich besitzt.
Aktien in Ihrem Aktiendepot sind bloß eine weitere Verbindlichkeit des Brokerunternehmens. Wenn Ihr Broker pleitegeht, dann verlieren Sie alles, was über Ihren versicherten Betrag geht. Sie sind bloß ein weiterer ungesicherter Gläubiger, so wie der Vermieter des Brokers. Sie besitzen die Aktien in Ihrem Aktiendepot nicht wirklich - zumindest nicht auf eine sichere Weise.
Was Rohstoffe angeht, bewies die Pleite von MF Global unter Corzine vor einigen Jahren, dass Sie das Geld in Ihrem Rohstoffdepot ebenfalls nicht wirklich besitzen. Früher war ein Depot bei einem Clearing Broker unantastbar. Das ist nicht mehr der Fall.
Sie besitzen das Geld auf Ihrem Bankkonto nicht wirklich; zumindest nicht über die versicherte Summe hinaus. Die Finanzkrise in Zypern 2013 bewies das. Anstatt eines Bail-Outs der Banken, wurden Kundenkonten für einen "Bail-In" verwendet. Das Mindestreserve-Banksystem in Verbindung mit einer schuldenbelasteten Wirtschaft garantiert, dass es eine weitere Welle von Bankenpleiten geben wird. Regierungen werden dem Zypern-Modell folgen. Das Kapital der Bankkunden ist in Gefahr.
Mehr Menschen beginnen zu verstehen, dass man in der heutigen überfinanzialisierten Welt genau genommen keine immateriellen Vermögenswerte besitzt. Sicherheit ist eine Illusion.
Aus diesem Grund wird es eine Bewegung hin zu Gold geben. Ich sagte es bereits mehrmals in der Vergangenheit, aber ich wiederhole es gern: Gold ist der einzige finanzielle Vermögenswert, der nicht zeitgleich auch die Verbindlichkeit einer anderen Person ist. In einer unsicheren Welt ist es der Vermögenswert „erster Wahl“.
International Man: Die Fed kapitulierte Anfang des Jahres und beendete ihren Straffungszyklus. Der nächste Schritt scheint mehr Gelddruckerei zu sein. Was bedeutet das für Gold?
Doug Casey: Nun, je mehr Fiatgeld kreiert wird, desto höher werden die Preise steigen. Das betrifft auch Gold.
Der entscheidende Faktor ist die hohe Verschuldung weltweit, die einmal mehr auf neuen Allzeithochs steht. Hypothekenschulden, Studiendarlehensschulden, Autoschulden, Kreditkartenforderungen, Staatsverschuldung und Unternehmensverschuldung. Selbst der US-Dollar ist eine Form von Verschuldung. Er ist nun seit zwei Generationen der wichtigste Export dieses Landes.
All diese Schulden können bei Zinssätzen in Höhe von 0% oder 2% getragen werden, doch wenn - oder eher sobald - die Zinssätze letztendlich steigen, wird es zu vielen Schuldausfällen kommen. Das wird die Aufmerksamkeit der Leute auf einen Vermögenswert richten, bei dem es zu keinem Ausfall kommen kann, wie physisches Gold.
International Man: Wenn Gold lediglich "Tradition" ist, wie es Zentralbanken gern vorgeben, warum kaufen Zentralbanken dann rekordhohe Mengen davon?