Gold und Geduld
31.03.2007 | Manfred Gburek
Wie wenig die Menschen die Geduld als Tugend schätzen, beweist der Spruch: "Herr, schenke mir Geduld, aber bitte sofort." Goldfans brauchen in diesen Tagen sehr viel von dieser Tugend. Denn nach der grandiosen Hausse des Edelmetalls bis Mai 2006 und dem anschließenden Preisrückgang geht es nach dem "Motto zwei Schritte vor, einen zurück" zwar wieder tendenziell aufwärts, aber allzu viel gibt es dabei nicht zu gewinnen. Gerade in solchen Zeiten sollten Sie die Tugend Geduld hegen und pflegen. Das hat einen guten Grund:
Megatrends wie der seit Frühjahr 2001 mit Unterbrechungen - zuletzt im Sommer 2006 - anhaltende Preisauftrieb des Goldes sind noch nie in der Finanzgeschichte sang- und klanglos "zwei Schritte vor, einen zurück" zu Ende gegangen.
Nun gibt es noch andere Megatrends, und es bietet sich an, sie daraufhin zu überprüfen, ob sie dem Gold-Megatrend im Weg sind. Hier die international wichtigsten: Überalterung, Bevölkerungswachstum, Migration, Megacities, Globalisierung, Rohstoffmangel, Klimawandel, Internet, Geldmengenwachstum, Staatsverschuldung, Terror, Datensammelwut, Bürokratie. Eine mögliche negative Korrelation ist hier oder da nur mit viel Phantasie auszumachen. So ist zum Beispiel vorstellbar, dass die Überalterung die Menschen in den letzten Jahren ihrer Lebens veranlassen könnte, die letzten, im Gold angelegten Reserven aufzubrauchen. Oder dass die Globalisierung mit der sie begleitenden Basarökonomie die Preise für Flachbildfernseher und Waschmaschinen noch unter das "Geiz ist geil"-Niveau purzeln lasse.
Doch Hand aufs Herz, wie viele Menschen auf der Welt - außer den das Edelmetall besonders schätzenden Orientalen - besitzen Gold als letzte Reserve? Und können fallende Fernseher- oder Waschmaschinenpreise den Preisanstieg bei Lebensmitteln, Strom, Wasser, Müllabfuhr und sonstigen Dienstleistungen wirklich kompensieren?
Schlüssiger erscheint da schon die positive Korrelation zwischen dem Goldpreis einerseits und den Rohstoffpreisen, dem Geldmengenwachstum, der Staatsverschuldung und der Datensammelwut andererseits. Was die übrigen Megatrends betrifft, ist auf Anhieb weder eine negative noch eine positive Korrelation auszumachen. Vernachlässigen wir hier einfach den Nachweis der Wirkung von steigenden Rohstoffpreisen und Geldmengen auf den Goldpreis, weil der Zusammenhang schon mehrfach belegt wurde, und wenden wir uns den beiden anderen Phänomenen zu: Staatsverschuldung und Datensammelwut.
Wenn ein Staat immer höhere Schulden aufnimmt, wirkt sich das nicht unmittelbar auf den Goldpreis aus. Doch im Lauf der Jahre wuchert die Bürokratie, das heißt, letztlich versickert das vom Staat aufgenommene Geld im Konsum der Bürokraten, oder es kommt über deren Ersparnisse nur mittelbar den Investitionen zugute. Die Datensammelwut ist zwar auch ein Ergebnis der zunehmenden Bürokratie, aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Regierungen in den USA, in Deutschland und anderswo mit dem Totschlag-Argument "Terrorbekämpfung" Daten bis zur Intimsphäre ausspionieren.
Die zuletzt genannten Tendenzen fördern nicht gerade das Sparen in Bundesschatzbriefen oder anderen Minizinsanlagen. Ob sie allerdings schon heute das Horten von Gold in der Erwartung fördern, sein Preisanstieg könnte am Ende mehr bringen als die Minizinsen, wage ich zu bezweifeln. Dafür haben zumindest die Bundesbürger noch nicht genug Freundschaft mit dem Edelmetall geschlossen. Vermutlich wollen sie erst den Beweis in Zahlen sehen: Dass drei Prozent Zinsen minus Abgeltungsteuer von 2009 an und minus x Prozent Inflationsrate ihre Ersparnisse auffressen.
Keine Sorge, als Goldanleger brauchen sich nicht bis dahin in Geduld zu üben, sondern nur bis zum nächsten oder übernächsten Anlauf auf das kommende Momentum (immer steilerer Preisanstieg), das mit größter Wahrscheinlichkeit vor 2009 kommen wird. Wie der Goldpreis zurzeit aussieht, hat er bereits einige Anläufe hinter sich. Mit noch ein wenig Geduld dürften Sie also für Ihr Warten schon bald belohnt werden.
© Manfred Gburek
www.gburek.eu
Megatrends wie der seit Frühjahr 2001 mit Unterbrechungen - zuletzt im Sommer 2006 - anhaltende Preisauftrieb des Goldes sind noch nie in der Finanzgeschichte sang- und klanglos "zwei Schritte vor, einen zurück" zu Ende gegangen.
Nun gibt es noch andere Megatrends, und es bietet sich an, sie daraufhin zu überprüfen, ob sie dem Gold-Megatrend im Weg sind. Hier die international wichtigsten: Überalterung, Bevölkerungswachstum, Migration, Megacities, Globalisierung, Rohstoffmangel, Klimawandel, Internet, Geldmengenwachstum, Staatsverschuldung, Terror, Datensammelwut, Bürokratie. Eine mögliche negative Korrelation ist hier oder da nur mit viel Phantasie auszumachen. So ist zum Beispiel vorstellbar, dass die Überalterung die Menschen in den letzten Jahren ihrer Lebens veranlassen könnte, die letzten, im Gold angelegten Reserven aufzubrauchen. Oder dass die Globalisierung mit der sie begleitenden Basarökonomie die Preise für Flachbildfernseher und Waschmaschinen noch unter das "Geiz ist geil"-Niveau purzeln lasse.
Doch Hand aufs Herz, wie viele Menschen auf der Welt - außer den das Edelmetall besonders schätzenden Orientalen - besitzen Gold als letzte Reserve? Und können fallende Fernseher- oder Waschmaschinenpreise den Preisanstieg bei Lebensmitteln, Strom, Wasser, Müllabfuhr und sonstigen Dienstleistungen wirklich kompensieren?
Schlüssiger erscheint da schon die positive Korrelation zwischen dem Goldpreis einerseits und den Rohstoffpreisen, dem Geldmengenwachstum, der Staatsverschuldung und der Datensammelwut andererseits. Was die übrigen Megatrends betrifft, ist auf Anhieb weder eine negative noch eine positive Korrelation auszumachen. Vernachlässigen wir hier einfach den Nachweis der Wirkung von steigenden Rohstoffpreisen und Geldmengen auf den Goldpreis, weil der Zusammenhang schon mehrfach belegt wurde, und wenden wir uns den beiden anderen Phänomenen zu: Staatsverschuldung und Datensammelwut.
Wenn ein Staat immer höhere Schulden aufnimmt, wirkt sich das nicht unmittelbar auf den Goldpreis aus. Doch im Lauf der Jahre wuchert die Bürokratie, das heißt, letztlich versickert das vom Staat aufgenommene Geld im Konsum der Bürokraten, oder es kommt über deren Ersparnisse nur mittelbar den Investitionen zugute. Die Datensammelwut ist zwar auch ein Ergebnis der zunehmenden Bürokratie, aber in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Regierungen in den USA, in Deutschland und anderswo mit dem Totschlag-Argument "Terrorbekämpfung" Daten bis zur Intimsphäre ausspionieren.
Die zuletzt genannten Tendenzen fördern nicht gerade das Sparen in Bundesschatzbriefen oder anderen Minizinsanlagen. Ob sie allerdings schon heute das Horten von Gold in der Erwartung fördern, sein Preisanstieg könnte am Ende mehr bringen als die Minizinsen, wage ich zu bezweifeln. Dafür haben zumindest die Bundesbürger noch nicht genug Freundschaft mit dem Edelmetall geschlossen. Vermutlich wollen sie erst den Beweis in Zahlen sehen: Dass drei Prozent Zinsen minus Abgeltungsteuer von 2009 an und minus x Prozent Inflationsrate ihre Ersparnisse auffressen.
Keine Sorge, als Goldanleger brauchen sich nicht bis dahin in Geduld zu üben, sondern nur bis zum nächsten oder übernächsten Anlauf auf das kommende Momentum (immer steilerer Preisanstieg), das mit größter Wahrscheinlichkeit vor 2009 kommen wird. Wie der Goldpreis zurzeit aussieht, hat er bereits einige Anläufe hinter sich. Mit noch ein wenig Geduld dürften Sie also für Ihr Warten schon bald belohnt werden.
© Manfred Gburek
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