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Vier Gründe für den Anstieg des Goldpreises

03.08.2019  |  Presse
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Katalysator 3: Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum

Gold, das bei vielen Anlegern als sicherer "Hafen" gilt, verzeichnet aufgrund der Sorgen um die Verfassung der Weltwirtschaft wieder eine stärkere Nachfrage. Am 9. April dieses Jahres senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) seinen Ausblick 2019 für das weltweite Wachstum auf das niedrigste Niveau seit 2009, dem Ende der weltweiten Finanzkrise.[1] In dem im Juli veröffentlichten vierteljährlichen Update seines Weltwirtschaftsausblicks äußerte der IWF, dass die Handelsspannungen für eine weitere Drosselung der weltweiten Konjunktur sorgen könnten. Er kappte die globale Prognose von April um 0,1 Prozentpunkte für dieses und nächstes Jahr und rechnet für 2019 und 2020 mit einem Wachstum von 3,2% beziehungsweise 3,5%.[2]

Seit der breite Aktienmarkt Mitte 2011 seinen kontinuierlichen Höhenflug begann, standen Gold und Goldminenbetreiber nicht mehr in der Gunst der Anleger. Aus unserer Sicht könnte ein ungewisserer Konjunkturausblick die Aufmerksamkeit wieder auf diesen Sektor lenken. Höhere Goldpreise schaffen in einer Zeit, in der andere Unternehmen unter Umständen die negativen Auswirkungen eines langsamen Wachstums zu verkraften haben, ein besseres Umfeld für Goldminenbetreiber.


Katalysator 4: Goldkäufe der Zentralbanken

In den vergangenen Jahren traten die Zentralbanken immer stärker als Käufer von Gold in Erscheinung. Laut World Gold Council (WGC) beliefen sich die Netto-Goldkäufe der Zentralbanken im ersten Quartal 2019 auf 145,5 Tonnen (t). Dies ist der höchste Wert in einem ersten Quartal seit 2013. Die Kaufdynamik war eine Fortsetzung des letztjährigen Anstiegs um 74%, als 651 t Gold angehäuft wurden. Dies war der größte Jahreskauf seit 1971, also dem Jahr, in dem die USA die Umtauschbarkeit des Dollar in Gold beendeten.

Die Goldbestände der Zentralbanken wuchsen im April und Mai um zusammengenommen 92,9 t an Goldbarren.[3] Anfang Juli gab die polnische Nationalbank bekannt, dass sie 2019 im ersten Halbjahr 100 t Gold gekauft habe. Diese Käufe waren in den vorherigen WGC-Daten noch nicht abgebildet. Auch ohne die Daten für den gesamten Juni übersteigen die Goldkäufe im ersten Halbjahr 2019 die sehr hohen Niveaus von 2018. Auch die künftige Nachfrage dürfte robustes Potenzial besitzen. Laut einer WGC-Erhebung von Mitte Juli erwarten die meisten Zentralbanken der Welt für das kommende Jahr einen weiteren Aufbau der weltweiten Goldreserven.[4]


Folgen für Anleger

Betrachtet man die Nachfragequellen, wird Gold nach wie vor hauptsächlich als Schmuck, als Komponente in Spitzenelektronik, als sicherer Anlagewert oder zur Portfoliodiversifizierung gekauft. Vor dem jüngsten Ausschlag bewegte sich der Goldpreis fünf Jahre lang in einer Spanne zwischen USD 1.050 und USD 1.370 je Unze (oz) und im Durchschnitt bei USD 1.250/oz. In diesem Umfeld hatten viele Goldminenbetreiber Mühe, genug Liquidität für die Aufrechterhaltung ihres Geschäfts zu erwirtschaften.

Aus unserer Sicht bietet die aktuelle Gold-Rally den Goldminenbetreibern die Gelegenheit zu zeigen, wie viel Liquidität sie unter leicht besseren Bedingungen an den Goldmärkten erwirtschaften können. Die Betriebskosten im Bergbau sind in der Regel ziemlich fest, insbesondere in einem Umfeld mit niedriger Inflation, wie wir es derzeit vorfinden. Falls die Goldpreise also für den Rest des dritten Quartals über USD 1.400/oz bleiben, dürften die Ergebnismeldungen der Goldminenbetreiber im September und Oktober einen robusten freien Cashflow ausweisen.

Falls der Goldpreis schwächelt, sollten die meisten Goldminenbetreiber ihr Augenmerk allerdings weiterhin auf eine verbesserte Kostenstruktur ihres Betriebs, auf Schuldentilgung und eine Rationalisierung der Unternehmensteile legen. Diese Rationalisierungsbemühungen dürften unserer Einschätzung nach zu einem höheren künftigen Leistungspotenzial führen. Unserer Analyse zufolge konzentrieren sich die Unternehmensleitungen zunehmend darauf, die Gewinnspanne aus den höheren Goldpreisen in freien Cashflow umzuwandeln und diesen in potenziell höherrentierlichen Projekten wiederanzulegen oder über Dividenden an die Aktionäre zurückzugeben.


Welche Risiken bestehen?

Alle Anlagen sind mit Risiken behaftet, inklusive des möglichen Verlusts der Anlagesumme. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Im Edelmetallsektor kommt es zu Preis- und Kursschwankungen bei Gold und anderen Edelmetallen. Die Preise und Kurse von Edelmetallen reagieren stärker auf widrige Veränderungen der den Sektor betreffenden wirtschaftlichen Entwicklung oder regulatorischen Entwicklungen. Anlagen im Ausland sind mit dem Risiko von Währungsschwankungen und politischer Unsicherheit verbunden.

Anlagen in Entwicklungsländern beinhalten erhöhte Risiken im Zusammenhang mit denselben Faktoren. Zusätzliche Risiken ergeben sich aus dem relativ kleinen Marktvolumen und ihrer geringeren Liquidität. Anlagen in kleinere Unternehmen können gegenüber Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besonders empfindlich sein, und ihre Wachstumsaussichten sind weniger sicher als die von größeren, etablierteren Unternehmen. Ein nicht diversifiziertes Portfolio birgt das Risiko höherer Preisschwankungen als bei einem diversifizierteren Portfolio.


© Steve Land
Franklin Equity Group



[1]Quelle: Bloomberg, "IMF Cuts Global Growth Outlook to Slowest Pace Since Crisis", 9. April 2019.

[2] Quelle: Bloomberg, "IMF Warns Rising Trade-War Risk is Weighing on Global Economy", 17. Juli 2019.

[3] Quelle: World Gold Council, "2019 Central Bank Gold Reserve Survey", 18. Juli 2019.

[4] Ebd.

Die Kommentare, Meinungen und Analysen in diesem Dokument dienen nur zu Informationszwecken und sind nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung für bestimmte Wertpapiere oder Anlagestrategien anzusehen. Da die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen schnellen Änderungen unterworfen sind, beziehen sich Kommentare, Meinungen und Analysen auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Dieses Dokument ist nicht als vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region, einen Markt, eine Anlage oder eine Strategie gedacht. In diesem Dokument möglicherweise verwendete externe Daten wurden von Franklin Templeton Investments ("FTI") nicht unabhängig verifiziert, bewertet oder überprüft. FTI haftet auf keinen Fall für Verluste, die durch die Nutzung dieser Informationen entstehen. Das Vertrauen auf die Kommentare, Meinungen und Analysen in diesem Material liegt ausschließlich im alleinigen Ermessen des Nutzers. Manche Produkte, Dienstleistungen und Informationen sind möglicherweise nicht in jedem Land verfügbar und werden außerhalb der USA von anderen mit FTI verbundenen Unternehmen und/oder ihren Vertriebsstellen, wie nach lokalem Recht und lokalen Vorschriften zulässig, angeboten. Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen über die Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen in Ihrem Land an Ihren eigenen professionellen Berater.



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