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Goldpreisentwicklung: Goldbugs sind perplex und zeigen sich enttäuscht

03.04.2007  |  Clive Maund
Immer mehr Goldbugs und Händler sind perplex und zeigen sich enttäuscht von der kraftlosen Entwicklung des Goldes und dessen Weigerung, nach oben auszubrechen. Und dies, obwohl ein möglicher Angriff auf den Iran ins Haus stehen könnte und sogar die Ölpreise nach oben rasen.

Natürlich wird nach Schuldigen gesucht; dabei wird immer wieder das "arme alte Kartell" gefunden, diese feigen gesichtslosen Individuen, deren Job es ist, den Gold- und Silberpreis unten zu halten, so dass nicht gleich die gesamte Finanzwelt kapiert, dass es um das allgemeine Weltfinanzsystem und gerade um das Rechengeldsystem so schlimm bestellt ist. Viel weniger hat es mit dem völlig mit Hypotheken überlasteten Ottonormalverbraucher zu tun, dessen herausragende Eigenschaft seine Ahnungslosigkeit ist, von den Details anstehender Football-Spiele etc. abgesehen.

Jetzt werden wir einmal das Fenster öffnen und einen ganzen Schub frische Luft herein lassen. Wir machen das, indem wir etwas zurücktreten und auf den langfristigen Chart für Gold schauen. Wenn wir die den Lärm des Tagesgeschäftes ausblenden, der selbst die Besten unter uns aus der Ruhe bringen kann, schätzen wir die Situation wieder bemerkenswert klar ein.

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Unser 10-Jahres Goldchart zeigt nicht nur den gesamten Bullenmarkt, sondern auch das berühmte oder vielleicht doch eher verrufene "Brown Tief".

Dies ist der Boden, der von der mächtigen Industriegröße Barrick Gold, die sich wiederum unter ihren Wettbewerbern für ihre ständigen und massiven Hedgegeschäfte von Gold keiner besonderen Wertschätzung erfreut, und vom britischen Schatzkanzler Gordon Brown, der die Hälfte der britischen Goldreserven durch die frühzeitige Bekanntgabe der Verkaufsabsicht am Tiefpunkt verkaufte, in den Chart gemeißelt wurde.

Ein wichtiger, betrachtenswerter Anhaltspunkt ist die Art und Weise, mit der der Gold-Bullenmarkt wieder anzog, als es im Herbst 2005 wieder aufwärts ging. In der ersten Hälfte des letzten Jahres kam es zu einem sehr steilen Anstieg, der zu einer extrem überkauften Situation führte, was sich im MACD Indikator weiter unten im Chart und einen zwischenzeitlichen Einbruch zeigt.

Dies schrie natürlich nach einer Konsolidierung /Regenreaktion, was in diesem Markt seit jeher so ist. Es gibt guten Grund zu der Annahme, dass das sich das wachsende Tempo des Kursanstiegs fortsetzt. Ein anderer wichtiger Beobachtungspunkt ist, wie Gold auf dem 60-Wochen-Durchschnitt (300-Tage) während des Bullenmarktes Unterstützung fand, z.B. bei der Preiskorrektur letzten Oktober sehr nahe am gleitenden Durchschnitt. Dieser Durchschnitt unterstützt weiterhin den ansteigenden Preis, der sich anschickt, das letztjährige Hoch anzugreifen.

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Jetzt werden wir uns dem 2-Jahres Chart zuwenden, um die gesamte Periode, einschließlich des starken Anstiegs vom September 2005 und den sich anschließenden Konsolidierungen / Reaktionen nach dem letztjährigen Hoch, mehr im Detail zu betrachten.

Auf diesem Chart kann man sehen, dass die Phase der Korrektur eigentlich schon abgeschlossen war, als der Preis in Januar aus dem Korrekturmuster des 3-kurvigen Fächers ausbrach. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich Gold immer im Widerstand zu den "Highs", bevor es einen klassischen Rücksetzer zum Test der Unterstützung über der 3. Fächerline erleidet und dann wieder höher steigt.

Da die blaue Trendlinie und der 300-Tages-Durchschnitt den Preis behutsam mit nach oben nehmen, muss er sich irgendwann zwangläufig seiner Widerstandslinie annähern. Dann könnte er sie entweder übersteigen und sich den "Highs" des letzten Jahres annähern, oder er bricht zusammen, was den Abschluß eines Doppelhochs bedeuten würde. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass sich eine ausgedehnte Konsolidierungsformation (vielleicht sogar für mehrere Monate) einstellt.

Im Augenblick stehen die Chancen für einen positiven Ausbruch viel besser als für einen Zusammenbruch. Deshalb sind wir auch gut damit beraten, den erwarteten Aufwärtstrend zu nutzen. Unsere Strategie besteht darin, in Bezug auf Gold, Goldaktien, ETF und Optionen auf der Long-Seite zu verharren, jedoch jederzeit bereit zu sein auszusteigen, falls Gold auch nur knapp unter die blaue Trendlinie absinkt.

Dies würde zumindest zu einer ausgedehnten Konsolidierungsformation führen, innerhalb derer es zu einer heftigen Zwischenreaktion kommen kann. Im schlimmsten Fall würde das Unterschreiten der blauen Trendlinie das Ende des Double Tops bedeuten, was wiederum zu einem dauerhaften Sinken führen würde. Im Falle eines solchen Sturzes, gibt es immer die Option, schon geschlossene Positionen neu einzugehen, falls sich die Situation zu einem späteren Zeitpunkt wieder entspannt.

Diese Strategie birgt anerkanntermaßen das Risiko Sägezahn-Verluste einstecken zu müssen, die allerdings überschaubar und begrenzt ausfallen würden. Insgesamt befinden wir uns in der Lage, die Vorteile eines positiven Ausbruchs bei Gold zu nutzen. Falls der Ausbruch kommt, führt er zu einem starken Anstieg. Falls es jedoch zum Einbruch kommt, dann sind es nicht wir, die die entscheidenden (eventuellen)Verluste beklagen.

Silber scheint um einiges gefährdeter zu sein, als es Gold derzeit ist. Es ist schwer vorstellbar, dass Gold in den Himmel schießt, während Silber abstürzt. Es gibt Gründe zur Besorgnis. Die COT-Struktur ist in dieser Woche etwas bärischer.


© Clive Maund
www.clivemaund.com



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